Skandalöses bei den Stadtwerken Ahrensburg: Es sieht so aus, als hätte der Aufsichtsrat jahrelang geschlafen und würde bis heute noch schlafen!

Bürger, die Szene Ahrensburg schon über einen längeren Zeitraum lesen, die wissen: Ich habe den ehemaligen Kämmerer der Stadt Ahrensburg, nämlich Horst Kienel, in seiner Funktion als Geschäftsführer der Stadtwerke Ahrensburg mehrfach der Veruntreuung städtischer Gelder bezichtigt. Ein schwerwiegender Vorwurf gegen einen Beamten. Und was ist daraufhin passiert? Ich kann es mit drei Buchstaben sagen: nix. Weder habe ich eine Antwort aus dem Rathaus bekommen noch wurde mir durch einen Rechtsanwalt eine Unterlassungserklärung zugestellt. Im Rathaus gab es eine Lex Kienel. Und der Kämmerer wurde feierlich in den Ruhestand verabschiedet und verlebt heute fröhlich seine Pension genauso wie der damalige Bürgermeister Michael Sarach.

In dieser Woche habe ich per E-Mail einen Kommentar zu den Stadtwerken Ahrensburg bekommen. Der Absender möchte seinen Namen nicht nennen. Aber was er oder sie schreibt, ist nicht vom Tisch zu wischen und lässt sich auch auf Wahrheit hin überprüfen. Aus diesem Grunde veröffentliche ich den Kommentar von “Nina Müller” im Original-Wortlaut und gebe dazu keinen eigenen Kommentar mehr ab. Bitte sehr, hier folgt der längste Blog-Eintrag, den Sie jemals auf Szene Ahrensburg gelesen haben:

Sehr geehrter Herr Dzubilla, vor einiger Zeit spielte ich mit dem Gedanken nach Ahrensburg zu ziehen. Daher tauchte ich etwas in das Stadtgeschehen ein, entdeckte Ihren Blog und stieß auf Fakten, die ich gerne mit Ihnen als Ahrensburg-Kenner teilen möchte. Mich können Sie wie einen Kometen sehen, der einmal am Rande des Ahrensburger Sonnensystems vorbei rauschte und Ihnen seine Eindrücke schickt.

Ich habe weitere Hinweise gefunden, die darauf deuten, dass im Dunstkreis von Herrn Kienel nicht immer alles mit rechten Dingen zuging. Einiges deutet darauf hin, dass die heutige Stadtwerke-Chefin darin mit verwickelt sein könnte.

Eins noch vorweg: Sie können meine Recherche und Schlussfolgerungen nutzen oder auch nicht, so wie es Ihnen beliebt. Nur möchte ich in jedem Fall ungenannt bleiben. Daher schreibe ich Ihnen auch unter einem Pseudonym. Alles was ich Ihnen nachfolgend berichten werde, können Sie auch, genauso wie ich selbst nachrecherchieren. Es besteht also kein Grund, mich an irgendeiner Stelle zu zitieren.

Ich hoffe, ich habe weiter Ihre Aufmerksamkeit.

Auslöser Ungerechtigkeit bei den Ahrensburger Glasfaseranschlüssen

Wie gesagt, ich trug mich mit dem Gedanken, nach Ahrensburg zu ziehen und begann nach einer geeigneten Wohnung zu suchen. Wie Sie sich vorstellen können, ist schnelles Internet heutzutage immer wichtiger, da das teilweise Arbeiten von zu Hause glücklicherweise immer mehr ein fester Bestandteil der Arbeitswelt zu werden scheint. Mir ist es jedenfalls sehr wichtig, auch von zu Hause aus arbeiten zu können.

