Finn Fischer (Stormarner Tageblatt): Ein Lokaljournalist mit Scheuklappen und ein Bürgervorsteher, der gegen Presse- und Meinungsfreiheit abstimmen lassen will

Jeder Leser von Szene Ahrensburg wie auch alle Stadtverordneten wissen es: Der Grund für das Fotoverbot für Journalisten in der Ahrensburger Stadtverordneten-Versammlung war und ist Harald Dzubilla, der sich auch als einziger Journalist öffentlich dagegen zur Wehr setzt. Speziell gegen ihn richtet sich auch das versuchte Faustrecht von Bürgervorsteher Benjamin Stukenberg (Die Grünen), von dem zwangsläufig alle Journalisten betroffen sind. Auch Finn Fischer, Reporter beim Stormarner Tageblatt. Und der hat nun einen Beitrag über das Fotoverbot geschrieben und dabei sowohl den Namen des Protagonisten Harald Dzubilla als auch dessen Blog Szene Ahrensburg komplett verschwiegen. Journalistisches Fehlverhalten. Einen solchen Bericht aus derart beschränktem Blickwinkel bezeichne ich als Winkeljournalismus, Herr Fischer. Darüber sollten Sie mal mit Ihrem Chefredakteur plaudern!

Als Corpus Delicti habe ich den gesamten Beitrag von Finn Fischer nebenstehend wiedergegeben. Der Leser erfährt, dass Bürgervorsteher Benjamin Stukenberg in der Versammlung der Stadtverordneten am kommenden Montag ernsthaft abstimmen lassen will, ob die Stadtverordneten seinem Fotografierverbot zustimmen wollen oder nicht. Was bedeutet: Der Vorsteher der Bürger zweifelt inzwischen selber an der “Expertise” aus dem Rathaus, die ich als Fake enttarnt habe. Und Benjamin Stukenberg glaubt offenbar im Ernst, dass er durch eine Abstimmung das Presserecht und Grundgesetz aushebeln kann, indem er sein Fotoverbot per Abstimmung durchsetzen kann. Träum’ weiter, Junge!

Stellen Sie sich mal vor, es gibt ein Bundesliga-Fußballspiel. Und aus irgendeinem Grunde will ein Hauptsponsor nicht, dass Sportfotografen in dem Stadion fotografieren. Woraufhin der Verein beide Mannschaften, die Schiedsrichter und Linienrichter und Trainer abstimmen lässt, ob sie dem Fotografierverbot des Sponsors zustimmen oder nicht. Und wenn die Mehrheit zustimmt, dann werden alle Fotografen und die 60.000 Zuschauer am Eingang auf Kameras oder Handys kontrolliert. Ein Witz, natürlich. 🙂

Bürgervorsteher Benjamin “Blümchen” Stukenberg

Aber der Grüne Bürgervorsteher ist offensichtlich ein echter Witzbold. Denn: Nicht nur die Stadtverordneten von Ahrensburg müssten abstimmen, sondern auch die anwesenden Vertreter aus der Verwaltung inklusive Bürgermeister genauso wie die Bürger auf den Zuschauerstühlen, die ja allesamt in den Fokus von Pressefotografen geraten könnten. Und aus allen Personen zusammen müsste sich eine Mehrheit ergeben. Und diese Mehrheit wäre dann für unser beliebtestes Haustier, nämlich für die Katz’.

Leser von Szene Ahrensburg wissen: Es geht dem Bürgervorsteher und gewissen Stadtverordneten garnicht um das Fotografieren in der Versammlung. Sondern es geht um eine Veröffentlichung dieser Fotos auf Szene Ahrensburg. Aaaber: Wenn der Blogger mit einer Minikamera unbemerkt 1001 Fotos macht und anschließend ein paar davon auf Szene Ahrensburg veröffentlicht . . .

