Wer arbeitet schon gern am Sonntag? Für manche Menschen lässt sich Sonntagsarbeit allerdings nicht vermeiden. Zum Beispiel nicht für die Praktikanten bei der Stormarn-Beilage: Die ersetzen am Sonntag die Redakteure der Abendblatt-Beilage.
So kam es gestern, wie es kommen musste: Ein/e Praktikant/in hat die Überschriften formuliert für die vorliegenden Beiträge. So unter anderem zum Text von Martina Tabel über das Theaterstück “Die Muschelsucher”, das am kommenden Samstag im Alfred-Rust-Saal über die Bühne gehen wird. In der Hauptrolle: Doris Kunstmann. Und so hätte die Überschrift lauten müssen: Doris Kunstmann spielt im Pilcher-Stück die Hauptrolle.
Nun hatte der/die Praktikant/in in der Ahrensburger Redaktion aber ein Problem, und zwar: Der Bericht auf der Titelseite war nur einspaltig. Und da passte der Text mit der Hauptrolle irgendwie nicht rein. Und deshalb formulierte der/die Praktikant/in einfach: “Doris Kunstmann spielt in Stück nach Pilcher-Roman mit”. Ja, spielt mit in Stück.
So wurde praktikantisch aus der Hauptrolle der bekannten Schauspielerin nur eine Nebenrolle gemacht. Online läuft die Überschrift zu diesem Beitrag zwar korrekt was die “Hauptrolle” betrifft, aber: Doris Kunstmann spielt diese Rolle nicht im Roman, sondern im Theaterstück.
Heute, kurz nach Mitternacht, bekam ich eine Mail, die aus einem einzigen Satz bestand und also lautend: “Dieser Artikel schreit doch förmlich nach Ihrer Sezierung!” Gemeint ist ein Artikel, der gestern in der Stormarn-Beilage stand. Und ich blätterte, las und dachte: Stimmt: Hier sollen Frauen hinters Licht geführt werden!
Überschrift: “Gesucht: Ahrensburgerinnen mit frischen Ideen”. Womit gesagt wird, dass man Frauen, die frische Ideen haben, in Ahrensburg öffentlich durch die Presse suchen muss. Und im Bilde werden zwei Damen vorgestellt, die als “Moderatorinnen” bezeichnet werden. Mehr nicht. Womit bereits alles ausgesagt ist über die Kompetenz dieser beiden Moderatorinnen.
Wir erfahren: Bei einer sogenannten “Open-Space-Veranstaltung” im Peter-Rantzau-Haus “können Ahrensburger Frauen Projekte für Geschlechtsgenossinnen der Stadt entwickeln”. Warum? Die Stormarn-Beilage: ” Die Gedanken und Ideen der Ahrensburger Frauen, die wollen Astrid Korth und Cornelia Seuberth kennenlernen.” Und das sind die beiden Moderatorinnen. Weiter im Text: “Ziel ist es, dass Teilnehmerinnen gemeinsam Projekte entwickeln, die sie umsetzen könnten. Kort: ‘Wir wollen mehr Frauen bewegen, sich in der Stadt einzubringen.’ Sie sind sich sicher: Das Potenzial an guten Ideen dürfte groß sein.”
Dass die Römer spinnen, wissen wir seit Asterix. Das aber gilt auch für Ahrensburger, denn das Projekt der beiden Moderatorinnen wird unterstützt durch die Ahrensburger Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Fricke im Rahmen ihres “Expertinnenetzwerks Ahrensburg”.
Meine Meinung: Hier werden Frauen diskriminiert, weil indirekt gesagt wird: Frauen bringen sich zu wenig in der Stadt ein. Und sie sollen ausgenutzt werden, sollen kommen und ohne Honorar irgendwelche “Projekte” entwickeln, die dann auf Umsetzung geprüft werden. Projekte für wen? Jede Frau für sich selber? Nein, danach schaut es nicht aus. Vielmehr sollen Frauen kommen und “frische Ideen für alle” abliefern. Zum Beispiel für die beiden Moderatorinnen. Ideen, die Geld wert sind. Möglicherweise Geschäftsideen, die an andere Leute verschenkt werden, damit diese sich daran die Nase vergolden können…?
