Ein Protest, der zwei Jahre zu spät kommt

Im 3. Buch Abendblatt steht heute ein Bericht darüber, dass ein “Protest gegen Baumfällung am Lindenhof-Parktplatz” erhoben wird. Wozu die Redaktion in merkwürdigem Deutsch schreibt: “Unbekannten hängen Transparente in Ahrensburg auf”. Und der Beitrag wirft eine Reihe von Fragen auf.

aus: Hamburger Abendblatt

aus: Hamburger Abendblatt

Zum einen erklärt der Wendler, dass er nicht weiß, wer die Transparente an den Linden am Lindenhof angebracht hat. Im selben Satz spricht er jedoch von mehreren Personen.

Aber zum Protest gegen die Fällung der Linden: Wieso ist dieser Protest anonym? Und warum kommt er erst jetzt, also am Ende des ganzen Prozesses? (Ich habe bereits am 4. November 2014. auf die Fällung der Bäume hingewiesen.) Und warum war/en der/die Protestant/en mit seinen/ihren Plakaten nicht in den Versammlungen der Stadtverordneten und hat/haben sich dort geäußert? Zu feige, eine Meinung öffentlich zu äußern? Und warum ist niemand bei den Grünen vorstellig geworden, die für die Fällig dieser alten Bäume gestimmt haben? Oder haben die Umweltschützer nicht mit sich reden lassen…?

Merkwürdig ist auch der Hinweis vom Wendler, dass ein Umweltgutachten festgestellt habe, dass die Bäume gar nicht zu retten gewesen wären. Warum nicht? Sie sind angeblich “durch die Parkplatznutzung erheblich geschädigt” worden.

Und genau das ist es doch: Weil so viele Autofahrer beim Parken gegen die Linden gefahren sind, müssen sie gefällt werden. Woraus der Bürger ablesen kann: Das Bauvorhaben des Investors ist umweltfreundlicher als der jetzige Parkplatz. Und genau deshalb haben die Grünen vermutlich für das Bauvorhaben gestimmt. Oder hatten sie tatsächlich einen anderen Grund…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. September 2016

11 Gedanken zu „Ein Protest, der zwei Jahre zu spät kommt

  1. Erwin Lindemann

    Wieso muss ich dabei immer an die gefällten Linden in der Großen Straße denken, wo Frau Pumuckl damals die Oberaufsicht hatte…?

  2. Britta S.

    Lieber Herr Dzubilla,
    Die meisten Ahrensburger lesen weder die Stormarnbeilage noch Szene-Ahrensburg. Viele dürften bis zum heutigen Tag nicht wissen, was für ein überdimensioniertes Gebäude auf dem Lindenhofparkplatz gebaut werden soll. Mit dieser Aktion wird jeder, der dort vorbeigeht , auf die Konsequenzen dieses Bauvorhabens hingewiesen. Mit dieser Aktion wird die investorenfreundliche Politik von CDU und Grünen für jeden Bürger/jede Bürgerin gut sichtbar entlarvt. Das könnte schon den einen oder anderen nachdenklich machen angesichts der kommenden Landtagswahl.
    Wenn der Protest früher gekommen wäre, hätte das auch nichts geändert. Bei der Umgestaltung der Großen Straße hat der Verein “Bürger für Ahrensburg” monatelang gegen die geplante Fällung von geschützten Bäumen protestiert, sei es über das Sammeln von Unterschriften , über Leserbriefe, Presseaktionen, abendliche Mahnwachen etc. Das hat weder die Verwaltung noch die Parteien beeindruckt. Die Bäume wurden trotzdem gefällt. Die einzge Möglichkeit, die Bäume zu retten, wäre die Klage eines Naturschutzverbandes gegen den B-Plan. Das ist nicht zu erwarten, weil es in Ahrensburg keinen Naturschutzverband gibt, der die Kraft und die Mittel hat, so etwas durchzusetzen.
    Viele Grüße
    Britta

  3. Fritz aus Ahrensburg

    Die SPD hat in ihren Einwendungen gegen den B-Plan festgestellt, dass bei dem neuen Gebäude der gesetzlich vorgeschriebene Abstand zm Bürgersteig unterschritten wurde. Nur deshab müssen die Bäume gefällt werden. Die sind doch nicht krank.

