Die Gleichstellungsbeauftragte behandelt Frauen ungleich

Heute, kurz nach Mitternacht, bekam ich eine Mail, die aus einem einzigen Satz bestand und also lautend: “Dieser Artikel schreit doch förmlich nach Ihrer Sezierung!” Gemeint ist ein Artikel, der gestern in der Stormarn-Beilage stand. Und ich blätterte, las und dachte: Stimmt: Hier sollen Frauen hinters Licht geführt werden!

Bildschirmfoto 2014-02-14 um 07.56.26Überschrift: “Gesucht: Ahrensburgerinnen mit frischen Ideen”. Womit gesagt wird, dass man Frauen, die frische Ideen haben, in Ahrensburg öffentlich durch die Presse suchen muss. Und im Bilde werden zwei Damen vorgestellt, die als “Moderatorinnen” bezeichnet werden. Mehr nicht. Womit bereits alles ausgesagt ist über die Kompetenz dieser beiden Moderatorinnen.

Wir erfahren: Bei einer sogenannten “Open-Space-Veranstaltung” im Peter-Rantzau-Haus “können  Ahrensburger Frauen Projekte für Geschlechtsgenossinnen der Stadt entwickeln”. Warum? Die Stormarn-Beilage: ” Die Gedanken und Ideen der Ahrensburger Frauen, die wollen Astrid Korth und Cornelia Seuberth kennenlernen.” Und das sind die beiden Moderatorinnen. Weiter im Text:  “Ziel ist es, dass Teilnehmerinnen gemeinsam Projekte entwickeln, die sie umsetzen könnten. Kort: ‘Wir wollen mehr Frauen bewegen, sich in der Stadt einzubringen.’ Sie sind sich sicher: Das Potenzial an guten Ideen dürfte groß sein.”

Dass die Römer spinnen, wissen wir seit Asterix. Das aber gilt auch für Ahrensburger, denn das Projekt der beiden Moderatorinnen wird unterstützt durch die Ahrensburger Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Fricke im Rahmen ihres “Expertinnenetzwerks Ahrensburg”.

Meine Meinung: Hier werden Frauen diskriminiert, weil indirekt gesagt wird: Frauen bringen sich zu wenig in der Stadt ein. Und sie sollen ausgenutzt werden, sollen kommen und ohne Honorar irgendwelche “Projekte” entwickeln, die dann auf Umsetzung geprüft werden. Projekte für wen? Jede Frau für sich selber? Nein, danach schaut es nicht aus. Vielmehr sollen Frauen kommen und “frische Ideen für alle” abliefern. Zum Beispiel für die beiden Moderatorinnen. Ideen, die Geld wert sind. Möglicherweise Geschäftsideen, die an andere Leute verschenkt werden, damit diese sich daran die Nase vergolden können…?

Frau Fricke, viele Bürger haben schon lange erkannt, dass Sie zwar von der Stadt beauftragt sind, auf die Gleichstellung der Geschlechter zu achten, dass Sie dieses aber nicht tun. (Beispiel: Warum suchen Sie keine Männer mit frischen Ideen?) Sie, Frau Fricke, arbeiten vornehmlich für Frauen und – jetzt kommt’s:  – nicht unbedingt für diejenigen Frauen, die nicht gleichgestellt sind. Und Sie arbeiten auch gegen Frauen, wie im vorliegenden Fall ersichtlich ist.

Liebe Mitbürger, finden Sie es richtig, dass in Ahrensburg seit Erfindung der Gleichstellung immer nur eine Frau als Gleichstellungsbeauftragte tätig ist und auch immer nur dieselbe…?

Ach ja, noch etwas zur Mail, die ich heute früh bekommen habe: Die stammt von einer Frau.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. Februar 2014

12 Gedanken zu „Die Gleichstellungsbeauftragte behandelt Frauen ungleich

  1. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    Sie haben meinen Kommentar zu dem letzen diesbezüglichen Blog unterschlagen oder er hat Sie wegen Ihrer NSA-Überwachung nicht errreicht.
    Die %-Frauen sind mit ihren technisch hochbegabten Köpfen bis in die Vorstände und die Regierungen vorgestoßen. Sie sind als Zimmerinnen, Dachdeckerinnen, Mauerinnen, Müllfrauen, Schornsteinfegerinnen usw. tätig Selbst bis an die Front haben sie es geschafft wie in Israel. Je nach Dominanz, Form uns Ausstrahlung machen sie dort ihre männlichen Kollegen unkonzentriert. Sie verdrängen ihre einstigen galanten Beschützer von deren Pfründen. Sie bestimmen selbst das Nachtleben.
    Bald verdrängen sie die archaischen, patriarchischen Herren der Schöpfung wie die Gottesanbeterinnen von ihren restlichen Plätzen. Wissen sie nicht mehr, dass sie nur aus einer Rippe des ersten Mannes erschaffen worden sind? Es wird tatsächlich Zeit, dass diese Wende kontrolliert wird. Männliche Gleichstellungsbeauftragte braucht das Land.
    Mit brüderlichen Grüßen
    Wolfgang König

