Am 5. November 2019 ist Wolfgang König von uns gegangen. Ich habe keinen Bürger in Ahrensburg kennengelernt, der soviel über unsere Stadt gewusst hat wie er, der “König von Ahrensburg”, wie ich ihn oft genannt habe. Eines seiner Lieblingsthemen war das Tunneltal und Dr. Alfred Rust, der Ehrenbürger von Ahrensburg, der die Schlossstadt über die Grenzen des Landes hinaus berühmt gemacht hat und posthum von Verwaltung und Politik schäbig behandelt wurde, was sein Andenken betrifft. Nur der Alfred-Rust-Saal erinnert noch an ihn und ein Wanderweg. Seine Büste in Bronze steht im 1. Stock des Rathauses statt in der Eingangshalle.
Wolfgang König, ehemaliger Stadtverordneter der WAB und Ahrensburger Zeitzeuge, hat an Alfred Rust erinnert in einem Aufsatz, den er vor Jahren geschrieben hat. Jürgen Siemers, BGV Waldgut Hagen e.V., war so freundlich, mir den Text zu schicken für einen Abdruck auf Szene Ahrensburg. Dafür bedanke ich mich bei ihm und bei der Familie von Wolfgang König für die Erlaubnis zur Veröffentlichung.
Wolfgang König: Meine Begegnungen mit Dr. Alfred Rust
Schon in meiner frühen Jugend nahm mich mein Großvater immer mit zum Stoppeln auf die Felder, zum Rasensensen in der Nachbarschaft, zum Stubbenroden in den Wald, zum Klöhnen bei Bekannten, zum Pilzesuchen usw..
So waren wir an einem Spätsommertag oder frühen Herbsttag ab Morgengrauen wieder im Wald zum Pilzesuchen. Wie schon oft kehrten wir bei den Kiesgrubenarbeitern in deren Baracke am Fuß der Wartenberge ein, um uns aufzuwärmen. Eigentlich ging es meinem Großvater mehr um einen netten Klöhnschnack und einen heißen Kaffee dazu. Bei der Baracke handelte es sich um ein winterfestes Ley-Haus, ein Importschlager aus Finnland. So etwas hatten wir gleich zweifach auf unserem Grundstück stehen. Frau Semmelhack betrieb ihren kleinen Tante-Emma-Laden gegenüber der Arbeiterbaracke ebenfalls in so einem Ley-Haus. In dem großen Raum verkaufte sie und in dem kleinen Raum hatte sie ihr Lager. Weiterlesen