  4. Ahrensbürgerin

    Die größten Gefahren drohen den Bäumen in der Ahrensbuger Innenstadt durch Maßnahmen der Stadt. Der jetzt gefällten 200-jährigen Buche ging es vor wenigen Jahren noch sehr gut. Die Stadt hat bei der Umgestaltung der Großen Straße aber massive Aufschüttungen vorgenommen und dabei den Wurzelauslauf der Buche zugeschüttet. Das Entstehen von Pilzen ist aller Voraussicht nach auf diese Fremdeinwirkung im Rahmen der “Stadtverschönerung” zurückzuführen.

  5. Rüdiger

    Das wissen wir seit vielen Jahren: In den Gutachten der Ahrensburger Umweltabteilung kommt immer genau das als Ergebnis heraus, was von oben gewünscht wird.

  6. Ahrensbürgerin

    Lieber Herr Dzubilla,
    Liebe Lese von Szene-Ahrensburg,
    ich war inzwischen vor Ort und habe mir die Aktion angeschaut. Jetzt erst ist mir klar geworden, welche der Bäume abgeholzt werden sollen. Der Witz an der Sache ist der, dass diese Bäume gesünder aussehen und kräftiger im Laub sind als die Bäume, die nicht gefällt werden sollen.
    Das ist eine gute Aktion! Davon bräuchten wir sehr viel mehr in Ahrensburg!

  7. Britta S.

    Die SPD hat sich im gestrigen Bauausschuss nochmals ausführlich gegen diese Form der Bebauung ausgesprochen. Ist dies ernst gemeinter Widerstand , weil der B-Plan massive Fehler aufweist, oder ist dies alles nur Theaterdonner? Das wird man spätestens dann erkennen, wenn der B-Plan von den Stadtverordneten beschlossen ist. Wenn SPD , WAB und FDP wirklich ernsthaft gegen diese Bebbauung sind , müssten sie den Worten Taten folgen lassen und gegen den B-Plan klagen. Ich wette schon mal darauf, dass sie es nicht tun werden.

  8. Rüdiger

    Die SPD protestiert nur dann, wenn ein Auftrag nicht an den SPD-Architekten Griesenberg gegangen ist. Der sitzt immer noch im Bauausschuss und macht Stimmung.

  9. H.J. Lange

    Und ?

    Mit Steuergeld bezahlte Bäume werden mit dem Wunsch nach lebenslanger Standdauer des Baumes gepflanzt. Warum denn sonst ?

    Die Ahrensburger Erfahrung zeigt jedoch, dass Bäume im Besitz der Allgemeinheit zu häufig vorher gefällt werden, egal ob sie gesund oder krank sind, gesetzlich geschützt sind, in einer geschützten Alleeformation stehen oder einfach nur neuen Planungen und/oder Renditeerwartungen im Weg stehen.
    Und ? Wen kümmert das ?

    Die oberste, mit Steuergeld bezahlte sog. Rathaus-Baumschützerin heißt nicht “Frau Pumuckl” sondern Frau A. Kirchgeorg. Sie hatte bereits in der Großen Straße das rechtswidrige Fällen zahlreicher und mehrfach geschützter Bäume im Auftrag der damaligen SPD-Bürgermeisterin U. Pepper persönlich überwacht.
    Es waren sogar mehrere Bäume dabei, deren Pflanzung ebenfalls von Frau Kirchgeorg zu verantworten war.
    Und ? Werden die Pensionen gekürzt ?

    Richtig Rüdiger,
    an manchen Ausschussmitgliedern kann der Bürger und Wähler ablesen, welche Bedeutung sein Kreuzchen auf dem Wahlzettel hat: Zu häufig keine.
    Das “Familien-System” arbeitet weiter wie bisher. Egal, ob ein Baum oder irgendwo ein Sack Reis umfällt.
    Und ?
    Irgendwann brüllt auch der Wutbürger nicht mehr, er handelt.
    HJL

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