Umso erfreulicher fand ich den nachfolgenden Artikel im Hamburger Abendblatt, in dem von den Stadtwerken Ahrensburg verkündet wird, dass der Glasfaserausbau in Ahrensburg abgeschlossen sei:

 https://www.abendblatt.de/region/stormarn/ahrensburg/article232221147/Jetzt-verfuegbar-Schnelles-Internet-fuer-alle-Ahrensburger.html

Der Artikel liest sich toll, zeigt aber nicht das, was ich bei meiner späteren Wohnungssuche erlebt habe. Entgegen meinen Erwartungen stieß ich so gut wie nie auf eine Mietwohnung, die über einen Glasfaseranschluss verfügte. Denn der entscheidende Satz im Artikel lautet: „Jeder Haushalt kann sich ans Glasfasernetz anschließen lassen und von der ultraschnellen, zukunftssicheren Datenübertragung profitieren.“   

Das machte mich stutzig und ich fragte mich, warum baut ein Unternehmen ein Glasfasernetz und schließt dann die Bewohner daran nicht an?

Bei meinen Nachforschungen dazu stieß ich das erste Mal auf Herrn Kienel als Geschäftsführer der Stadtwerke im Jahr 2016:

https://www.abendblatt.de/region/stormarn/article207621929/Ahrensburg-startet-Vermarktung-seines-schnellen-Internets.html

 Bitte richten Sie im vorher genannten Artikel Ihr Augenmerk auf folgenden Passus:

 „… Wer bereits Strom oder Gas von den Stadtwerken bezieht (oder mit der Media-Anmeldung SchlossStrom- oder SchlossGas-Neukunde wird), spart die Anschlussgebühr.

Wer im Aktionszeitraum seines Quartiers (des jeweiligen Ausbaugebiets) einen Zweijahresvertrag unterschreibt, zahlt 290 Euro Anschlussgebühr. Außerhalb des jeweils zehnwöchigen Aktionszeitraums kostet der Anschluss für Gas- und Stromkunden 590 Euro, für neue Media-Kunden 1100 Euro…“

Das Angebot hört sich ja erst mal ziemlich fair an. Wer Stadtwerkekunde ist, wird kostenlos ans Glasfasernetz angeschlossen und wer es nicht ist, kann es werden oder wird zu bezahlbaren Konditionen angeschlossen.

Aber warum sind dann nicht in allen Mietshäusern Glasfaseranschlüsse? Weil kein Mieter schnelles Internet wollte? Die wird es bestimmt auch gegeben haben, doch das Angebot der Stadtwerke bezog sich nur auf den Hausanschluss, also dem Anschluss im Keller. Was danach im Mietshaus passiert – also wie die Glasfaser dann in die Dachwohnung gelangt – war den Stadtwerken egal. Um die Anschlüsse in die jeweiligen Wohnungen sollten sich dann die jeweiligen Eigentümer bzw. Vermieter kümmern. Und die haben sich wahrscheinlich gesagt, wieso sollten sie in Glasfaseranschlüsse in ihren Mietwohnungen investieren, wenn sie ihre Wohnungen auch so zu absurd hohen Mieten vermietet bekommen? Das ist sicher auch keine gute Haltung, doch lassen sie uns das mal aus Sicht der Stadtwerke (einer 100 % Unternehmen der Stadt Ahrensburg) betrachten:

Hier mal ein kleines Beispiel zu Verdeutlichung:

Nehmen wir zehn Millionärsfamilien, die in einem Einfamilienhaus (Villa) leben und 10 Familien mit einem Angestellteneinkommen, die in einem Mehrfamilienhaus mit 10 Wohnungen leben. Alle 20 Familien sind Stadtwerkekunden und buchen einen Internettarif bei den Stadtwerken. Im Falle der 10 Millionärsfamilien in den Einzelhäusern schenken die Stadtwerke diesen jeweils einen Anschluss an ihr Glasfasernetz. In Summe würden die Stadtwerke also 10 x 1.100€ = 11.000 € für diese Millionärsfamilien ausgeben. Nehmen wir nun 10 Familien, die im Mehrfamilienhaus mit 10 Wohnungen leben. Diesen schenken die Stadtwerke genau einen Glasfaseranschluss, der irgendwo im Keller raus kommt und erst mal keinem nützt. Für diese 10 Familien geben die Stadtwerke nur 1.100€ und keine 11.000€ aus. Die Kosten für die Verlegung des Glasfaserkabels vom Keller in die jeweilige Wohnung werden die Familien dann sicher vom Vermieter noch umgelegt bekommen. Soziale Gerechtigkeit sieht für mich ganz anders aus.

