Archiv für den Autor: Harald Dzubilla

Ahrensburg: Die Stadt voll Kraut und Rüben

Bildschirmfoto 2015-10-24 um 23.48.23Kennen Sie auch das Gefühl: Man möchte sich manchmal fremdschämen, was aber gar nicht möglich ist, weil man selbst betroffen ist? So zum Beispiel als Bürger von Ahrensburg, der ich mich bis tief unters Bett schäme, wenn ich sehe, wie meine Stadt ihre Homepage gestaltet und eröffnet!

Die Homepage einer Stadt oder Firma ist deren Visitenkarte. Und nun betrachten Sie bitte einmal die Visitenkarte der Stadt Ahrensburg– siehe Abbildung! Das ist das Erste, was der Interessent sieht, wenn er Ahrensburg.de anklickt. Eine Gestaltung, die wahrlich grausam ist, wenn man bei diesem Gewusel überhaupt von Gestaltung reden kann. Ich bin sicher: Das würde meine 6jährige Tochter besser hinbekommen!

Für diese Seite ist die Abteilung Stadtmarketing zuständig, deren Verantwortliche seit Ende 2014 einen super bezahlten Arbeitsplatz auf Kosten der Bürger einnimmt. Und wenn man bedenkt, dass auch viele auswärtige Firmen sich auf der Homepage zuerst einmal informieren, bevor sie planen, sich in unserer Stadt anzusiedeln, dann lässt sich ahnen, warum diese Unternehmen kopfschüttelnd wegbleiben.

Ich habe was dagegen, wenn Dilettanten eine Arbeit verrichten, von der sie nichts verstehen, und dafür möglicherweise auch noch Geld bekommen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. Oktober 2015

Ist es empörend? Oder berufsbezogener Unterricht?

Heute veröffentliche ich mal einen Schriftwechsel, den ich gerade mit Sabine Heinrich geführt habe, ihres Zeichens Ex-Lehrerin in Ahrensburg. Frau Heinrich hatte einen Beitrag im Stormarner Tageblatt gelesen, wo berichtet wird, dass ein Musiklehrer mit seinen Schülern in Bad Oldesloe einen Werbesong für den dortigen Hagebaumarkt komponiert und getextet hat – wenn Sie diesen Artikel bitte mal selber  lesen wollen!

Original-Zeichnung: Franziska Bilek

Original-Zeichnung: Franziska Bilek (1950)

Und nun der Mail-Wechsel zwischen der ehemaligen Lehrerin und dem ehemaligen Schüler. Und wenn Sie Lust haben, dann können Sie dazu Ihre Meinung als Kommentar abgeben.

Lieber Herr Dzubilla, beim Nachlesen des Stormarner Tageblattes bin ich auf etwas absolut Empörendes gestoßen – und ich teile es Ihnen mit, obwohl dieses in meinen Augen absolute Fehlverhalten eines (unbedarften) Lehrers und eines Schulleiters – der jedwede Aktion genehmigen muss – in Bad Oldesloe und nicht in Ahrensburg stattgefunden hat.

Wenn ich Elternteil wäre, würde ich mich auf die Hinterbeine stellen! Warum haben die sich nicht gesperrt? Da waren wohl einige Gutscheine o. Ä. im Spiel! Finden Sie meine Empörung übertrieben?

Mit fragenden Grüßen – Sabine Heinrich

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Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Oktober 2015

Die Einsparungen von Kosten erhält man durch vorheriges Draufschlagen

Es passieren Dinge im Ahrensburger Rathaus, die hält der normale Bürger nicht für möglich. Jüngstes Beispiel: Die Stadt vermeldet, dass das Parkhaus Alter Lokschuppen nach Renonierung wieder eröffnet wird, und zwar am 1. November 2015. Aber nicht die Wiedereröffnung ist das Unmögliche, sondern es ist die Tatsache, dass die Arbeiten billiger geworden sind als veranschlagt, und zwar “um einen 6-stelligen Betrag deutlich unterboten werden” – siehe die Veröffentlichung der Stadtverwaltung.

