Ein Wort zum Tag der Deutschen Einheit: Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl und die familiäre Zwietracht

Karikatur: Karl-Heinz Schoenfeld

Karikatur von Karl-Heinz Schoenfeld, Potsdam (früher Ahrensburg)

Helmut Kohl nennt man den „Kanzler der Deutschen Einheit“. Ich habe den Christdemokraten als Politiker geschätzt, auch wenn ich nicht immer seine Meinung geteilt habe. Und Helmut Kohl hat zweifelsohne deutsche Geschichte geschrieben. Doch was ich kürzlich über den Alt-Bundeskanzler gelesen habe, ist in der Tat „erschütternd“, wie Helmut Marktwort in „Focus“ geschrieben hat.

Der „Kanzler der Einheit“ hat in seiner Familie bekanntlich keine Einheit. Die familiären Verhältnisse im Hause Kohl waren schon zu Lebzeiten seiner Ehefrau Hannelore nicht die besten. Doch ich will dazu und zum Verhältnis des Alt-Kanzlers zu seinen Söhnen keinen Kommentar abgeben, denn solche Konflikte sind in Familien nicht ungewöhnlich. Ich weiß, wovon ich rede, denn auch habe zu meinem Vater ein sehr zwiespältiges Verhältnis gehabt. Und das 5. Gebot, davon bin ich überzeugt, lässt sich auch für den frömmsten Christ nicht blind befolgen.

aus: Focus

aus: Focus

Helmut Marktwort berichtet in „Focus“, dass der Enkel von Helmut Kohl sein Abitur gemacht hat und mit dem Abi-Zeugnis zum Hause seines Großvater gefahren war, um dem alten Mann voller Stolz seine Leistungen zu zeigen. Aber: Das Wachpersonal verweigerte dem jungen Mann den Zutritt zu seinem Großvater.

Meine Empfehlung: Es wäre schön, wenn der Alt-Kanzler heute, am Tag der Einheit, sich mal um die Einheit zu seinen Kindern kümmern würde, statt dass er eine Mauer zwischen sich seinen Söhnen und Enkeln gebaut hat. So eine Mauer, die Familienmitglieder voneinander getrennt hatte,  gab es vor der deutschen Wiedervereinigung in Berlin. Und daraus sollte ein kluger Mann wie der Christdemokrat Helmut Kohl eigentlich gelernt haben.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. Oktober 2016

5 Gedanken zu „Ein Wort zum Tag der Deutschen Einheit: Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl und die familiäre Zwietracht

  1. Anarcho

    Hallo Herr Dzubilla,
    wieso “Tag der Deutschen Einheit” ?
    War da denn am 3. Oktober außer Oktoberfest und verkaufsgeschlossenem Montag noch was ?

  2. Anarcho

    Wieso ? Denn vermutlich saßen Sie auch nur am Fernsehkasten, um die geladenen Gäste samt Festreden zu bestaunen. Ja, und die Grüne Frau Roth stand in gebührendem Abstand vor dem Volk, vor der Absperrung, so, als ob sie rufen wollte, hilflos wie sie war: “Ich liebe, ich liebe euch doch alle !”.
    Das übrige Deutschland glich eher einem Karfreitag. Nix mit Feiern und Einigkeit.
    Herr Dzubilla, an jedem Volkstrauertag im November ist doch in jedem Dorf mehr organisierte Einigkeit.

      1. Anarcho

        Das ist doch nachvollziehbar, im Haus des Einheitskanzlers,
        denn er weiß, würde der Tag der Deutschen Einheit von jedem Bürger und in jedem Dorf gefeiert, könnte zu viel Volk auf den Gedanken kommen, erneut eine unblutige Revolution gegen die etablierte Klasse anzuzetteln. Geprobt wird ja schon.

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