Beim Glasfaserausbau haben die Stadtwerke Ahrensburg also den reichen Einfamilienhausbesitzern in Ahrensburg einen Glasfaseranschluss spendiert oder zumindest wenn sie kein Stadtwerkekunde waren, hoch bezuschusst. Und die Bewohner in Mehrfamilienhäusern bekamen keinen Anschluss ans schnelle Internet spendiert. Platt ausgedrückt lässt sich sagen: Den Reichen wurden das Geld in ihren A**** geblasen und die Durchschnittsverdiener sollten ihren Glasfaseranschluss mal schön selbst bezahlen.

Dass es auch anders laufen kann, sieht man in Lübeck. Als ich einer Freundin, die in Lübeck lebt, von den Ahrensburger Verhältnissen erzählte, schickte sie mir den Link zu folgendem Video der Stadtwerke Lübeck: https://www.facebook.com/story.php?story_fbid=246528950771316&id=181065988585555

Oder schaue Sie sich das Angebot der Deutschen GigaNetz an: https://deutsche-giganetz.de/wohnungswirtschaft/

Dort heißt es u. a.: „In der Bauphase ist der Gebäudeanschluss kostenfrei und auf Wunsch bauen wir auch die Hausverkabelung auf unsere Kosten.“

Wie Sie sehen, wird dort der Anschluss während der Ausbauphase bis in die Mietwohnung von den Stadtwerken bzw. der Giganetz bezahlt. Das heißt, dort entstehen keine zusätzlichen Kosten für Mieter und Eigentümer. Das ist aus meiner Sicht echte soziale Gerechtigkeit.

Als ich mich dann noch mit dem Thema Kitabeiträge beschäftigte, entdeckte ich, dass in Ahrensburg die Elternbeiträge für die Kindertagesbetreuung vor der Kita-Reform 2020 zu den höchsten in Schleswig-Holstein zählten. Ein Bekannter, der an der Kita-Reform mitarbeitet, meinte dazu nur: „Klar Ahrensburg hat es sich da einfach gemacht. Die Reichen konnten sich sehr hohe Beiträge leisten und zahlten diese auch ohne groß zu murren, denn so blieben sie bzw. ihre Kinder unter sich. Mit der Kita-Reform hat sich das Blatt allerdings gewendet, denn plötzlich muss die Stadt viel mehr für die Kindertagesbetreuung ausgeben als davor.“. Manchmal gewinnt doch tatsächlich das Gute!

Übrigens bin ich bei meinen weiteren Recherchen auf einen Hinweis gestoßen (siehe weiter unten), dass die Stadtwerke Ahrensburg anscheinend ihre Mitarbeitenden nicht nach Tarif bezahlen. Wenn sich das bewahrheitet, werden auch hier wieder Menschen mit kleineren Einkommen benachteiligt.

Auf mich wirkt das alles so, als hätte die Bevorzugung der reichen Oberschicht in Ahrensburg System. Das machte mich richtig sauer und deshalb begann ich meinen Recherchen zu intensivieren. Als ich anfing, mir die Stadtwerke mal genauer anzusehen, führte mich das fast auf direktem Wege zum „treuen Helfer“ Herrn Dr. Göken.

Der treue Stadtwerke-Helfer Dr. Dieter Göken

Quelle: Xing

Eine gute Quelle für Unternehmensrecherchen ist der Bundesanzeiger. Gibt man unter https://www.bundesanzeiger.de im Suchfeld „Stadtwerke Ahrensburg“ ein, kann man dort sämtliche Jahresabschlüsse der Jahre 2012 bis 2020 aufrufen und einsehen. Da die Stadtwerke ihre Abschlüsse so spät wie möglich veröffentlichen, was sicher auch kein Zufall ist, werden wir noch ein Weilchen auf den Abschluss für 2021 zu warten haben.