Bildschirmfoto 2015-10-22 um 19.57.28Auf 2,3 Mio. € waren die Kosten also “geschätzt”. Wieso “geschätzt”? Wenn ich ein Haus bauen oder renovieren lasse, dann will ich vorher die effektiven Kosten haben und keine Schätzung.

Der Witz ist folgender: Man schätzt die Kosten  einfach am Anfang zu hoch ein, damit man am Ende besser dastehen und sagen kann: Wieder mal Geld gespart!

Und obwohl die Arbeiten längst erledigt sind, kennt angeblich niemand im Rathaus den Endbetrag. Warum auch, ist ja nicht das private Geld der Mitarbeiter, denn dann würden sie schon wissen, was der Spaß letztendlich gekostet hat.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Oktober 2015

Ein Zirkus, über den ich gar nicht lachen kann

Meine Tochter kommt aus dem Kindergarten nach Hause und streckt mir freudig drei “Eintrittskarten” für einen Zirkus entgegen, der gerade in Ahrensburg auf dem Stormarnplatz gastiert. Diese “Eintrittskarten” wurden von Zirkusleuten direkt am Eingang des Kindergartens verteilt.
Unbenannt-1Nun mussten wir unsere Tochter enttäuschen. Zum einen ihr klarmachen, dass es gar keine Eintrittskarten sind, sondern nur Gutscheine zur Ermäßigung. Und dann mussten wir dem Kind erläutern, dass wir keinen Zirkus besuchen, wo dressierte Wildtiere vorgeführt werden. (Zum Glück waren wir vor ein paar Tagen im Circus Roncallli und konnten unserer Tochter erklären, wie schön ein Zirkus sein kann, wo keine Wildtiere auftreten müssen.)

Was mich ärgert, ist die Tatsache, dass die Zirkusleute ihre Werbung vor der Kita verteilen und die Werbezettel den Kindern in die Hand drücken. Zum einen ist das nicht erlaubt, zum anderen ist das gemein, denn auch andere Eltern müssen daraufhin ihre Kinder enttäuschen, weil sie eben in diesen Zirkus nicht gehen wollen, egal, wie hoch die Ermäßigung für Eintrittskarten ist.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Oktober 2015

Ein Hörgerät für besonders große Ohren

Eigentlich mache ich ja vorrangig Werbung für Ahrensburger Geschäfte, indem ich Anregungen gebe, wie die Innenstadt-Läden mehr Kunden bekommen könnten. Heute aber muss ich unbedingt auf einen Laden in Trittau hinweisen, der auch neu in Bargteheide ist, nämlich Schmelzer Hörsysteme.

SchmelzerSchmelzer wirbt: “Hören hält jung!” Und wie das in der Praxis ausschaut, erkennen wir in der Anzeige. Dort sehen wir die Rentnerin Clara B. (84), die durch ihr Hörgerät von Schmelzer künstlich jung gehalten wird.

Allerdings gibt es auch einen Nachteil zu berichten: Das Hörgerät ist von einem Ausmaß, dass man es schwerlich mit sich herumtragen kann – siehe die Abbildung!

Und die Blumen im Bilde, was haben die zu bedeuten? Ich vermute: Clara B. (84) hat den Herrn oben rechts im Bilde geheiratet, und die Blumenkinder haben den Anzeigenlesern kräftig Blüten in die Augen gestreut.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. Oktober 2015

Ahrensburg: Wer wohnt denn dort hinterm Rathaus?

Im Bürgermeister-Wahlkampf hatte der Amtsinhaber angekündigt, dass er dafür sorgen will, dass hinter dem Rathaus ein Stadtpark entstehen soll, damit die Bediensteten der Stadt dort in ihrer Mittagspause lustwandeln können und während der Arbeitszeit die Vögel zwitschern hören. Doch kaum ist der alte Bürgermeister neu gewählt, da ist alles schon wieder anders.