Frau Fricke, viele Bürger haben schon lange erkannt, dass Sie zwar von der Stadt beauftragt sind, auf die Gleichstellung der Geschlechter zu achten, dass Sie dieses aber nicht tun. (Beispiel: Warum suchen Sie keine Männer mit frischen Ideen?) Sie, Frau Fricke, arbeiten vornehmlich für Frauen und – jetzt kommt’s: – nicht unbedingt für diejenigen Frauen, die nicht gleichgestellt sind. Und Sie arbeiten auch gegen Frauen, wie im vorliegenden Fall ersichtlich ist.
Liebe Mitbürger, finden Sie es richtig, dass in Ahrensburg seit Erfindung der Gleichstellung immer nur eine Frau als Gleichstellungsbeauftragte tätig ist und auch immer nur dieselbe…?
Ach ja, noch etwas zur Mail, die ich heute früh bekommen habe: Die stammt von einer Frau.
Aktuell berichtet die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt online: “Polizei entdeckt Cannabis-Plantage in Bad Oldesloe”.Und im Foto sehen wir laut Unterzeile: “Die Polizei hat in Bad Oldesloe eine Cannabisplantage ausgehoben” – siehe Abbildung!
Schöne kräftige Planzen sind dort im Bilde vom Tatort zu erkennen. Und die Hände eines Polizisten, die schmutzig sind von der Erde. Was bedeutet das? Es bedeutet: Die Polizei hat die Cannabis-Pflanzen mit den Händen aus der Erde gegraben. Aber warum? Wollen die Polizisten die Pflanzen vielleicht auf dem Revier wieder einpflanzen, um demnächst den einen oder anderen Joint zu rauchen…?
Meine Vermutung: Das Bild ist ein Foto aus der Schublade. Was meint: Es ist weder die Cannabis-Plantage in Bad Oldesloe, noch sind es die Hände eines Polizisten. Vielmehr sind es die Angeber in der Redaktion der Stormarn-Beilage, die hier etwas zeigen, was sie gar nicht haben: Ein Bild vom Tatort.
Gestern waren erste Verhandlungen zwischen dem Förderverein Sankt Johannes Kirche und dem Kirchengemeinderat. Und weil ich dazu nicht eingeladen worden war 😉 habe ich heute früh gleich mal die Stormarn-Beilage aufgeblättert, um zu lesen, was passiert ist.
Auf der Titelseite erfahre ich, dass Reinbeks Feuerwehr gerettet ist. Wie schön für Reinbek. Und ich lese auf der Titelseite auch noch einen großen Bericht, der mit der Frage überschrieben ist: “Elmenhorster Waffenraub geplant?” Eine Frage, die natürlich alle Stormarner brennend interessiert. Und das dritte Thema auf dem Titel: “Lautloses Tanzen als Protest gegen Gewalt an Frauen”. Ein Beitrag aus Glinde.
… genauso “aktuell” wie online!
Zum Thema Sankt Johannes Kirche keine Zeile. Na ja, sagte ich mir, gedrucktes Papier ist bekanntlich schwerfälliger als das Internet. Also gleich mal “Hamburger Abendblatt Stromern online” angeklickt. Aber – Pustekuchen! Die Online-Redaktion ist genauso von gestern wie die Print-Redaktion. Jedenfalls heute am Morgen und 7.45 Uhr.
Bemerkenswert: Die heutige Stormarn-Beilage besteht aus sechs Seiten. Davon sind rund vier Seiten nur Anzeigen, also zwei Seiten redaktionell.
Postkriptum: Siehe hierzu auch den Leserkommentar! Die Online-Redaktion war doch schneller!
Heute, liebe Kinder, berichtet Euch die Stormarn-Beilage in den “Kinder-Nachrichten” über Coca-Cola. Nein, nicht über Pepsi–, Sinalco- oder gar Bionade-Cola, sondern über die erste Cola, die es auf dem Markt zu kaufen gab. Überschrift: “Durstlöscher und Rostlöser” mit dem Werbetext: “Fast jeder kennt Coca Cola, und das ist auch kein Wunder, denn es ist das berühmteste Getränk der Welt” – siehe die Abbildung!
Coca-Cola als Rostlöser? Ja, denn angeblich “kann die Cola viel mehr als viele andere Getränke”, schreibt die Stormarn-Beilage in ihren “Kinder-Nachrichten” und berichtet außerdem: “Dass durch das Vermischen von Cola und Mentos eine riesige Schaumfontäne entsteht, habt ihr vielleicht auch schon mal gehört.”