Wenn Sie sich die verfügbaren Jahresabschlüsse 2012 bis 2020 ansehen, werden sie feststellen, dass alle Jahresabschlüsse von ein und derselben Wirtschaftsprüfungskanzlei erstellt und testiert wurden. Und zwar von

Göken, Pollak und Partner Treuhandgesellschaft mbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/Steuerberatungsgesellschaft

Und bei allen Jahresabschlüssen war immer ein Wirtschaftsprüfer mit von der Partie, Sie ahnen es, es ist Herr Dr. Dieter Göken.

Blickt man auf den langen Zeitraum von knapp einer Dekade, so scheint mir, dass Stadtwerke und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mittlerweile ein symbiotisches Verhältnis eingegangen sind, welches mich stark an der Wirksamkeit der Prüf- und Kontrollinstanz von Herrn Dr. Göken und seiner Mannschaft zweifeln lässt.

  • 11 (3) des KPG (Kommunalprüfungsgesetz in Schleswig-Holstein) findet zwar für die Stadtwerke Ahrensburg keine Anwendung, doch zeigt dieser Paragraf die klare Erwartungshaltung des Landes Schleswig-Holstein.

https://www.gesetze-rechtsprechung.sh.juris.de/jportal/portal/t/pi8/page/bsshoprod.psml/action/portlets.jw.MainAction?p1=d&eventSubmit_doNavigate=searchInSubtreeTOC&showdoccase=1&doc.hl=0&doc.id=jlr-KomPrGSH2003pP9&doc.part=S&toc.poskey=#focuspoint

Dort heißt es: „Hat, eine Abschlussprüferin oder ein Abschlussprüfer die Jahresabschlüsse einer nach diesem Gesetz prüfungspflichtigen Einrichtung über einen Zeitraum von sechs Jahren fortlaufend geprüft, soll ein Wechsel vorgenommen werden.

Wie gesagt, das KPG findet an dieser Stelle bei den Stadtwerken keine Anwendung. Verblüfft hat mich, dass die neue Geschäftsführerin nach ihrem Antritt den Wirtschaftsprüfer nicht auswechselte. Normalerweise zieht eine neue Geschäftsführung bei Amtsantritt eine klare Nulllinie und macht alles transparent, was die vorherige Geschäftsführung zu verantworten hat und ihr selbst später auf die Füße fallen könnte. Doch offensichtlich hat die neue Geschäftsführerin einen anderen Weg beschritten. Warum nur?

Die wundersame Karriere der Julia Schäper ehemals Fest

Mich machte es stutzig, dass Frau Schäper nach ihrem Amtsantritt als Geschäftsführerin im Mai 2019 (davor war sie 9 Monate „kaufmännische Angestellte“ bei den Stadtwerken Ahrensburg) die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft nicht ausgetauschte und reinen Tisch machte. Deswegen habe ich mir mal auf xing.de ihr Profil angesehen. Was ich da entdeckte, überraschte mich doch sehr: 

  1. Bevor Frau Schäper (damals noch Frau Fest) zu den Stadtwerken Ahrensburg wechselte, arbeitete sie über 10 Jahre für die „Göken, Pollak und Partner Treuhandgesellschaft mbH“, eben jener Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die seit mindestens 2012 die Jahresabschlüsse der Stadtwerke Ahrensburg erstellt und testiert.
  2. In ihrem auf Xing einsehbaren Lebenslauf findet sich kein Hinweis darauf, dass sie bei ihrem Wechsel nach Ahrensburg über Erfahrungen als Führungskraft, geschweige denn als Führungskraft von Führungskräften oder gar als Geschäftsführerin verfügte. Auch gibt es in ihrem auf Xing veröffentlichten Lebenslauf keine Anhaltspunkte, dass Frau Schäper bei ihrer Einstellung über typische Geschäftsführungskompetenzen wie beispielsweise unternehmerisches Geschick, strategischer Weitblick, Gespür für Chancen und Risiken usw. verfügte. Laut Xing abreitete sie die 6 Jahre vor ihrem Wechsel zu den Stadtwerken als Steuerberaterin in besagter Gesellschaft, die die Stadtwerke Ahrensburg seit mindestens 2012 prüft.

