Archiv für den Autor: Harald Dzubilla

Beobachtungen vor dem Rathaus von Ahrensburg

Vielleicht haben Sie es mitbekommen: Die Stadtbücherei ist wieder werbefrei. Was meint: Die Blow-up-Poster vom Marstall sind verschwunden. Und nachdem die Wand wieder frei ist, sieht man auch, wie verdreckt das Rathaus dagegen ist. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Reliefs über dem Eingang jemals so verschmutzt waren wie heute – im Jahr des angeblichen 700. Geburtstages der Stadt.

Vorschlag: 700-Jahre-Logo an der Stadtbücherei

Vorschlag: 700-Jahre-Logo an der Stadtbücherei

Apropos: Wenn man schon ein Logo zum Geburtstag kreiert hat, dann wäre es ja wohl sinnvoll, dass es an markanter Stelle in der Stadt auch zu sehen ist. Zum Beispiel an der Stadtbücherei – siehe meinen nebenstehenden Vorschlag!

Ach ja, und noch etwas. Heute auf dem Wochenmarkt: Die kostenlosen Kurzzeitparkplätze am Rande der Verkaufsstände waren voll belegt. Auffallend viele Autos mit HH-Nummernschildern. Und: Ich hatte das Gefühl, dass dort mehr Autos parkten als Menschen auf dem Markt waren. Ein Markt, der an Mittwoch-Tagen wie ein Provisorium wirkt. Ein tristes Bild. Und der Bürgermeister, der mir heute in seiner Mittagspause über den Weg lief, guckte auch nicht grade fröhlich, obwohl er doch nach seinem Ski-Urlaub erholt sein müsste.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Februar 2014

Ein Abendessen zu zweit zu Lasten der Stadt Ahrensburg – hier steht, wie’s geht

Für Freitag habe ich einen Tisch bestellt in einem Ahrensburger Restaurant. Dorthin werde ich mit meiner Lieblingsfrau gehen und ein wunderschönes Abendessen einnehmen, was meint: Speisen und Getränke á la carte zum Rechnungspreis von rund 60 Euro. Und zahlen muss ich keinen Cent, denn zahlen tut der Stadtkämmerer von Ahrensburg, nämlich Horst Kienel.

Pieter Claesz: Stillleben mit Truthahnpastete (1627)

Pieter Claesz: Stillleben mit Truthahnpastete (1627)

Wenn ich Sie neugierig (und womöglich neidisch) gemacht habe, dann verrate ich Ihnen, wie Sie möglicherweise auch zu einem Gratisessen kommen, und zwar jeden Monat! Vorausgesetzt, Sie sind immer noch Kunde bei den Stadtwerken Ahrensburg, wo Horst Kienel als Geschäftsführer die Geschäfte führt. Und weil dieser städtische Beamte in meinen Augen nicht nur arrogant ist, sondern seine (teuren) Geschäfte auch miserabel führt, habe ich meine Verträge mit den Stadtwerken Ahrensburg gekündigt und bin zu einem preiswerten Anbieter gegangen. Dadurch spare ich jährlich rund 800 Euro, denn die Stadtwerke Ahrensburg sind ein Betrieb, der Preisgünstigkeit suggeriert, in Wahrheit aber kräftig zulangt. Bei mir allerdings nicht mehr, zumal auch der Bürgermeister als Vorsitzender des Aufsichtsrats mir signalisiert hat, dass es ihm schnurzpiepegal ist, wenn ich meinen Energieversorger wechsle. (Vermutlich hat er in Schwerin auch einen preisgünstigeren Anbieter.)

Nun kann ich, wie berichtet, einmal im Monat gratis zum Essen gehen quasi auf Kosten der Stadt Ahrensburg. Vielleicht sehen wir uns dann ja mal bei einem Abendessen, wenn Sie am Nebentisch sitzen und gleichfalls auf Kosten von Horst Kienel speisen. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Februar 2014

Können Sie jemanden beurteilen, den Sie gar nicht kennen?

Dieses Thema ist kein direktes Ahrensburger Thema, aber weil man den “stern” ja auch in unserer Stadt liest, ist es auch ein Thema für Ahrensburg. Und im “stern” fand ich kürzlich einen kleinen Beitrag, den ich herausgerissen und in meine Schublade gelegt habe, in die ich Flusigkeiten aus Zeitungen und Zeitschriften ablege, um sie bei sich bietender Gelegenheit zu kommentieren.

