Schlagwort-Archiv: Anzeige

Heute die Frage des Tages – siehe Anzeige!

Werbung sollte ja eigentlich die Fragen der Verbraucher beantworten. Sehr häufig jedoch wirft Werbung erst einmal Fragen auf. So zum Beispiel ganz aktuell die Frage: „Kommt die Tagescreme für die Vagina?“ – wenn Sie bitte mal einen Blick auf die abgebildete Anzeige werfen wollen!

Ja, das ist die Frage des Tages, die man sich auch bei uns in Ahrensburg stellt: „Kommt die Tagescreme für die Vagina?“ Was glauben Sie…?

In der Anzeige des Herstellers Dr. Wolff gibt es die Creme „Vagisan“, die vermutlich eine Nachtcreme für die Vagina ist, die frau nicht als Tagescreme verwenden kann, denn sonst würde sich die Eingangsfrage ja gar nicht erst stellen.

„Kommt die Tagescreme für die Vagina?“ Die Dame im Anzeigenfoto können wir dazu leider nicht befragen, obwohl unter dem Foto steht: „Skandinavierinnen gehen mit intimen Themen offener um“. Aber am Rande des Fotos steht ausdrücklich vermerkt: „Bild dient lediglich Illustrationszwecken. Bei der abgebildeten Person handelt es sich um ein Fotomodell“.

Womit klar zum Ausdruck gebracht wird: Keine Skandinavierin mit Scheidentrockenheit war bereit, sich in einer Anzeige für Vagisan zur Verfügung zu stellen. Soviel zur Offenheit bei intimen Themen in Skandinavien. 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. September 2016

Eine ziemlich irre Reklame!

“Endlich auch in Ahrensburg”, lesen wir. Und was gibt es endlich auch in Ahrensburg? Richtig: eine “Eröffnung!” Und dann sehen wir einen Herrn im Bilde. Einen Struwwelpeter mit Sonnenbrille, der den Mund so weit aufreißt, dass er einen BigMac bei McDonald’s komplett reinschieben könnte – siehe die Abbildung!

Diese Reklame fand ich heute im 3. Buch Abendblatt. Absender ist eine “Academy”. Academy? Im alten Griechenland war eine Akademie die Philosophenschule Platons. Heute kann jeder seinen Laden eine Akademie oder englisch Academy nennen, der dort Menschen ausbildet in was auch immer und sei es in Fußpflege.

Die eröffnete Academy in Ahrensburg ist eine sogenannte “Intensivfahrschule”, so erfährt es der Anzeigenleser im Kleingedruckten. Im Gegensatz zu anderen Fahrschulen fahren die Schüler dort offenbar intensiv und nicht defensiv 😉 . Und warum brüllt die abgebildete Person so schrecklich? Ganz einfach: Heute, also am 26. August 2016 hat der Mann aus der Anzeige erfahren: “Zwischen den 15.07.2016 – 30.07.2016 vorbeikommen und Eröffnungsangebote sichern!” Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. August 2016

Stormarn-Beilage: Positiver Bericht über ein Restaurant, der vermutlich vom Wirt bezahlt wurde, und mein Test

Was sehen Sie in der nachfolgenden Abbildung? Sie sehen einen redaktionellen Beitrag aus dem 3. Buch Abendblatt vom heutigen Tage. Dieser redaktioneller Beitrag ist aber in Wahrheit kein Redaktionsbeitrag, sondern es ist ein Advertorial, also bezahlte Werbung. Doch nirgendwo ist das Wort “Anzeige” über der Anzeige zu entdecken, das dort stehen muss, wenn es sich um bezahlte Werbung handelt.

aus: Hamburger Abendblatt

aus: Hamburger Abendblatt

Die Werbung vom talienischen Restaurant Bella Vita ist überschrieben mit dem Text: “Schlemmerherzen schlagen höher”. Und im weiteren Wortlaut lesen wir: “Viele Gäste aus Ahrensburg und Umgebung sagen: ‘Das Bella Vita ist unser Lieblings-Italiener.'” Und wir erfahren weiter: “Das Restaurant … zeichnet sich nicht nur durch tolle Menüvorschläge seiner Küche aus, sondern punktet auch durch die zuvorkommende Art des Personals, das die Gäste nicht nur bei der Weinauswahl bestens berät.” Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. August 2016

Wo die Sparkasse ihr Geld in der Kasse gespart hat

Gerade hatte ich Ihnen von einem Artikel im 3. Buch Abendblatt berichtet, wo über die Auszubildenden der Sparkasse Holstein berichtet berichtet wird. Und weil dort das Wörtchen “Anzeige” nicht drüber steht, muss der Leser davon ausgehen, dass es sich hier um einen redaktionellen Beitrag gehandelt hat.

aus: Hamburger Abendblatt und ahrensburg24

aus: Hamburger Abendblatt und ahrensburg24

Ganz anders dagegen ist es bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken: Die begrüßen ihre Auszubildeten ebenfalls öffentlich, und zwar auf ahrensburg24 (Partner: Stadtwerke Ahrensburg). Allerdings: Der Beitrag ist dort als “Anzeige” gekennzeichnet, also auch bezahlt worden.