Mit Blick auf den Lebenslauf von Frau Schäper, frage ich mich ernsthaft, was qualifiziert Julia Schäper zur Geschäftsführerin der Stadtwerke Ahrensburg? Und daher frage ich mich auch ernsthaft, ob es seinerzeit bei der Besetzung der Geschäftsführungsposition mit rechten Dingen zu ging? Leider konnte ich im Netz nicht mehr die Stellenausschreibung für die Geschäftsführung in Ahrensburg aus dem Jahr 2017 oder 2018 finden. Ich bin mir aber fast sicher, dass dort nicht nur nach den Kompetenzen einer Steuerberaterin gesucht wurde.

 Aus meiner Sicht müsste in Ahrensburg zur damaligen Besetzung der Geschäftsführungsposition folgende Fragen untersucht werden (wahrscheinlich von einem Untersuchungsausschuss oder dergleichen):

  1. Was war das in der Stellenausschreibung gesuchte Anforderungsprofil?
  2. Welche Profilanforderungen erfüllte davon seinerzeit im Auswahlverfahren Frau Schäper (bzw. Frau Fest)?
  3. Welche Kandidaten oder Kandidatinnen gab es und wie erfüllten diese das Anforderungsprofil?
  4. Auf Basis welcher Bewertung setzte sich seinerzeit Frau Schäper bei der Stellenbesetzung durch? Und entsprechen die zugrunde gelegten Kriterien, denen in der Stellenausschreibung?

 Was sagen eigentlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke?

 Stichwort Mitarbeiterführung: Ich begann mich zu fragen, wie sich die ehemalige Steuerberaterin nun bei den Stadtwerken Ahrensburg als oberste und kulturprägende Führungskraft anstellt? Glücklicherweise gibt es ja „kununu“: 

https://www.kununu.com/de/stadtwerke-ahrensburg/kommentare

Liest man sich durch die Kommentare und Bewertungen der Mitarbeitenden, dann zieht sich als verbesserungswürdig die Themen Führung bzw. Führungskultur sowie Kommunikation wie ein roter Faden durch die dort veröffentlichten Beiträge. Führung und Kommunikation sollten eigentlich Kernkompetenzen einer jeden Geschäftsführung sein.

Kurz noch mal zur sozialen Ungerechtigkeit in Ahrensburg: Im November 2020 findet sich der bereits oben erwähnte Hinweis eines Mitarbeiters, dass bei den Stadtwerken Ahrensburg nicht nach Tarif bezahlt wird. Dieser schreibt bei Verbesserungsvorschlägen: „Wie in anderen Stadtwerken sollte das Gehalt nach Tarif bezahlt werden.

Zurück zur Führungskultur: Im November 2020 schreibt ein anderer Mitarbeiter Folgendes: „In etwas über 1 Jahre haben fast ca. 40 % der Mitarbeiter das Unternehmen verlassen und da sind auch langjährige dabei gewesen und das sagt, glaub ich schon alles.“

Überprüfen konnte ich die Behauptung nicht, allerdings wurde dieser Darstellung seitens der Stadtwerke auch nicht widersprochen. Im November 2020 war Frau Schäper 1 Jahr und 7 Monate als Geschäftsführerin der Stadtwerke Ahrensburg tätig. Glaubt man dem Beitrag, dann hat die Belegschaft in den ersten 1,5 Jahren der neuen Geschäftsführerin reißausgenommen.

Nach der Lektüre der kununu Kommentare zu den Stadtwerken frage ich mich umso mehr war Frau Schäper ehemals Fest bei der Besetzung der Geschäftsführungsposition tatsächlich objektiv gesehen die Kandidatin, die das Anforderungsprofil am besten erfüllte? Ich habe da so meine Zweifel.