IMG_1132Ich sah soeben, dass der gepflegte Rasen hinter dem städtischen Denkmal nicht mehr gepflegt ist. Genauer: Der Boden ist zerfahren von Reifenspuren, denn aus dem Stormarnplatz ist ein Camping-Platz mit Wohnmobilen geworden – wenn Sie sich das Beweisfoto einmal anschauen wollen!

Ja, hier, wo der Bürger nicht mal an Wochenmarkt-Tagen seinen Pkw parken darf, dort stehen nun die Campingwagen fremder Leute, die auf der Durchreise sind. Und die Wiederherstellung der Rasenfläche dürfte nicht wenig kosten. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. Oktober 2015

Nanu – schon wieder Bürgermeister-Wahl in Ahrensburg…?


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Ich kam am Rathaus vorbei und sah davor ein Plakat stehen mit einem Grinsekopf. Aha, dachte ich, schon wieder stellt sich ein neuer Bürgermeister zur Wahl! Aber haste gedacht. Als ich näher an das Stellschild herangekommen war, erkannte ich, dass dieser Kandidat ein Clown ist.

Als ich dann nach Hause fuhr, sah ich am Straßenrand, dass die letzte Bürgermeister-Wahl noch gar nicht beendet ist, denn an einer Straßenlaterne stand eine Werbetafel eines “Gut gemacht Michael Sarach”, womit dieser zur Bürgermeister-Stichwahl am 11. Oktober 2015 (Zwischenbemerkung: Wir schreiben heute den 20. Oktober 2015) aufmerksam macht.

IMG_1138Eigentlich sollte ein Bürgermeister ja mit gutem Beispiel vorangehen, aber das hat “Gut gemacht Michael Sarach” ja noch nie gemacht. Auf der anderen Seite wäre es in meinen Augen positiv, wenn das Schild die kommenden sechs Jahre stehen bleibt, damit die rund 20 Prozent der Bürger, die “Gut gemacht Michael Sarach” gewählt haben, immer wieder daran erinnert werden!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. Oktober 2015

ahrensburg24: “Ein Zeuge, ebenfalls ein Jugendlicher, vom Fussballplatz kehrte nach kurzer Befragung durch die Polizei auch wieder dorthin zurück.”

Wie häufig habe ich mich lustig gemacht über Lilliveeh und ihr Werbe- und Pressemitteilungs-Portal ahrensburg24 (Partner: Stadtwerke Ahrensburg), wo der Leser nie weiß, was Werbung ist und was Redaktion sein soll. Heute jedoch ist ein Beitrag erschienen, der deutlich macht: Das ist keine Werbung.

Bildschirmfoto 2015-10-20 um 09.59.26Wir lesen: “Unfall in der Stormarnstraße: Radfahrer wurde vom Auto erfasst”. Donni, donni aber auch, was für eine interessante Meldung! Und dazu gleich 3 (drei!) wunderbare Fotos: Wir sehen das Rad des Verunglückten vor dem Auto. Und wir sehen die Gaffer an der Unfallstelle. Und wir sehen den beschädigten Kotflügel noch einmal groß im Bild – irre!

Bemerkenswert ist der letzte Absatz dieses tollen Berichts und also lautend:

Ein Zeuge, ebenfalls ein Jugendlicher, vom Fussballplatz kehrte nach kurzer Befragung durch die Polizei auch wieder dorthin zurück. Am Fahrzeug entstand Sachschaden am Kotflügel.”

Soweit zum Sachschaden am Kotflügel und den Zeugen vom Fußballplatz, der auch wieder dorthin zurückkehrte. Über den Personenschaden erfahren wir nichts. Lediglich, dass der Radfahrer ins Krankenhaus gebracht wurde, sodass die Gaffer nichts mehr zu gaffen hatten.