ZietlowDer nämliche Beitrag ist nebenstehend abgebildet. Auf einen Blick ist dem Artikel zu entnehmen: 39% meinen, dass die RTL-Moderatorin Sonja Zietlow sympathisch ist – siehe die Abbildung!

Wer die Dame nicht kennt: Sonja Zietlow moderiert das RTL-Dschungelcamp. Der “stern” schreibt dazu: “Die Sprüche der 45-Jahrigen sind dabei oft derb.” Und dann werden zwei herbe Sprüche der Moderatorin zitiert. Doch wer sich ein wenig auskennt, der weiß: Dies Sprüche sind gar nicht von Frau Zietlow sind, sondern diese Sprüche stammen von Ghostwritern. Zum Beispiel von Jens Oliver Haas, einem ehemaligen “Bild”-Reporter und Ehemann von Sonja Zietlow. Und von Micky Eisenherz, der auch für andere Sendungen die Gags liefert, u. a. für Harald Schmidt, der wegen seines persönlichen Witzes immer schon weit überschätzt wurde. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Februar 2014

Dauerthema: Unser Geld versinkt im Badlantic

Die Stormarn-Beilage berichtet heute, dass die Eintrittsgelder für das Badlantic erhöht werden sollen. Dagegen spricht im Grunde gar nichts, denn die Kosten für den Betrieb sind höher Bildschirmfoto 2014-02-18 um 08.41.27als die Einnahmen decken. Und deshalb müssen wir Ahrensburger, egal, ob wir im Badlantic baden oder nicht, das voraussichtliche Jahres-Minus von 1,77 Millionen für das laufende Jahr dazubuttern, um den Betrieb zu erhalten. Und das auch noch nach Erhöhung der Eintrittspreise. Also kein Grund zu lachen, wie es Geschäftsführer Hermann Roks auf dem Foto tut.

Journalisten sollen mit ihren Berichten eigentlich Fragen beantworten, die der Leser hat. Meine Frage jedoch beantwortet Mira Frenzel in ihrem Beitrag leider nicht. Zwar berichtet sie, dass die Hauptkosten für das Bad, nämlich die Energiekosten, sich erhöht haben und dass der Bürgermeister seit über einem Jahr (meinem Gefühl nach seit über zwei Jahren) mit dem Partner E.on über eine Vertragsauflösung verhandelt, und dass diese Verhandlungen, die geheim sind, bis heute kein Resultat zeigen… Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Februar 2014

Das Unwort des Tages lautet: “Ratsinfoportal”

Wenn Sie wissen wollen, was Ahrensburger Politiker heute Abend machen, dann schauen Sie doch mal auf die Online-Seite der Stadt Ahrensburg. Dort finden Sie im “Bürgerinformationssystem” das sogenannte “Ratsinfoportal”. Und das ist heute ziemlich doppeldeutig.

Sie können nämlich wählen, ob Sie heute um 19:30 ins Peter-Rantzau-Haus gehen, wo der Hauptausschuss, Finanzausschuss tagt…

…oder Sie gehen heute um 19:30 ins Peter-Rantzau-Haus, wo der Finanzausschuss, Hauptausschuss tagt – siehe die Abbildung: Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. Februar 2014

Falscher Eindruck: “aktuelle” Fotos aus den Archiven

Bildschirmfoto 2014-02-17 um 13.17.12Am Wochenende wurden in Ahrensburg diverse Autos geknackt, aus denen Airbags und Navis geklaut wurden. So erfahren wir es heute aus den Medien. Und die haben es von der Polizei erfahren.

Heute zeigt ahrensburg24 ein Foto vor dem Aufbruch eines Autos, und die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt geht noch einen Schritt weiter: Wir sehen den Autoknacker direkt bei der Arbeit – siehe die Abbildungen!

Hier wie dort ist es aber kein Foto vom Tatort, sondern ein Griff ins Fotoarchiv. Was ich, der Leser, als ausgemachten Schwindel empfinde. Denn warum steht hier wie dort ein Foto, das überhaupt nichts mit dem Tathergang zu tun hat? Entweder es geht ein Reporter hin zum Orte des Geschehens und knipst das aufgebrochene Fahrzeug, oder er lässt es bleiben. Aber dem Leser zu suggerieren: “Schau her – wir sind live vor Ort gewesen!” – das ist ziemlich billig. Und hat mit Journalismus soviel zu tun wie eine Kuh mit der Milch aus einer Kokosnuss. Womit wir außerdem erkennen: Es gibt kaum noch einen Unterschied zwischen einem Redaktions- und einem Anzeigen-Portal!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. Februar 2014

Wenn Praktikanten in einer Redaktion mitspielen

Wer arbeitet schon gern am Sonntag? Für manche Menschen lässt sich Sonntagsarbeit allerdings nicht vermeiden. Zum Beispiel nicht für die Praktikanten bei der Stormarn-Beilage: Die ersetzen am Sonntag die Redakteure der Abendblatt-Beilage.