Die CDU-nahe Geschäftsführerin Schäper

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ich mir auch das öffentlich zugängliche Facebook-Profil von Frau Schäper angesehen habe. Auf Facebook nennt sie sich übrigens noch Julia Fest. Dort lässt sich folgendes Detail entdecken:

Klickt man in der Rubrik „Freunde“ auf „gefolgt“, dann sieht man, wem Frau Schäper aka Frau Fest auf Facebook folgt. Interessant ist, dass sie als einziger Partei der „CDU in Schleswig-Holstein“ folgt.

Normalerweise sind Geschäftsführungen von städtischen Unternehmen stets darauf bedacht, als politisch neutral wahrgenommen zu werden. Das macht ja auch Sinn, da sich Mehrheitsverhältnisse auch mal ändern können. Doch das scheint in Ahrensburg etwas anders zu sein. Sind wir hier vielleicht auf ein verstecktes Einstellungskriterium gestoßen? Wahrscheinlich höre ich hier das Gras wachsen.

 Zusammenfassende Schlussgedanken

Aus meiner Sicht wirkt es so, als hätte die Stadtverwaltung über viele Jahre die reiche Oberschicht auf Kosten der breiten Masse bevorzugt. Siehe Kitabeiträge, kostenlose Glasfaseranschlüsse oder die unter Tarif erfolgende Bezahlung bei den Stadtwerken. Auf Seiten der Stadtwerke wurde dafür u. a. Herr Kienel installiert, der für die Stadtverwaltung vermutlich diesen oberschichtfreundlichen Kurs in seinem Wirkungsfeld in der Stadt und bei den Stadtwerken fortsetzte.

Als die Zeit des Ruhestands kam, scheint es, als sorgte Herr Kienel dafür, dass eine Person seine Nachfolge bei den Stadtwerken antritt, die ganz sicher nicht seine „Leichen im Keller wieder ausbuddelt“. Eine Mitarbeiterin der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, mit der er über viele Jahre verbandelt war und mit der er möglicherweise das eine oder andere verschleiert hat, würde natürlich nie diesen Schleier wieder lüften, da sie sich ja sonst selbst belasten würde.

Ich weiß, das mag alles etwas wundersam klingen, und vielleicht ordne ich das ja alles als „vorbeifliegender Komet“ falsch ein. Daher bin ich gespannt, wie Sie als Kenner der Stadt die Dinge sehen.

Aus meiner Sicht sollte von unabhängiger Seite Folgendes dennoch untersucht werden:

  • Wurden Einfamilienhausbesitzer gegenüber Bewohnern in Mehrfamilienhäusern beim Glasfaserausbau bevorzugt? Falls ja, ist zu klären, wie diese Ungerechtigkeit bzw. Diskriminierung der Mehrfamilienhausbewohner in Ahrensburg beseitigt werden kann? (Man könnte ja mal die Frage stellen, wie viele Einfamilienhäuser und wie viele Mehrfamilienhäuser einen Glasfaseranschluss in Ahrensburg haben.)
  • Ist die Vergabe des Wirtschaftsprüfungsmandats seit mindestens 2012 an Göken, Pollak und Partner Treuhandgesellschaft mbH mit den für die Stadtwerke geltenden Vergaberichtlinien konform? Wann muss das Mandat wieder öffentlich auszuschreiben werden?
  • Unabhängig von den Vergabevorschriften der Stadtwerke, ist in der Stadt zu diskutieren, ob nach einem Jahrzehnt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft der Stadtwerke gewechselt werden sollte? Ein Wechsel entspräche den Erwartungen des Landes Schleswig-Holstein, welche im § 9 (3) KPG nachzulesen sind.
  • Wie geht es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtwerke Ahrensburg? Welche Führungskultur erleben sie und wie zufrieden sind sie damit? Hier bietet sich eine anonyme Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von unabhängiger Seite an.
  • Prüfung der Frage, ob die Stadtwerke ihre Belegschaft unter Tarif bezahlen? Falls ja, ist die Stadtverwaltung gefordert, dem ein Ende zu setzen.
  • Ging es bei der Besetzung der Geschäftsführung der Stadtwerke Ahrensburg mit rechten Dingen zu? Wurde tatsächlich objektiv die beste Kandidatin genommen?
  • Wann steht der Vertrag für die Geschäftsführung der Stadtwerke Ahrensburg wieder zur Verlängerung an? Ist die jetzige Stadtwerke Geschäftsführerin tatsächlich für diese Position geeignet? (Siehe auch Lebenslauf auf Xing und Kommentare auf kununu)

