Warum soll der Bürger zur Stadtverordneten-Versammlung in den Marstall gehen…?

Heute ist Stadtverordneten-Versammlung im Marstall. Das ist ein öffentliches Event, wo von den rund 32.000 Einwohnern von Ahrensburg in aller Regel rund 20 auf den Besucherstühlen sitzen – wenn’s hoch kommt. Ich selber werde heute durch Abwesenheit glänzen. Warum? Weil man dort als Bürger vom  Bürgermeister verarscht wird, nämlich in der Einwohner-Fragestunde.

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Zur Erinnerung noch einmal eine meiner Frage an den Bürgermeister, die ich vor einem Monat gestellt habe und die er wie folgt beantwortet hat:

Für die Gestaltung der Homepage unserer Stadt schäme ich mich als Bürger. Meine Frage an den Bürgermeister: Haben Sie eigentlich gar keine Scham? Antwort Bürgermeister: Die städtische Homepage wird zur Zeit überarbeitet und nach Fertigstellung freigeschaltet.

Wie gesagt: Das ist vier Wochen her. Und die Eröffnungsseite der Homepage von Ahrensburg sieht noch immer genauso beschissen aus wie damals und wie schon seit ewiger Zeit – siehe die Abbildung!
Bildschirmfoto 2016-05-23 um 12.20.29Ich wüsste keine Aufgabe des Bürgermeisters, die für die Stadt zur Zeit dringlicher zu lösen wäre als die Visitenkarte der Stadt neu zu erstellen. Und man braucht keine halbe Stunde, um die Seite der Homepage wenigstens zurück zu schalten auf die Version, wo Bürgervorsteher und Bürgermeister die Besucher begrüßen. Auch das wäre kein optimaler Auftritt, aber es wäre immer noch besser als das Nichts, das dort heute erscheint.

Zuständig ist übrigens die Dame im Rathaus, die wir für das Stadtmarketing von Ahrensburg bezahlen. Auch dazu hatte ich den Bürgermeister in der letzten Einwohnerfragestunde befragt, wenn Sie seine Antwort bitte hier noch einmal nachlesen wollen!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Mai 2016

10 Gedanken zu „Warum soll der Bürger zur Stadtverordneten-Versammlung in den Marstall gehen…?

  1. J. P. Kirchhoff

    Wenn ich mir Ihre Fragen durchlese und dazu die Antworten des Bürgermeisters, dann muss ich Ihnen leider sagen, verehrter Herr Dzubilla, der Gutgemacht-Michi hat Sie mit seinen Worten verarscht. Bleibt noch eine Frage unbeantwortet: Was haben oder werden die Stadtverordneten daraufhin tun?

  2. Thomas H.

    Und dann wundern sich die Stadtverordneten, warum immer weniger Bürger zur Stadtverordnetenversammlung und zu den Sitzungen der Ausschüsse kommen und warum immer weniger Ahrensburger Bürger sich für die hiesige Kommunalpolitik interessieren!
    Beste Grüße
    Thomas H.

  3. Frau Behnemann

    Hallo Herr Dzubilla! Es reicht doch völlig, wenn man nach der Versammlung auf AhrensburgTV geht. Dort erzählen die Vertreter der Parteien dann wieder, wie toll die eigene Fraktion gewesen ist und wie dumm die anderen Fraktionen sind. Bürger kommen dabei (leider!) nicht zu Wort.