    1. Thomas J. aus A.

      Hallo Herr König,

      ach, wenn es mit der Gleichstellung doch nur so gleichmäßig vorangehen würde wie Sie schreiben, leider ist dem nicht ganz so. Das Geschrei der Damen nach Gleichberechtigung ertönt fast ausschließlich abhängig von den Positionen, um die es geht, beispielsweise bei Vorstandsposten, Verwaltungsratsmitgliedschaften, in der Geschäftsführung oder ähnlichem, sprich überall dort, wo Einfluss, Status und lukrative Bezahlung winken (und man sich bei der Arbeit nicht die gepflegten Finger schmutzig machen muß).
      Natürlich gibt es mittlerweile auch in Handwerksberufen und in der Armee einen gewissen Anteil an Frauen, was auch gut so ist, aber ich hörte noch nie von einer Initiative, die eine Quotenregelung bezüglich Fleischereifachverkäuferinnen, Klempnerinnen, Müllfrauen (?), Gärtnerinnen, KFZ-Mechatronikerinnen und ähnlichen fordert. Man(n) könnte meinen, das die Gleichberechtigung in beruflichen Dingen gerne mit Rosinenpickerei verbunden wird.

  2. Observator

    Allein die Tatsache, dass es in Ahrensburg noch nie einen Gleichstellungsbeauftragten gegeben hat, sondern nur eine Gleichstellungsbeauftragte, zeigt doch, dass es in der Schlossstadt mit der Gleichstellung von Mann und Frau noch ziemlich im Argen liegt. Auch gibt es ein Frauen- aber kein Männerhaus. Und das, obwohl bekannt ist, dass viele Männer von ihren Frauen misshandelt wurden und aus der gemeinsamen Wohnung fliehen mussten – was kein Scherz, sondern ernsthaft gemeint ist.

  3. Wolfgang König

    Für heute (14.02.) hat mich meine Fernmeldehandwerkerin zum Kaffee, zum Essen, ins Theater und anschließend zum Cocktail/Wein als Geburtstagsgeschenk eingeladen. Sie ist auch die Fahrerin.
    Sie war vor über 35 Jahren die erste Handwerkerin der Deutschen Bundespost in Hamburg. Ich musste extra für sie ein Separee mit Dusche, Toilette, Umkleideraum und Büroecke einrichten. Unsere Fernmeldehandwerker waren plötzlich unheimlich pünktlich und aufmerksam aber auch fahrig durch den Wind. Nach langer Pause sind wir uns vor 10 Jahren über ein Grundstückgeschäft erneut begegnet.
    Sie gestaltet Freizeit. Da habe ich absolut nichts gegen Gleichstellung.
    Wolfgang König

  4. C + K. H.

    Wer ist eigentlich Vorgesetzte/r von Frau Fricke? Oder ist die autark und muss ihre Arbeit nur jährlich vor der Stadtverordnetenversammlung präsentieren, und zwar nachträglich? Wir empfinden es jedes Mal als aufgesetzt, wenn die Politiker sich ausdrücklich bei der Gleichstellungsbeauftragten für die geleistete Arbeit bedanken. Frage: Macht Frau Fricke das vielleicht ehrenamtlich? Oder leistet sie mehr als sie muss? Und: Bedanken die Politier sich auch bei anderen Dienstleistern in der Verwaltung ausdrücklich?

    1. Sabine Heinrich

      Ehrenamtlich? Nix da! Sie hat (meinen Erkundungen zufolge) seit über 20 Jahren ein stabiles Gehalt – wogegen ja auch nichts einzuwenden ist.
      Aber: Sie wurde “von oben” eingesetzt und hat – das ist mein Eindruck bislang – sich ausschließlich einseitig bisher für die Belange von Frauen eingesetzt.
      Vielleicht ist es mir entgangen – aber ich habe in den letzten Jahren nie gehört oder gelesen, dass es von der Gleichstellungsbeauftragten und ihrem Team z.B. Hilfsangebote für gedemütigte, von ihren Partnerinnen geprügelte Männer gibt.
      Vielleicht habe ich etwas übersehen – aber ich habe im Angebot der Gleichstellungsbeauftragten nichts gefunden, was Männer überhaupt berücksichtigt. Sie scheinen gar nicht zu existieren, denn Gespräche werden nicht gesucht, Angebote gibt es nicht – das ist meine Wahrnehmung.
      Es geht in diesem Amt um das Durchsetzen von Gleichberechtigung für alle und nicht um die einseitige Interessenvertretung einer bestimmten Geschlechts- / Bevölkerungsgruppe!
      Die Gleichstellungsbeauftragte sollte sich um ein Miteinander bemühen – und das sie dies tut, konnte ich bislang nicht feststellen.