Genauso die AOK Nordwest: Die Krankenkasse informiert auf ahrensburg24 (Partner: Stadtwerke Ahrensburg) über die erfolgreiche Ausbildung ihres Nachwuchses. Und auch hier steht der Hinweis, dass es sich bei dem redaktionell gestalteten Beitrag um eine “Anzeige” handelt.

Woraus sich für mich die Frage ergibt: Warum druckt das 3. Buch Abendblatt die Werbung der Sparkasse Holstein gratis? Haben Sie vielleicht eine Ahnung…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. August 2016

Habe ich das richtig verstanden: Audi wirbt schon wieder damit, dass Audi eine Auszeichnung von Audi erhalten hat…?

Alle Jahre wieder: Audi zeigt an, dass man eine “Auszeichnung Top Service Partner” bekommen hat. Nein, nicht von der Stiftung Warentest oder von einer renommierten Automobilzeitschrift, sondern die Auszeichnung kommt von der Audi-Zentrale! Genau wie schon im vergangenen Jahr – siehe hier!

Anzeige von Audi

Anzeige von Audi

Aus dem Anzeigentext erfährt man: “Bei dem Test Audi Top Service Partner handelt es sich um einen Werkstatttest, der nicht nur die technischen Leistungen und Fähigkeiten eines Audi Partners testet, sondern bis in den kleinsten Bereich des Kundenservice hohe Anforderungen an das Personal stellt.” Und wer das testet, lässt sich nur ahnen: Audi! Oder mit anderen Worten: Es handelt sich hier quasi um einen innerbetrieblichen Vorgang.

Bekanntlich arbeitet Audi in Ahrensburg nicht nur für Audi, sondern man bietet seinen Service auch für VW an. Frage: Hat das Team nur den Werkstatttest von Audi mit Auszeichnung bestanden, nicht aber für Volkswagen…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. Juli 2016

Haspa Private Banking auch in Stormarn präsent – aber nur für “vermögende Privatkunden”

Wenn ich mich richtig erinnere, dann gibt es die Haspa schon seit 1971 in Ahrensburg, was meint: Seit 35 Jahren ist die Sparkasse in Stormarn präsent. Doch erst jetzt zeigt das Kreditinstitut an: “Haspa Private Banking auch in Stormarn präsent” – siehe die Abbildung der Anzeige!

Abbildung: Anzeige Haspa

Abbildung: Anzeige Haspa

Ich weise aber aus einem anderen Grund auf diese Anzeige hin, denn die Haspa zeigt an, dass sie “ein umfassendes Leistungsspektrum” nicht für jeden Kunden anbietet, sondern dieses offeriert sie ausdrücklich nur “vermögenden Privatkunden“.

Tja, und ab welcher Anlagesumme wird ein Privatkunde bei der Haspa als “vermögend” bearbeitet? Meine Tochter zum Beispiel, die ist 6 Jahre alt und Privatkundin bei der Haspa. Auf ihrem sogenannten “Mäusekonto” hat sie schon über 500 Mäuse angespart – ist sie damit vermögend? Ich denke, im Hinblick auf Privatkunden, die ihr Konto permanent überzogen haben, ist ein Konto, das ständig im Haben ist, durchaus zum Vermögen zu rechnen. Und da ich kontobevollmächtigt bin, werde ich mir mal von den Haspa-Vermögensberatern erklären lassen, was die Banker unter “Haspa Private Banking” verstehen…!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Juni 2016

Eine Seite, die so sinnvoll ist wie ein Blinddarm

Eine Tageszeitung – wie zum Beispiel das Hamburger Abendblatt – besteht aus dem redaktionellen und dem Anzeigenteil. Beide Teile sind für den Leser von Interesse. Er kauft das Blatt, um den redaktionellen Teil zu lesen, und er freut sich, wenn er auf ein interessantes Angebot in einer Anzeige stößt. Und die Anzeigeneinnahmen sind für den Verlag auch von Bedeutung, sonst müsste er den Verkaufspreis der Zeitung erhöhen. So weit, so gut.

aus: Hamburger Abendblatt

aus: Hamburger Abendblatt

Nun fand ich im Abendblatt mehrfach eine Anzeige, die so sinnvoll ist wie ein Blinddarm. Eine ganze Seite, und zwar die linke auf der nebenstehenden Abbildung. Dort zeigt uns ein Mann die Zähne, und wir lesen dazu, dass dieser Mensch ein Hamburger ist, und dass  er sich für die Stadt und das Abendblatt begeistert. Und…? Interessiert Sie das als Ahrensburger Abendblatt-Leser…?