Sehr geehrter Herr Dzubilla, wenn Sie bis hierher alles gelesen haben, dann danke ich Ihnen sehr für Ihre Ausdauer und Geduld. Was sie mit meinen Recherchen und Überlegungen machen, obliegt natürlich Ihnen. Falls Sie also gleich auf „Mail löschen“ klicken, dann ist das genauso ok wie alles andere. Falls Sie sich dazu entschließen, dem einen oder anderen Punkt weiter nach zu gehen, so bitte ich Sie erneut meinen Namen und Identität aus, alle dem raus zu halten.

Für Ihre Arbeit als Blogger in Ahrensburg wünsche ich Ihnen weiterhin alles Gute und viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen

 Nina Müller

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 30. Juli 2022

3 Gedanken zu „Skandalöses bei den Stadtwerken Ahrensburg: Es sieht so aus, als hätte der Aufsichtsrat jahrelang geschlafen und würde bis heute noch schlafen!

  1. Martens

    Ich hoffe, dass es nun endlich Konsequenzen für Frau Schäper ehemals Fest geben wird, damit das Gemuschel und Gemauschel endlich gestoppt wird. Wieso müssen die Stadtwerke überhaupt eine Geschäftsstelle im CCA haben und auch noch einen Laden in der Lohe? Und was das Kundenblättchen “Bringer” betrifft: Selbstdarstellung der Geschäftsführerin. Aber das hat sie wohl von Herrn Kienel gelernt.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Ich denke, wenn Bürgermeister Eckart Boege am Montag aus dem Urlaub zurückkehrt (der übrigens nur 14 Tage lang gedauert hat und nicht vier Wochen, wie man mir fälschlicherweise berichtet hat), dann werden die Stadtwerke eines der ersten Themen sein, denen er sich widmet.

  2. Kim Tritzke

    Moin,

    ich möchte schnell mit einem Mythos zu Glasfaser aufräumen. Um die Verkabelung im Haus (FTTH) kümmern sich die Anbieter nur in Ausnahmefällen. Und das auch meist nur bei EFH und vorzugsweise Neubau. Die meisten Anschlüsse sehen FTTB, also den Hausanschluss vor. Warum? Dies ist Sache der Eigentümer und die Nachrüstkosten immens. Stellen Sie sich ein Mehrfamilienhaus wie die Hochhäuser in der Hermann-Löns-Str. vor. Sie müssen die komplette Verkabelung verändern bzw. ersetzen. Die vorhandenen Leerrohre sind ja bereits besetzt. Das zu übernehmen, wäre wirtschaftlich nicht tragbar. Egal, was da auf den bunten Seiten der Anbieter steht. Die Telekom “diskriminiert” dann Mieter genauso wie die Stadtwerke. In dem Zusammenhang mal ein Zitat von der Seite der Verbraucherzentralen: “In größeren Mehrfamilienhäusern sind die Eigentümer:innen bzw. die Wohnungsbaugesellschaft für die Verkabelung vom Keller bis in die einzelnen Wohnungen zuständig. Sie müssen hierfür zunächst auch die Kosten übernehmen. Allerdings können sie die Kosten für die Verkabelung über die Nebenkosten auf die Mietenden umlegen.”

    Ich glaube das erklärt es auch für Laien verständlich.

    Ihnen allen einen schönen Tag!

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