Am Ende erfolgt dann noch als Alibi eine halbherzige Warnung an die Kinder, nämlich: “Für den menschlichen Körper ist Cola in großen Mengen alles andere als gesund. Das Getränk enthält den Inhaltsstoff Koffein und dazu noch jede Menge Zucker. Obwohl unser Körper Zucker zum Überleben braucht, ist zu viel davon schädlich.”
Ach ja, und dann ist da noch etwas, und zwar das Foto: Eine Coca-Cola-Flasche mit der Unterzeile: “Die ‘Konturflasche’ ist eines der Markenzeichen von Coca Cola”. Und dahinter die Quellenangabe: “Foto: obs”.
Nun werden Sie fragen: Wer verbirgt sich hinter “obs”? Vielleicht einer der Praktikanten von der Stormarn-Beilage? Mitnichten, liebe Leser. Sondern “obs” bedeutet, dass es sich hier um ein Werbefoto handelt, das Journalisten kostenlos als PR-Foto verwenden können. Dafür zahlt die Werbung treibende Wirtschaft an die Agentur, die solche Schleichwerbefotos (Product Placement) an die Medien weitergibt. Und die Redakteure fabulieren dann solche Stories um die Produkte wie die vom Rostlöser Coca-Cola und der Schaumfontäne mit Mentos und Coca-Cola. Und die Informationen dazu, na, woher stammen die wohl…?
Als ich heute das Hamburger Abendblatt aus der Zeitungsrolle geholt und aufgeschlagen hatte, da habe ich gestaunt: Die Stormarn-Beilage, die in aller Regel nur vier Seiten dünn ist, die ist heute auf die doppelte Seitenzahl angewachsen, was nach Adam Riese = 8 Seiten sind. Aber dann guckte der Leser …
… auf Reklame! Von den acht Seite der heutigen Stormarn-Beilage sind 4 ½ Seiten reine Werbung. Und von den restlichen 3 ½ Seiten muss man auch noch mal eine halbe Seite abziehen, die mit Anzeigen gefüllt ist.
Ergo: 3 Seiten Redaktion, 5 Seiten Werbung. Und obwohl online angezeigt ist, dass die 8. Seite des heutigen Tages den “Sport Regional” bringt, steht auf dieser Seite nicht ein einziger sportlicher Hinweis. Stattdessen eine ½ Seite Abo-Werbung für das Hamburger Abendblatt!!!
Und zu den Werbeseiten: Hier macht die Stormarn-Beilage das, was auch die Anzeigenblätter machen: Anzeigen und daneben redaktionell aufgemachte Beiträge, die in Wahrheit “gekaufte Redaktion” sind! Und viele Leser werden gar nicht merken, dass sie unten Werbebeiträge lesen, weil nur ganz oben im Kopf der Seite ein Hinweis auf “Anzeigen-Sonderveröffentlichungen” steht.
Fazit: 37% = Redaktion, 62,5% Reklame – was für ein ausgewogenes Verhältnis! Wozu noch erwähnt werden muss, dass der Leser dafür – im Gegensatz zum Anzeigenblatt – zahlen muss.
Aufmerksame Beobachter der Stadt wissen: Ahrensburg hat nie eine derartige Eisbahn bekommen. Nur im letzten Dezember stand eine Mini-Kunststoffbahn in der Hagener Allee, die mehr zum Lachen war als zum Schlittschuhlaufen.
Und was macht die Stormarn-Beilage? Sie druckt heute immer noch ihren Aufmacher vom 12. September 2012, um neue Leser damit zu werben, dass Ahrensburg eine Eisbahn bekommen soll. Argument: „Hier ist mehr für Sie drin: Jetzt die besten Seiten Ihrer Region entdecken!“
Die Stormarn-Beilage berichtet heute darüber, dass eine Großhansdorfer “Künstlerin” aus ihrem neuen Roman liest. Das soll passieren in der Stadtbücherei in Ahrensburg. So weit, so gut.
Zum Allgemeinen: Wenn ein Mensch einen Roman zu Papier gebracht hat, dann schickt er das Manuskript an einen oder mehrere Verlage. Und je unbekannter der Mensch ist, an desto mehr Verlage muss er sein Manuskript schicken. Dort wird es von einem Lektor gelesen und beurteilt. Und wenn das Werk zu schlecht ist für eine Veröffentlichung zwischen zwei Buchdeckeln, dann hat der Autor sein Manuskript für die eigene Schublade geschrieben. Oder…
…er sucht sich ein Buchdruckunternehmen, das alles druckt, was die Verfasser dort hinschicken. Dann allerdings müssen die auch den Druck des Buches bezahlen plus Bearbeitungsgebühren. Was bedeutet: Jeder Mensch im Lande kann heute einen Roman veröffentlichen und sich als “Schriftsteller” bezeichnen.