Bravo, Lilliveeh! Solche Beiträge will der Stormarner lesen! Und wir Ahrensburger erkennen: In unserer Stadt passiert wirklich was Umwerfendes!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. Oktober 2015

Der Landrat und die Kunst als Nebeneinkünfte

Vorab bemerkt: Ich halte unseren Landrat Klaus Plöger (SPD) für einen ehrenwerten Mann. Mehr noch: So einen wie ihn hätte ich mir als Bürgermeister von Ahrensburg gewünscht. Der Mann ist fachlich kompetent und menschlich locker und humorvoll. Schade, dass er sich nicht noch einmal für das Amt des Landrats zur Verfügung stellen will, Menschen wie er sind selten in Politik und Verwaltung.

Landrat Klaus Plöger als Besucher einer Stadtverordneten-Versammlung

Landrat Klaus Plöger
als Besucher einer Stadtverordneten-Versammlung im Marstall

Was mich nachdenklich macht: Der NDR berichtete soeben, dass der Landrat einen jährlichen Zusatzverdienst von 20.678 Euro hat. Auch das sei ihm gegönnt, denn diese Einkünfte sind rechtlich zulässig. Nur zwei Nebenjobs machen mich misstrauisch: Plöger sitzt im Aufsichtsrat des Energieversorgers Hansewerk AG, das vorher E.on Hanse hieß. Und bei E.on Hanse denke ich daran, dass dieses Unternehmen über Jahre aus dem Vertrag mit der Stadt Ahrensburg bezüglich des Badlantics der Gewinner war, während die Stadt draufgezahlt hat, weil der Vertrag aus der Pepper (SPD) Ära ein Scheißvertrag war. Hätte der Landrat hier nicht auf Seiten der Stadt stehen müssen?

Und dann ist da noch etwas: Klaus Plöger ist Vorstandsvorsitzender der Sparkassen-Stiftung Stormarn. Wenn er dafür Geld bekommt, dann ist dieses Geld sogar steuerfrei. Und dann weiß ich auch, warum der Landrat einige Ausstellungen im Marstall eröffnet hat, von denen ich sicher bin, dass ein “Normalmensch” wie Klaus Plöger sich geschämt hat, dort seinen Kopf hinzuhalten – auch wenn er das niemals bestätigen wird.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. Oktober 2015

Einzelhandel in Ahrensburg: Theorie ist gar nichts, wenn nicht praktische Taten folgen

Heinrich Grüter, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Mittel und Großbetriebe des Einzelhandels Nord, hat in Ahrensburg gesprochen, und zwar vor Einzelhändlern zum Thema: “Trends im Einzelhandel – vitale Städte”. Die Stormarn-Beilage berichtet heute darüber – siehe Abbildung!

aus: Hamburger Abendlbatt

aus: Hamburger Abendlbatt

Grüter sagte: “Ohne ein Zusammenwirken von Politik, Verwaltung und Wirtschaft vor Ort sieht es düster aus für die Fußgängerzonen.” Und Grüter sagte außerdem: “Es gibt – wenn auch Jahre zu spät – endlich ein Stadtmarketing und ein Einzelhandelskonzept.” 

Hierzu habe ich zwei Anmerkungen: In Ahrensburg wirken Politik, Verwaltung und Wirtschaft nicht zusammen sondern gegeneinander, was die Belebung der Innenstadt-Läden betrifft. Und wenn der Experte Grüter erklärt: “Es gibt – wenn auch Jahre zu spät – endlich ein Stadtmarketing” – dann ist der Mann nicht informiert. Die Wahrzeit ist: Es gibt KEIN Stadtmarketing. Zwar gibt es seit Ende 2014 eine Frau im Rathaus, die für Stadtmarketing zuständig ist, die aber nach Aussagen des Bürgermeisters erst 2016 ein Konzept vorlegen wird. Ein Konzept, wohlgemerkt! Dass so ein Konzept erst einmal diskutiert wird, bevor es denn – wenn überhaupt  – umgesetzt werden kann, das steht auf einem völlig anderen Blatt Papier. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Oktober 2015