Dauerthema: Unser Geld versinkt im Badlantic

Die Stormarn-Beilage berichtet heute, dass die Eintrittsgelder für das Badlantic erhöht werden sollen. Dagegen spricht im Grunde gar nichts, denn die Kosten für den Betrieb sind höher Bildschirmfoto 2014-02-18 um 08.41.27als die Einnahmen decken. Und deshalb müssen wir Ahrensburger, egal, ob wir im Badlantic baden oder nicht, das voraussichtliche Jahres-Minus von 1,77 Millionen für das laufende Jahr dazubuttern, um den Betrieb zu erhalten. Und das auch noch nach Erhöhung der Eintrittspreise. Also kein Grund zu lachen, wie es Geschäftsführer Hermann Roks auf dem Foto tut.

Journalisten sollen mit ihren Berichten eigentlich Fragen beantworten, die der Leser hat. Meine Frage jedoch beantwortet Mira Frenzel in ihrem Beitrag leider nicht. Zwar berichtet sie, dass die Hauptkosten für das Bad, nämlich die Energiekosten, sich erhöht haben und dass der Bürgermeister seit über einem Jahr (meinem Gefühl nach seit über zwei Jahren) mit dem Partner E.on über eine Vertragsauflösung verhandelt, und dass diese Verhandlungen, die geheim sind, bis heute kein Resultat zeigen…

…aber keine Frage an den Bürgermeister, warum er mit diesen seinen Verhandlungen nicht weiterkommt, und warum ein Vertrag, der den einen Vertragspartner über Gebühr zu Gunsten

des anderen Vertragspartners belastet, nicht unlauter ist und damit schon vor zwei Jahren hätte gekündigt werden können. Jedenfalls meiner Meinung nach. Nota bene: 1,77 Millionen Euro, die an anderen Stellen in der Stadt dringend benötigt werden!

Und dann das Eigentliche: Roks berichtet, dass das Bad zu Beginn noch “bis zu 600.000 Badegäste” gehabt hat und sich damals ausgezahlt hatte.  Heute dagegen schwimmen nur noch die Hälfte der Badegäste von früher darin. Und der Leser fragt: “Warum?” und bekommt keine Antwort von der Stormarn-Beilage, weil Mia Frenzel den Geschäftsführer nicht danach gefragt hat.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Februar 2014

5 Gedanken zu „Dauerthema: Unser Geld versinkt im Badlantic

  1. Florian

    Und die Themen der Zukunft lauten “Preiserhöhung” und “Trennung vom Partner EON”?? Kaum zu glauben bzw. ziemlich eng gefasst,, denn wirklich zukunftsgerichtet wäre doch zu fragen

    – Braucht Ahrensburg ein eigenes Schwimmbad (neben Volksdorf, Bargteheide, Norderstedt, Bad Oldesloe, Reinbek, …)?
    – Wie kann das Badlantic wieder attraktiv für Familien, Vereine, Schwimminteressierte werden? Was fehlt? Rutsche(n)?

    Ich wünsche den Politikern (und damit uns Ahrensburgern) und dem Bürgermesiter den Mut die richtigen Fragen zu stellen und dann die richtigen Entscheidungen zu fällen – so unbequem diese auch sein mögen.