Frage: Was habe ich als Leser davon, wenn eine ganze Seite, auf der stattdessen auch redaktionelle Themen stehen könnten, dafür verwendet wird, mir mitzuteilen, dass ein Hamburger, den ich überhaupt nicht kenne, von seiner Stadt und dem Abendblatt begeistert ist…? Und wenn man das unbedingt veröffentlichen will, dann hätte ein sehr viel kleineres Format auch genügt, statt dass man eine ganze Seite dafür verschwendet. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. Juni 2016

Ein lesbarer Beweis, dass die Monika dem Horst teurer ist als der Wendler

Hier ist mal wieder etwas zum Nachdenken. Das Thema ist die Vermarktung des schnellen Internets durch die Stadt, sprich: Stadtwerke Ahrensburg. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Ahrensburg ist zugleich der Kämmerer derselben Stadt, nämlich Horst Kienel. Und dem sage ich schon seit längerer Zeit ein besonderes Verhältnis zu Frauen nach, und zwar ein geschäftliches.

aus: Hamburger Abendblatt

aus: Hamburger Abendblatt

Im Stormarn-Teil vom Hamburger Abendblatt hat der Wendler darüber geschrieben, dass die SchlossMedia-Pakete der Stadtwerke zu buchen sind, und zwar seit dem 1. Juni 2016. Der Beitrag ist pure Werbung für die Stadtwerke mit allen Hinweisen auf Preise, Nachlässe und Möglichkeiten – siehe die Abbildung links!

Diesen Beitrag musste Horst Kienel nicht bezahlen, denn die Werbung wurde gratis als redaktioneller Beitrag gedruckt. Was nicht einmal verwerflich ist, denn es handelt sich hier ja nicht um ein Privatunternehmen, sondern um ein städtisches, an dem wir Ahrensburger quasi beteiligt sind, auch wenn wir dort nicht Kunden sind. Und wenn es etwas Neues über ein Unternehmen zu berichten gibt, dann ist das sogar eine Aufgabe der Presse. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Juni 2016

Volkswagen wirbt mit einem dicken Plus im Preis!

Wenn wir Werbung von Supermärkten sehen, dann erkennen wir in aller Regel, dass Produkte einzig und allein über ihren Preis ausgelobt werden. Und dieser Preis ist natürlich herabgesetzt, denn sonst könnte man diese Produkte ja auch überall kaufen.

Unbenannt-5Nun habe ich etwas ganz Besonderes gefunden: Es ist das erste Mal, dass ich eine Anzeige sehe, in der kein Preis-Minus ausgelobt wird, sondern: „Ein dickes Plus … im Preis“ – siehe die Volkswagen-Anzeige!

Wäre ich Werbetexter, dann hätte ich getextet: „Ein dickes Plus in der Ausstattung, ein Minus im Preis!“ Aber möglicherweise ist es ja tatsächlich ein Plus statt ein Minus im Preis…?

By the way: Woche für Woche bekommen wir über MARKT und Post einen dicken Stapel von Prospekten der örtlichen Läden in den Briefkasten, wo deren Angebote der Woche aufgeführt werden. Das füllt die blauen Tonnen. Frage: Wozu gibt es eigentlich das Internet…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. April 2016

Stormarn-Beilage tarnt Werbung – Unwissen oder Absicht?

Heute verstößt die Stormarn-Beilage mal wieder gegen geltendes Presserecht. Denn das Blatt bringt zwei redaktionell gestaltete Werbebeiträge für zwei Restaurants, ohne diese Texte vorschriftsmäßig als “Anzeigen” zu überschreiben. 

aus: Hamburger Abendblatt

aus: Hamburger Abendblatt

Auch der jüngste Verlagspraktikant weiß, dass so etwas wider die guten Sitten ist, vom Recht mal ganz abgesehen. Der Presserat informiert: “Redaktionelle Sonderveröffentlichungen unterliegen der gleichen redaktionellen Verantwortung wie alle redaktionellen Veröffentlichungen.“ Das heißt fortführend: Werbung und Redaktion müssen deutlich getrennt sein. Und wenn es sich um bezahlte Werbung handelt – sogenannte Advertorials – dann muss “Anzeige” darüber stehen, um den Leser nicht in die Irre zu führen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. Januar 2016