PilcherSo kam es gestern, wie es kommen musste: Ein/e Praktikant/in hat die Überschriften formuliert für die vorliegenden Beiträge. So unter anderem zum Text von Martina Tabel über das Theaterstück “Die Muschelsucher”, das am kommenden Samstag im Alfred-Rust-Saal über die Bühne gehen wird. In der Hauptrolle: Doris Kunstmann. Und so hätte die Überschrift lauten müssen: Doris Kunstmann spielt im Pilcher-Stück die Hauptrolle.

Nun hatte der/die Praktikant/in in der Ahrensburger Redaktion aber ein Problem, und zwar: Der Bericht auf der Titelseite war nur einspaltig. Und da passte der Text mit der Hauptrolle irgendwie nicht rein. Und deshalb formulierte der/die Praktikant/in einfach: “Doris Kunstmann spielt in Stück nach Pilcher-Roman mit”.  Ja, spielt mit in Stück.

Bildschirmfoto 2014-02-17 um 09.40.13So wurde praktikantisch aus der Hauptrolle der bekannten Schauspielerin nur eine Nebenrolle gemacht. Online läuft die Überschrift zu diesem Beitrag zwar korrekt was die “Hauptrolle” betrifft, aber: Doris Kunstmann spielt diese Rolle nicht im Roman, sondern im Theaterstück.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. Februar 2014

Haben Propst Buhl & Co sich strafbar gemacht…?

In der vergangenen Woche stellte Kay E. Sattelmair in seiner Kolumne in der Bild-Zeitung eine Frage, über die nicht nur die Hohepriester der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde  nachdenken sollten, sondern auch die Gemeinde. Und die Frage lautet: “Ist Kirchensteuer für Netzkampagne sogar strafbar?”

Über das Thema hatte ich ja kürzlich einen Blog-Eintag geschrieben unter der Überschrift: “Guck mal, wo unsere Kirchensteuern bleiben!” Und ich setze heute für Bischöfin Kirsten Fehrs den Hinweis dazu: Margot Käßmann ist als Bischöfin schon aus einem Grunde zurückgetreten, der angesichts des derzeitigen Vorwurfs geradezu harmlos gewesen ist.

Unbenannt-5Kay E. Sattelmair schreibt: “7,3 Mio. Euro erhält die Diakonie jährlich aus Steuergeldern. Aus keiner der Aufgabenbeschreibungen der ‘Diakonie und Bildung’ ist erkennbar, dass ihr Leiter, Theo Christiansen, dieses für ihn fremde Geld zur Stützung der Initiative ‘Unser Hamburg – Unser Netz’ verwenden durfte. Statt für ‘Brot für die Welt’ hat er 40.000 Euro für die Aktion ‘Unser Netz’ gegeben. mit der er offensichtlich privat sympathisiert. “

Und Sattelmair empfiehlt: “Weshalb Theo Christiansen diesen Beitrag aus eigenen Mitteln schnellstmöglich zurückzahlen solle. Bevor sich Gernalstaatsanwalt Lutz von Selle über den diakonischen Klingelbeutel des Kirchenkreises Ost beugt und prüft, ob nicht der unchristliche Tatbestand der Untreue vorliegt.”

Und ich empfehle dem Förderkreis zur Rettung der Sankt Johannes Kirche, sich noch einmal ganz genau die Einnahmen und Ausgaben der Kirche in Ahrensburg anzuschauen, um zu gucken, ob dort nicht womöglich auch Gelder zweckentfremdet ausgegeben wurden, die nun fehlen!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Februar 2014

BürgerStiftung: Lesen mit falscher Typografie

Die BürgerStiftung möchte “Vorlesestunden in Kindertagesstätten und Grundschulen in der Region Ahrensburg” fördern. Dazu gehören ehrenamtliche Vorlesepaten und entsprechende Einrichtungen in Kindertagesstätten und Grundschulen. Das ist eine genauso lobens- wie ehrenwerte Tätigkeit.

