Wolfgang König hat einen Leserbrief an die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt geschrieben. Der Inhalt ist bemerkenswert. Und weil ich weiß, dass die Redaktion der Stormarn-Beilage die Briefe von Lesern durchaus mal ein paar Wochen Tage lang ablagern lässt, um sie dann zu bringen oder nicht, komme ich den Damen und Herren in der Großen Straße schon mal etwas entgegen und veröffentliche besagten Leserbrief vorab auf Szene Ahrensburg und also lautend:
Der Sensationsfund – ein Fake?
Was hält die Archäologin dort hoch? Einen vom Moor schwarz gefärbten Gelenkknochen und einen einfachen Flintsteinabschlag. Solche Artefakte hat Rust bereits vor Jahrzehnten in besserer Qualität geborgen. Und Rust hat nach den ersten erfolgreichen Sondierungsbohrungen überhaupt in der Welt diese Bohrungen eingestellt und fing an, gute acht Meter tief mit aufwendiger Wasserhaltung zu graben. Dann stieß er auf den Abfall der Rentierjäger.
Durch Bohrungen mit tonnenweisem Aushub wird das Fundgebiet mit den Fundstücken zerstört. Heute sind die Archäologen aber so weit, dass sie im dreidimensionalen Fundgebiet auf Fundebenen Schicht für Schicht abtragen, durchsieben und durchschlämmen. Es könnten ja mehrere Besiedlungsepochen übereinander liegen. Mit Bohrungen zerstört man nur und bohrt möglicherweise den Schädel des Ahrensburger Ötzis an. Sicherlich haben die Rentierjäger ihre Toten nicht in den Sumpf geworfen. Sie haben sie pietätvoll auf dem Trockenen bestattet. In Handarbeit kommt man ohne Wasserhaltung nicht sehr tief – nicht in den Bereich, der fundträchtig ist. Weiterlesen