    Herzlich grüßt
    Frau Behnemann

  4. Britta S

    Lieber Herr Dzubilla,
    Wenn der Bürgermeister mit seinen Antworten Sie lediglich verarscht, wie Herr Kirchhoff treffend bemerkt hat, dann macht der Bürgermeister auch das Gleiche mit anderen Bürgern, die Fragen an die Verwaltung stellen: Der Bürgermeister verarscht die Bürger, wenn sie von ihrem demokratischen Recht Gebrauch machen, das Handeln der Verwaltung zu hinterfragen. Ein derartiges Vorgehen sagt mehr über das Demokratieverständnis unseres Bürgermeisters aus als sämtliche offiziellen Auftritte und Einladungen an die Bürger.
    Übrigens ist das Gleiche ist passiert bei der CDU-Anfrage zu den nicht aufgeklärten Spendengeldern von Frau Thunecke. Und was hat die CDU nach dieser Verarschung getan? Nichts!
    Britta

  5. Bruno

    Man könnte es auch so sagen: Der Ahrensburger Bürgermeister hat wohl ein eher taktisches Verständnis von Demokratie und Bürgerrechten.

  6. Ahrensbürgerin

    Warum die Stadtverordneten nichts dagegen unternehmen, dass Bürger von der Verwaltung verarscht werden, wenn sie Fragen an die Verwaltung stellen?
    Nun, dazu müsste man erst mal merken, dass es sich bei den Antworten um eine Verarschung handelt.

  7. H.J. Lange

    Der Blogvater fragt:
    “Warum soll der Bürger zur Stadtverordneten-Versammlung in den Marstall gehen…?”
    Bereits diese Frage offenbart die grundsätzliche Legitimitätskrise der nur noch sog. Volksparteien auch auf kommunaler Ebene: Das System schrumpft weiter zu einer Demokratie fernab vom Volk.
    Denn:
    Zur Zeit wird ein kommunaler Bürgermeister in Schleswig-Holstein vom sog. Volk gewählt. Nach der Wahl ist er aber lediglich Leiter einer städtischen Verwaltung, der betont, was er alles nicht darf und handelt in Ahrensburg trotzdem zu häufig so, wie es ihm beliebt, Recht her oder hin. Sein Schaden wird es nicht sein.

    Daneben haben die Bürger ihre politischen Vertreter gewählt, die Stadtverordneten, die sich nach der Wahl möglichst ruhig verhalten, dessen Nicht-Kontrolle des Bürgermeisters von schreibenden Medien unterschlagen wird, die sich lieber auf seichter Hofberichterstattung ausruhen.

    Dieses eigentümlicherweise “Selbstverwaltung” genannte Prinzip ist aus der Zeit gefallen.
    Die Parteivertreter haben den Kontakt zum alles bezahlenden Bürger verloren.
    Aktuell zeigt Österreich, in welche Bedeutungslosigkeit im wahrsten Sinne des Wortes sog. Altparteien schrumpfen können.

    Also ja Herr Dzubilla:
    Warum sollten die Bürger den Vertretern der Parteien hinterher laufen ?
    Warum sollte die Homepage Ihres Rathauses mehr als eine lästige Pflichtübung sein ?
    Warum sollte Ihr Rathausplatz als “Versammlungsort der Demokraten” von den Parteivertretern entrümpelt und hergerichtet werden ?
    Sie fürchten sich schon so vor den Fragen der Bürger.
    HJL

  8. Martens

    Tusch! Denn Sie dürfen sich auf die Schulter klopfen, lieber Herr Dzubilla! Die Verwaltung hat nämlich aufgrund Ihrer mehrfachen Reklamation endlich festgestellt, dass auswärtige Restaurants nichts auf der Ahrensburger Homepage verloren haben, und deshalb hat man diese Lokale nun entfernt. Okay, wenn Sie dort jetzt essen gehen sollten, dann werden Sie wohl etwas länger auf Ihre Bedienung warten müssen…… 😉

  9. Wolfgang König

    Wahrscheinlich hat die Verwaltung keine ausgebildeten Fachkräfte, die zur Umgestaltung der Homepage (Neuhochdeutsch: Aushängeschild) in der Lage sind. Vielleicht sollte die Verwaltung einmal Herrn Siemers im Starweg um Hilfe bitten. Der hat mehrfache einschlägige Erfahrung und wendet diese sicherlich kostenfrei für unsere Stadt an.

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