      1. Harald Dzubilla Artikelautor

        Liebe Frau Heinrich – ich freue mich, dass Sie als Frau das genauso sehen wie ich. Für mich ist Gabriele Fricke die Alice Schwarzer von Ahrensburg. Und diese Frau war auch nicht immer ehrlich – mal ganz abgesehen von ihrem Schweizer Konto. Aber: Frau Schwarzer wurde nicht “von oben” bestimmt, sondern hat sich selbst etabliert. Liebe Grüße – Harald Dzubilla

  5. Hermann Jochen Lange

    Unterscheide a) Gleichberechtigung gem. Art. 3 GG, b) Gleicher-Berechtigung von Frauen (Modell Fricke) c) Gleichstellung (im Sinne einer Frauenquote / Männerquote ist nur ein Scherzausdruck) und d) Nicht-Gleichstellung = Verfestigung von weiblicher Enflussnahme auf die Erziehung der restlichen und sozialisierten Kinder und zwar von Null bis Zehn : Nahezu 100 % Erzieherinnen (Dabei werden Jungen zu Halbfrauen erzogen und irgendwie auch umgekehrt / Jeans tragen sie eh alle). Und es gibt e) die politisch korrekte Gleichstellung von Frauen mit Kindern – früher Mütter genannt – das waren die, die zuerst in die Rettungsboote durften – niemand weiß heute mehr warum das in Zeiten der Steinzeit-Gleichstellung so war. Oder doch ?
    Versuch einer Antwort: Frauen machen eine “Babypause”, in der rucki-zucki die restlichen 1,3 Kinder pro Frau geworfen werden und ab in die Krippe (Kinder sind eh zu teuer und stören die Kariere – man nennt sie auch “Störfaktoren”). Beide haben gar keine Zeit mehr auf einem sinkenden Schiff auf den Ruf der Frau Kapitänin zu warten : Männer und Kinder zuerst in die Boote ! Boote gibt es noch, aber bei den Kindern und Männer gibt es weder Angebot noch Nachfrage (Schöne Neue Single-Welt). In den Betrieben wird nur fertig ausgebildetes “Humankapital” gesucht – ausgebildet z.B. in Rumänien – – –
    Im DUDEN gibt es nur “Frauenpower” oder die “Powerfrauen” (unsere starken Frauen – ran an die Werkbank – oder in die Emma-Redaktion – Geld in die Schweiz schleppen ). Stattdessen gibt es im DUDEN die “Manneskraft” (das einzige, was angeblich übrig geblieben ist – von der “Manpower” – was aber wieder etwas anderes bedeutet. Eigentlich sind Männer irgendwie überflüssig – auch beim Kinderzeugen. Männer stören nur.
    Aber dann gibt es noch die einfach nur weiblichen Frauen, die liebenswerten Frauen. Toll !

    Hermann Jochen Lange, Ammersbek

    1. Sabine Heinrich

      Lieber Herr Lange,
      Sie hören sich so abgrundtief zornig, wütend, enttäuscht an – das hat mich richtig erschreckt. Sie haben wohl entsprechende Erfahrungen gesammelt.
      Nö – Männer stören nicht! : – ) Ganz und gar nicht ! :-))
      Feststellung einer Frau!

  6. Hermann Jochen Lange

    Hallo Frau – Frau Sabine Heinrich,
    nein, ich selbst bin ein ausgemachter Optimist und gehören zu denen, die wissen, dass das Leben ohne FRAUEN we eine “Ahrensburger Suppe” schmecken würde – die schmeckt sogar eher nach Sumpf als nach salzloser Wassersuppe.
    Meine Frauenpower-Erfahrung mache ich (unter anderem) seit Jahrzehnten mit “meiner Frau Fricke”, die sogar in der Lage ist, als Mitarbeiterin der damaligen Frau Pepper ( …. ) ggf. nicht deren offizielles, sondern selbst gebasteltes Briefpapier zu nutzen – als (immer noch von den Steuerzahlern und Steuerzahlerinnen bezahlte) sog. Gleichstellungsbeauftragte. Das war damals die Zeit, in der ich zum ersten Mal auch den ach so sehr verehrten Herrn Stadtjustiziar T. Reich kennenlernen durfte – aber hallo – da könnte ich Ihnen erzählen …..
    Aber was wir gerade in Berlin erleben – – – der einfache Bürger muss sich auf kommunaler Ebene um Skandale ganz anderer Dimension kümmern. Sie durchziehen sämtliche – ich wiederhole: sämtliche sog. staatstragenden Institutionen !
    Nicht nur die Staatsanwaltschaft Hannover ist “fassungslos”.
    Das Mittel zur erträglichen Bewältigung ist unter anderem die Ironie.

    Hermann Jochen Lange, Ammersbek

  7. Sabine Heinrich

    Und – was will uns dies sagen?

    Dieser aussagekräftige Kommentar von mir musste jetzt sein, lieber Herr Dzubilla, da Frauen ja angeblich immer das letzte Wort haben (müssen)!
    Schaun wir mal, was der “Damenlikörchor” heute Abend im Marstall dazu meint!
    (Für diese Werbung habe ich keinen Cent erhalten!!!)

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