. . . wie will Benjamin Blümchen dann herausfinden, wer die Aufnahmen im Marstall gemacht hat?! Und: Will er den Blogger dann wegen der Veröffentlichung von Paparazzo-Fotos verklagen? 🙂

Die Alternative: Irgend ein Bürger auf den Besucherstühlen fotografiert ganz unauffällig und schickt anschließend die Aufnahmen an Szene Ahrensburg.

Oh, Benjamin “Blümchen” Stukenberg! Wurden Sie damals in der Schule vielleicht von anderen Kindern immer mit “Törööö!” geneckt, sodass Sie heute Ihren Frust darüber abbauen wollen? 😉 Und weil das par ordre du mufti nicht funktioniert hat, wollen Sie nun die Stadtverordneten in Ihr leckes Boot ziehen, damit sie zusammen mit Ihnen untergehen sollen?

Und last but not least: Dürfen Stadtverordnete überhaupt über etwas abstimmen, bei dem sie selber persönlich betroffen sind…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. November 2023

7 Gedanken zu „Finn Fischer (Stormarner Tageblatt): Ein Lokaljournalist mit Scheuklappen und ein Bürgervorsteher, der gegen Presse- und Meinungsfreiheit abstimmen lassen will

  1. j

    Herr Dzubilla, Fotografierverbot geht schon an die Grundrechte von uns Bürgern. Das sollte ein Gericht entscheiden. Wenn Fotografierverbot – dann für alle.

    1. Narrenhof

      Liebes J,
      das gilt aber nicht für mich Narrenhof, weil ich nicht frage, was ich darf oder nicht darf. Denn ich darf ohne Genehmigung sogar auf den Tischen tanzen und dabei denen meinen Spiegel vorhalten, die mich dabei fotografieren – bei all den Narreteien.

  2. Die Kraehe vom Rathausplatz

    Aus welchem Grund sind denn die Stadtverordneten für ein Fotoverbot.? Schlecht rasiert, Akne, nicht beim Friseur oder Haarausfall? Oder ist nur der Buergervorsteher für das Fotoverbot und verlagert dieses Thema auf die Stadtverordneten?

  3. Klausnitzer

    Wenn man weiß, dass das “Stormarner Tageblatt” im gesamten Raum Stormarn täglich 348 Zeitungsexemplare in den Handel bringt und davon nur 150 Stück verkauft und demzufolge 234 Exemplare in die Blaue Tonne wirft (Meldestelle ivw 3/2023). dann kann man ahnen, dass Fischer die “Szene Ahrensburg” als Konkurrenz empfindet und in seinem Artikel lieber unerwähnt lässt. 🙂

  4. zurück zur Vernunft bitte!

    ich bin schon lange der Meinung, dass die s.g. “Grünen” sich in einem Wolkenkuckucksheim aufhalten…
    Auch Herr Stukenberg jr. wird schmerzhaft auf den harten Boden Realität aufprallen, denn
    Zwei mal drei macht vier,
    widewidewitt und drei macht neune,
    ich mach mir die Welt,
    widewide wie sie mir gefällt.
    kann und darf eben NUR Pippi singen und sonst keiner.

    Auch für Herrn Stukenberg gelten Gesetze – und ich bitte ihn, diese zu respektieren.

    P.S.
    Warum wählen eigentlich nicht die Ahrensburger Bürgerinnen und Bürger den Bürgervorsteher oder die Bürgervorsteherin?????????????????

  5. Schalk

    Es gibt mehrere Möglichkeiten:
    A. Wir Zuschauer verkleiden uns alle als Harald Dzubilla und dann hat B. Blümchen den echten Dzubilla nicht mehr im Visier.
    B. Herr Dzubilla versteckt sich vor der Sitzung hinter dem Vorhang auf der Bühne und macht Fotos von hinten.
    C. Herr Dzubilla darf die herrliche Bauart des Marstall fotografieren. Die Politiker(m,w,d,..), die zufällig auf seinen Bildern zu sehen sind, sind nur Beiwerk seines Schaffens.

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