  2. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    da hat wieder die Einkommenschere zugeschnitten: nur noch ca. 300.000 Badegäste statt 600.000 Badegäste trotz wachsender Bevölkerungszahl! Da werden wohl kaum noch Eigenbetrieb, Modernisierungen oder ein abenteuerlicher Rutschenturm helfen. Da brechen offenbar ganze Bevölkerungsschichten sozial weg. Benötigen wir dieses Prestige-Objekt, wo doch unsere Nachbarn auch Bäder haben? Wir legen ja auch unsere Verwaltungen teilweise zusammen. Bei den hohen Kosten könnte die Stadt Ahrensburg ihren Badewilligen auch Gutscheine für Fahr- und Badekosten z.B. nach Volksdorf gegen Rabatt ausstellen.
    Wir klagen über die Jugend- und Altersarmut. Vor einigen Monate klagte eine alte Dame im Hamburger Abendblatt über die Höhe ihrer Rente. Früher konnte sie sich jährlich noch einen Auslandsurlaub leisten, heute müsse sie selbst auf einen Inlandsurlaub verzichten und jeden Cent umdrehen. Vom Staat als Altersvorsorge gepriesene Eigenheime sind nur noch teuer durch Dritte zu unterhalten statt durch rüstige Rentner (Gartenbaubetriebe sprießen wie Pilze). Auf einst gepriesene Ersparnisse gibt es kaum noch Zinsen. Die Inflation frißt sie auf. Auch Lebensversicherungen für das Alter werden kaum versinst aber besteuert. Die Pflegekosten steigen laufend. Da reicht die dünne Rente längst nicht mehr. Die Nachkommen müssen zahlen.
    Gesunde Lebensmittel (Brot, Obst und Gemüse) werden immer teuerer. Das Dosenfutter für sozial Schwache liegt bei den Discountern allerdings weit unter einem Euro. Das ist über das Volumen deutlich preiswerter als Tiernahrung aus Dosen und Schachteln. Fischstäbchen bestehen fast nur noch aus Panierschicht. Gesunder (?) Fisch ist weit teurer als Schweine- und Hühnermast. Hering war einst billigstes Armeleuteessen. Ich staune über Kartoffel-, Kohl- und Rübenpreise. Zu Büfetts werden Schachteln mitgebracht.
    Harz IV unterliegt offenbar einer Ausgabensperre zugunsten der Diätenerhöhungen unserer Berufs-Politiker. Und die Null-Runden der Rentner dürften den Hohn der Gewerkschaften ernten, die Hochprozentiges für die Arbeitnehmer herausholen. Diese Lohnerhöhungen treiben die Preise und damit die Inflation. Lohnt es sich für die Arbeitnehmer noch, für ihr Alter zu sparen? Kein Wunder, dass, wie in den USA, Nebentätigkeiten wachsend weit verbreitet sind und selbst zur Kinderarbeit zwingen. Man muss ja mithalten, um nicht ärmlich auszusehen.
    Aber über Inflation, Niedrigzinsen und Nullrunden baut der Staat den Schuldenberg der Wahlversprecher rasch ab. Das gibt Haushalte ohne Neuverschuldung.
    Der VHH hat meinen Buspreis 2013 von 1,30 auf 1,40 Euro erhöht. Und dieses Jahr hat er von 1,40 auf 1,50 Euro erhöht. Da kann ich ja weiter zu Fuß gehen, bis ich Anrecht auf eine Seniorenkarte habe.
    Und eine Karte für das Badlantik soll nun über 5.00 Euro (= ca. 10,00 DM) kosten? Das kann ich nicht mehr abschwimmen!
    Wir treffen uns in der Manhagen-Unterführung beim Musizieren.
    Mit armseligen Grüßen
    Wolfgang König

  3. Thomas J. aus A.

    Also einen Badegästemangel in der Praxis kann ich zumindest am Wochenende nicht erkennen, das Badlantic ist da immer mehr als gut besucht, auch wenn es in der Bilanz auf dem Papier anders aussehen mag. Wenn früher doppelt so viele Besucher kamen frage ich mich, wann und wo die sich alle gedrängelt haben sollen.

    Was man verbessern könnte :

    1.) Mehr Attraktionen. Das einzige, was älteren Kindern und Jugendlichen etwas Aufregung bietet sind die Sprungtürme (wenn die denn gnädige Weise überhaupt mal offen sind) und das Wellenbecken. Selbst das im vergleich popelige Freibad in Bargteheide hat eine große Röhrenrutsche.
    2.) Für Kinder (Nichtschwimmer) mindestens ein Becken mit richtig warmen Wasser. Wir weichen häufiger mal in das Parkbad Volksdorf aus (was leider momentan aber auch wg. Renovierung geschlossen ist), dort gibt es einen super Spielbereich für die kleineren, und vor allem ist es da richtig warm. Sowohl das Wasser, als auch die Luft, da dort überall Deckenheizungen installiert sind. Im Badlantic wird meinem Sohn recht schnell kalt, und die einzige Aufwärmmöglichkeit neben den Duschen ist das chronisch überfüllte Thermalbecken.

    Und zu guter letzt frage ich mit Bezug auf das Badlantic : Vertragsauflösung mit EON ? Schön und gut, aber welchen finanziellen Vorteil bringt das ? Ist das schon mal ausgerechnet worden ? Denn bezahlt werden müssen Energie und Betrieb der Anlagen ja so oder so, solange das Badlantic weiter betrieben wird.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Die Gedanken gehen dahin, das Badlantic komplett in private Hände zu geben. Das hätte zumindest den Vorteil, dass dann ein professionelles Marketing betrieben würde im Gegensatz zu dem Mumpitz, der heute gemacht wird.

      1. Jürgen Plage

        Wenn die Wahrnehmung des Thomas A. richtig ist, dass am Wochenende das Badlantic noch gut besucht ist, dann muss es ja unter der Woche leerer sein. Da gingen auch überwiegend z.B. vormittags die Senioren schwimmen. Die werden zwar mehr, aber auch ärmer! Ich sehe da durchaus den Zusammenhang. Als mir mein Energieversorger die Preise vor 2 Jahren erhöht hat, konnte ich meinen Vertrag kurzfristig kündigen und spare seitdem. Warum soll das beim Badlantic nicht auch gehen?
        Gruß
        Jürgen Plage

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