“Der Mogelvogel”: Bürgermeister Eckart Boege und sein ganz persönlicher Datenschutz

Weiter geht es mit meinen mündlichen Fragen an den Bürgermeister aus der Einwohner-Fragestunde und die schriftlichen Antworten von Eckart Boege. Hier meine Fragen, die ich am 25. September 2023 in der Stadtverordneten-Versammlung gestellt habe: 

Im Jahre 2019 habe ich in der Einwohnerfragestunde nach einer Aufstellung aller Kunstwerken gefragt, die aus Ausstellungen der Vereinigung Kunstfreunde von der Stadt angekauft worden sind. Warum habe ich diese mir zugesagte Aufstellung über die 75 Kunstwerke bis heute nicht erhalten? Und: Inwieweit wurde meine Anregung von der Verwaltung weiterverfolgt, diese von der Stadt als totes Kapital vernachlässigten Kunstwerke, die zu einem Großteil angeblich im Keller lagern, im Rahmen einer gemeinnützigen Auktion für Kinder in Not zu versteigern?

Hierzu die Antwort von Bürgermeister Eckart Boege im Original-Wortlaut aus Schreiben vom 26. Oktober 2023 und also lautend:

Ich habe nicht ohne Grund eine Zeichnung aus dem Roman “Der Mogelvogel” abgebildet – siehe oben links! Denn kann mir ein Datenschutzkundiger das bitte mal plausibel erklären: Ich darf eine Aufstellung, die weder geheim noch vertraulich ist, sondern die im allgemeinen Interesse der Bürger liegt, zwar im Rathaus anschauen und vermutlich auch ablichten, aber ich bekomme die Aufstellung nicht zugeschickt, weil das dem Datenschutz zuwiderläuft…? Honi soit qui mal y pense!

Hierzu muss ich anmerken, dass ich als letzter Vorsitzender des inzwischen ruhenden Vereins Kunstfreunde Ahrensburg ein berechtigtes Interesse an der Aufstellung nachweisen kann.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. Oktober 2023

9 Gedanken zu „“Der Mogelvogel”: Bürgermeister Eckart Boege und sein ganz persönlicher Datenschutz

  1. Frau Behnemann

    Wie bitte? 75 von der Stadt vor über 20 Jahren angekaufte Kunstwerke lagern seitdem im Keller und sind bis heute nicht in einer Inventuraufstellung berücksichtigt? Das glaube ich nicht. Das wäre nicht mehr “Schilda”, wie hier immer wieder festgestellt wird, das wäre in der Tat ein Fall für “Mario Barth deckt auf”.

  2. Martens

    In diesem Zusammenhang erlaube ich mir die Frage, wer Nachfolger von Stadtjurist Thomas Reich ist, der schon einige Jahre im Ruhestand ist. Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll, wenn BM Boege seine öffentlichen Stellungnahmen im eigenen Interesse vorher juristisch abchecken lässt, wie das zuvor BM Sarach machen ließ.

  3. Wahrsagerin

    Ich blicke mal wieder in meine blankgeputzte Glaskugel. Und was sehe ich? Oh, da hängen einige der Kunstwerke z.T. seit Jahren in privaten Gemächern auch von ehemaligen “Bediensteten” des Rathauses; andere sind bereits weiter veräußert worden – sprich daher: unauffindbar. Es konnte ja auch niemand damit rechnen, dass der nervige Dzubilla in der Angelegenheit nicht locker lässt. Da Sie letzter Vorsitzender des Vereins “Kunstfreunde Ahrensburg” waren, müssten Sie doch das Recht haben, zumindest die Liste – und m.E. auch die Kunstwerke – zu sehen! Ich würde mir Rat von einem fähigen Rechtsanwalt holen!

  4. Sabine Heinrich

    “Datenschutz”? Ich lach’ mich schlapp! Hinter diesem Wort verstecken sich Leute, die nichts sagen WOLLEN – das grenzt oft schon ans Lächerliche! Selbst erlebt: Während einer friedlichen genehmigten Demonstration vor ein paar Jahren auf dem Rathausplatz fuhren immer wieder Autofahrer in der Absicht zu stören viele Minuten laut hupend an der Demo vorbei – es waren meist die gleichen Autos. Die Autofahrer hatten also zumindest eine Verkehrswidrigkeit begangen; jeder Fahrschüler weiß, dass man die Hupe nur in Notfällen /bei Gefahr einsetzen darf. – Am darauffolgenden Werktag rief ich bei der Polizei an und wollte nur wissen, ob gegen diese Autofahrer Anzeige erstattet worden sei – nicht mehr und nicht weniger. Keine Namen, nichts. Und jetzt kommt’s: Der wenig freundliche Polizist meinte, das dürfe er mir aus Gründen des Datenschutzes nicht sagen!!! – Wenn ich schon “Datenschutz” höre, bekomme ich einen dicken Hals – denn nahezu wöchentlich flattert mir unerwünschte namentlich adressierte Werbung ins Haus. – Noch sehr viel schlimmer ist es mit dem Datenschutz, wenn es um den Schutz von Kindern vor ihren gewalttätigen oder (vermutlich) missbrauchenden Eltern geht. Hier wurden die Gesetze vor ca.30/35 Jahren so verändert, dass die Täter geschützt werden – und nicht die Kinder. Datenschutz hat seitdem absoluten Vorrang! Ich will jetzt nicht noch ausführlicher werden – erläutere das aber bei Bedarf gern! Versteckt haben sich Jugendämter seitdem immer hinter dem Datenschutz. Nun – die hatten Order von ganz oben, was in mir schlimme Verdachtsmomente entstehen ließ. Denn eigentlich sollte es doch stets um das Wohl der Kinder gehen! – Aber zurück zu Ihnen, Herr Dzubilla: Also – ich würde mir das nicht gefallen lassen! Leider gibt es wohl weit und breit keine Zeitung, die sich um diesen Fall kümmern könnte. Das “Stormarner Tageblatt” kann ich nicht einschätzen. Wie wär’s mit “extra3”, wo man sich sicher wundern wird, dass nach so langer Zeit weder die Kunstwerke, noch eine Liste derselben aufzutreiben ist. Und Ahrensburg ist dort ja längst keine Unbekannte mehr.

  5. Kunstfreund

    Was für eine unglaubliche Beleidigung und Herabsetzung der betroffenen Künstler! Ihre Werke hängen nicht an den Wänden sondern werden im Keller eingelagert – ungeheuerlich! Welcher Vollpfosten hat das so entschieden?????

  6. Neu-Ahrensburger

    @Kunstfreund: Ich halte es da eher mit der Wahrsagerin: Im Keller wird man vermutlich kein einziges Kunstwerk (mehr) finden. Die Werke haben längst Liebhaber gefunden, wurden unter der Hand verhökert oder verschenkt – an sich selbst oder andere. Wenn Herr Boege diesem Verdacht entgegenwirken möchte, müsste er schnellstens dafür sorgen, dass diese Werke auftauchen – sonst bleibt der hässliche Verdacht der Wahrsagerin – und auch meiner – in der Luft hängen.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Vermutlich weil die Sachen (sprich: Kunstwerke) mit den Namen der Künstler signiert sind. Und diese Namen sollen vermutlich nicht der Öffentlichkeit bekanntgegeben werden *lach-mich-schlapp*.

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