Verwaltung in Ahrensburg: “Wie herrlich ist es, nichts zu tun und dann vom Nichtstun auszuruhn!” (Heinrich Zille)

Stellen Sie sich einmal vor, meine lieben Mitbürger, es käme jeden Tag eine Frau aus Hamburg nach Ahrensburg angereist. Und das von Montag bis Freitag und jede Woche. Und in der Zeit, wo andere Menschen arbeiten, da sitzt diese Frau auf einer Bank auf dem Rondeel, trinkt ihren Tee und wartet am Vormittag auf die Mittagspause und am Nachmittag auf den Feierabend. Monat für Monat und Jahr für Jahr. Und dafür bekommt die Frau von der Stadt monatlich 6.000 Euro.

Geld? Die Stadt Ahrensburg kann darin baden!

Natürlich ist das unvorstellbar. Es wäre höchstens vergleichbar mit der ehemaligen Bauamtsleiterin von Ahrensburg, die von 2014 bis heute die Leitung der Stabsstelle Strategische Stadtentwicklung innehat und dort für das Stadtmarketing von Ahrensburg arbeitet. Genauer: arbeiten soll. Denn weil Ahrensburg bis heute kein Stadtmarketing hat, arbeitet auch niemand daran.

So sitzt denn die Leiterin der Stabsstelle in einem städtischen Büro, bekommt städtische Bezüge im hohen Tarif und dazu auch noch die üblichen Sozialleistungen. Und dafür guckt die Frau dann aus dem Fenster und wartet. Am Vormittag auf die Mittagspause. Und am Nachmittag auf den Feierabend.

Nein, meine lieben Mitbürger, das ist keineswegs einer meiner kleinen Späße, mit denen ich Sie zwischendurch immer mal wieder zu erheitern versuche, sondern das ist eine Veruntreuung öffentlicher Gelder durch die Stadt Ahrensburg und deren Politiker. Ich kenne mich mit den Tarifgehältern öffentlich Bediensteter nicht aus und weiß auch nicht, welche Kosten zum nackten Gehalt dazugerechnet werden müssen. Darum schätze ich mal, dass die Frau auf der harten Bank dem weichen Sessel uns Steuerzahler bis heute rund 600.000 € gekostet hat. Sechshunderttausend Euro. (Wenn ich mit meiner Schätzung zu niedrig liege, möge der Leiter der städtischen Verwaltung mich bitte berichtigen – siehe Kommentarfunktion!)

Und das, was ich Ihnen hier und heute berichte, ist beileibe kein Geheimnis, sondern das weiß der Bürgermeister genauso wie alle Stadtverordneten es wissen. Sogar beim Arbeitsgericht dürfte es bekannt sein. Nur der Bund der Steuerzahler hat es offensichtlich noch nicht mitbekommen. Ganz im Gegensatz zum berühmten Ahrensburger Luxus-Klo, das landesweit Schlagzeilen gemacht hat in Sachen Verschwendung von Steuergeldern.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 31. Mai 2019

2 Gedanken zu „Verwaltung in Ahrensburg: “Wie herrlich ist es, nichts zu tun und dann vom Nichtstun auszuruhn!” (Heinrich Zille)

  1. Anonymus

    Raten Sie mal, warum (wir) öffentlich Bedienstete im Rathaus derart frustriert und demotiviert sind. Tagtäglich sehen wir diesen Skandal des Nichtstuns und stecken selber bis zum Hals in der Arbeit und nicht im Geld, wie Sie oben treffend darstellen.
    Die Folge ist ein steigender Krankenstand und die Gefahr eines kollektiven Burnout.

  2. Torsten Schmidt

    Bis Frau Andres eventuell in den Ruhestand geht, müssen wir uns noch etwas gedulden. Eigentlich sehr traurig, dass eine diplomierte Bauingenieurin nicht die Möglichkeit hat ihr Talent zu entfalten. Welch eine Vergeudung. Deutschland sucht händeringend Fachkräfte und hier wird jemand ohne Not ausgebremst. Aber auch wieder ganz typisch westliche Welt : Da wird bis zum Burnout gemobbt und dann wundert man sich über die enormen Kosten für die Krankenkassen. Und das in einem Land, dass seinen Wohlstand durch die Ingenieurskunst seiner Menschen schafft. Vernichtung von Humankapital. Der Fall wäre m.E. durch den Rechnungshof in Kiel zu prüfen. Bis zum Ruhestand etwas Lektüre : https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/DLZP/Themen/Versorgungsabrechnung/versorgungsauskunftGrundlagen.html

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)