Die besagte Autorin aus Großhansdorf hat nicht nur als “vielseitige Künstlerin” sogar “das Cover ihres neuen Buchs wieder selbst entworfen”, so berichtet es uns die Stormarn-Beilage, sondern sie hat ihr Buch auch bei der Edition winterwork drucken lassen. Und dafür macht die Stormarn-Beilage nun Werbung für die Lesung in der öffentlichen Stadtbücherei in Ahrensburg, wo offenbar jeder lesen darf, der schreiben kann.
Nein, ich will damit nicht behaupten, dass der Roman schlecht sein muss. Ich will damit nur sagen: Nicht jeder, der ein Buch veröffentlicht, ist in meinen Augen ein/e Schriftsteller/in. Und neugierig bin ich, ob die/der Schreiber/in der Stormarn-Beilage das Werk tatsächlich gelesen oder sich nur auf die Angaben der Autorin verlassen hat, um Reklame für sie zu machen…?
Am Wochenende las ich auf der Titelseite der Stormarn-Beilage nicht nur, dass unser Bürgermeister “dünnhäutig” geworden ist, sondern ich entdeckte auch eine Anzeige mit der Überschrift: “Bargfeld: Taucher suchen weitere Leichenteile”. Das klingt makaber. Genauso wie der Text einer Anzeige der Stadtwerke Ahrensburg, die genau darüber platziert ist mit dem Text: “Keine Preiserhöhung! Stabile Gaspreise bis Ende 2014”.
Was bedeutet dieser Hinweis der Stadtwerke? Er bedeutet: Die Gaspreise bleiben stabil, also unverändert hoch. Was meint: höher als z. B. bei den Stadtwerken Ratzeburg, die ihren niedrigeren Preis ebenfalls bis Ende 2014 garantieren. Und deshalb habe ich die Anzeige der Stadtwerke Ahrensburg einfach mal etwas deutlicher gemacht – wenn Sie sich das nachstehende Resultat bitte anschauen wollen! (Bei dieser Gelegenheit: Der Geschäftsführer der Stadtwerke Ahrensburg hat meine E-Mail vom 22. 11. 2013 immer noch nicht beantwortet. Also wartet der Kunde nach vier Wochen nach wie vor auf eine Antwort vom überlasteten Stadtkämmerer bzw. seinem Vorgesetzten, dem Bürgermeister.
Und was will Herr Kienle mit der roten Schleife andeuten? “Unser Bestes von Persil”? Oder wird hier eine Mogelpackung mit einer hübschen Schleife versehen, damit der naive Kunde denken soll, er bekommt hier von den Stadtwerken Ahrensburg etwas Schönes zu Weihnachten geschenkt…?
Ach ja, und wenn die Taucher in Bargfeld immer noch nach weiteren Leichenteile suchen: Tauchen Sie doch mal im Keller vom Ahrensburger Rathaus, wo die CCA-Akten aus der Ära Pepper-Thiele-Reich liegen…! 😉
Nach dem Für und Wider in der Sache „Denkmalschutz für das Ahrensburger Rathaus“ hatte die Stadt ein zweites Gutachten in Auftrag gegeben, um zu sehen, ob das erste Gutachten der Denkmalschützer in Kiel auch für gut beachtet wird. Und siehe hier: Die Experten für Architektur bestätigten die Denkmalschützer des Landes: Das Ahrensburger Rathaus ist würdig, als Denkmal unter Schutz gestellt zu werden.
Die Stormarn-Beilage berichtet heute online über die Präsentation des Gutachtens im Bauausschuss. Und der Bericht der Beilage ist ziemlich kleinlaut, nachdem der regionale Redaktionsleiter Klingel-Domdey unser Rathaus doch noch im Frühjahr als “Betonburg mit Flakturm” in Grund und Boden verdammt hat, der Architektur-Experte.
Na, Herr Kollege, wie kommen wir denn jetzt wieder raus aus Ihrer arroganten Nummer mit der Abrissbirne…?