Unbenannt-3Gerade fand ich einen kleinen Prospekt der BürgerStiftung zum oben genannten Thema. Und hier las ich das Wort “Lesespaß wie folgt gedruckt: “LeseSPAß”. Und weil SPA für Gesundheits- und Wellnesseinrichtungen steht, passt der Begriff durchaus  im Zusammenhang mit Lesen, denn Lesen sorgt für einen gesunden Geist, der in einem gesunden Körper stecken soll.

Mit Blick auf das Faltblatt könnte nun jemand kommen und sagen: “Dzubilla, Sie sehen wohl nicht richtig! Dort geht es nicht um SPA, sondern das Wort ‘Lesespaß’ ist einfach nur typografisch getrennt nach “Lese” und ‘Spaß’!”

Das ist wohl richtig. Und trotzdem falsch. Denn ein ß in Versalbuchstaben gibt es nicht, es wird dort als SS geschrieben, also: LeseSPASS.

Und warum ist es so beim ß, dem deutschen Buchstaben? Ich erkläre es Ihnen an einem genauso plastischen wie realen Beispiel. Neulich, am Valentinstag, gab es im Alstertal-Einkaufszentrum eine “TULPEN-VERSCHENKAKTION”, und zwar eine “GROBE”  – wenn Sie sich das Schuld dort im Tulpenbeet bitte mal anschauen wollen!

GrobeNatürlich steht dort nicht “GROBE”, sondern “GROßE”, was “GROSSE” meint. Aber der flüchtige Leser liest im Vorbeigehen eben “GROBE”.

Noch einmal zurück zur Aktion der Bürgerstiftung. Ich lese: “Über 50 Menschen engagieren sich aktuell ehrenamtlich im Rahmen der Stiftung”. Was meint: Sie arbeiten gratis und bekommen dafür leuchtende Kinderaugen als Geschenk. Aber: Wenn ein Kinderbuchautor eine Lesestunde macht, dann kostet das lese und staune: 500 Euro!

Dabei sind Kinderbuchautoren die einzigen Beteiligten (mal abgesehen von den Kindern), die etwas von ihrer Arbeit haben, nämlich: Werbung für sich und ihre Bücher. Und sie merken beim Vorlesen, auf welche Stellen die Kids besonders abfahren, sodass der Autor für sein nächstes Buch wichtige Erkenntnisse bekommt aus seinen Lesungen vor seiner Zielgruppe. Dafür müsste der Kinderbuchautor eigentlich an die BürgerStiftung zahlen und nicht umgekehrt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Februar 2014

Hinweis aus mehrfach gegebenem Anlass: Werbung muss als Werbung erkennbar sein!

Eigentlich wird uns Männern ja von unseren Frauen nachgesagt, dass wir nicht zuhören können. Ich gebe diese Anschuldigung heute wieder einmal zurück, und zwar an Monika Veeh, die online ein Werbeportal betreibt, was so etwas ist wie ein Anzeigenblatt im Internet. Und das macht sie nicht einmal schlecht und lässt damit den MARKT ziemlich alt aussehen.

ahrensburg.24Ich habe in Vergangenheit schon mehr als einmal deutlich darauf hingewiesen, dass redaktionell aufgemachte Werbung mit dem Wort “Anzeige” deutlich gekennzeichnet sein muss. Dieses jedoch schert die gute Veeh nicht die Bohne, sie übertritt nach wie vor die Grenzen des Wettbewerbsrechts und führt ihre Leser hinters Licht. Und das empfinde ich als unfein, Frau Veeh.

Gerade wieder ist ein Beitrag erscheinen, ein ziemlich langer  über eine Messe in Ahrensburg. Und dieser Beitrag ist von A bis Z eindeutiger Werbetext. Und rechts daneben steht auch noch die Anzeige des Veranstalters – siehe die Abbildung!

Das, wie gesagt, ist unlauter. Und unfair gegenüber dem Leser. Ich empfinde so etwas nicht mehr als Kavaliersdelikt, zumal ich auf dieses Thema auch schon aufmerksam gemacht habe, als auch MARKT und Stormarn-Beilage ihre redaktionell aufgemachten Werbebeiträge nicht als Anzeigen gekennzeichnet haben.

Natürlich kann eine Redaktion auch einen Beitrag über eine Veranstaltung schreiben, für die dort auch mit einer gestalteten Anzeige geworben wird. Aber um so einen Beitrag handelt es sich im vorliegenden Fall nicht, sondern hier findet der Leser ausschließlich lobende Werbeworte  “für ein Zuhause mit Herz”, bevor diese Veranstaltung überhaupt stattgefunden hat.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Februar 2014