Kritik auf Szene Ahrensburg hat Wirkung gezeigt: mehr Parkplätze auf dem Lindenhof-Gelände

“17 Parkplätze mehr im Lindenhof”, hat die Stormarn-Beilage heute ihren Beitrag überschrieben, in dem der Wendler den Investor über den grünen Klee lobt (“hat Wort gehalten”), obwohl der sogenannte “Projekt-Entwickler” nur unter öffentlichem Druck nachgegeben hat.

aus: Hamburger Abendblatt

aus: Hamburger Abendblatt

Am Fuße des Artikels aber kommt es dicke. Wir lesen: “Überhaupt setzen Planer und Verwaltung darauf, dass starke Anreize zum Verzicht auf Pkw-Nutzung für die künftigen Bewohner geschaffen werden. Dazu gehört eine Stellplatzanlage für Fahrräder auf öffentlichem Grund am nördlichen Rand des Lindenhofs (oberhalb der Bahn-Unterführung). Die Projektgesellschaft ist bereit, für Planung und Umsetzung 22.000 Euro bereitzustellen und auch 18.000 Euro Gesamtkosten für eine Traverse als bauliche Voraussetzung zu übernehmen. Bleibt die Frage, ob die Kritiker im Ausschuss mit 17 Pkw-Stellplätzen mehr zufrieden sind.”

Ich musste diesen Absatz zweimal lesen, um zu glauben, was dort steht, nämlich: Die Investoren wollen, dass die Bewohner ihr Auto weniger benutzen. Was unlogisch ist, denn deshalb würden die Pkw-Halter natürlich keinen Parkplatz weniger benötigen, es sei denn, dass hier gemeint ist: Die Bewohner des Lindenhofs sollen gänzlich auf ein Auto verzichten, sprich: keines mehr besitzen. Und weil der Bau von Autoparkplätzen teuer ist, will man lächerliche 22.000 Euro “bereitstellen” und dazu weitere 18.000 Euro, damit die Bewohner sich abstrampeln sollen und nur noch mit Fahrrad oder Rollator unterwegs sind zum Einkaufen oder um mal schnell an die Ostsee zu fahren.

Hier mein Tipp für die Investoren: Nehmen Sie in den Miet- oder Kaufverträgen für die Wohnungen einfach auf, dass das Halten von Kraftfahrzeugen verboten ist. Vergleichbar also mit dem Halten von Haustieren. Das hätte den Vorteil, dass überhaupt keine Abstellplätze für Autos gebaut werden müssen, weshalb man den Raum in traumhafte Souterrain-Wohnungen aufteilen könnte. 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Mai 2016

5 Gedanken zu „Kritik auf Szene Ahrensburg hat Wirkung gezeigt: mehr Parkplätze auf dem Lindenhof-Gelände

  1. Britta S.

    Das ist ein ziemlich fauler Kompromiss, aller Wahrscheinlichkeit nach in der Absicht, um die Grünen zur Zustimmung zu bewegen und damit eine Mehrheit für das Projekt zu sichern. Die hier angewandte Methode ist sehr, sehr durchsichtig !
    Britta

  2. Ahrensbürgerin

    Wie bitte? Was lese ich da? Die Fahrradabstellanlage für das Lindenhofprojekt soll auf öffentlichem Grund und Boden gebaut werden? In diesem Fall finanzieren also die Bürger durch die Bereitstellung einer öffentlichen Fläche die 17 zusätzlichen Parkplätze.! ! ! ! Das ist doch alles wohl ein schlechter Witz!

  3. H.J. Lange

    Überbauungen bringen die gesuchten Lösungen.

    Die Stormarnbeilage deutet etwas unklar an: “oberhalb der Bahn-Unterführung” könnten “auf öffentlichem Grund” Stellplätze etwa für Fahrräder eingerichtet werden.

    Sollte damit etwas angedeutet werden, was seit Bestehen der Bahn-Unterführung, dem sog. “Tunnel”, wir kreativen Stadtplaner bereits visionär skizziert haben, nämlich die massive Nutzung des Luftraumes über der Bahnunterführung samt Bahntrasse ?
    Dann rechnen sich etwa Parkdecks und Mantelbebauungen aus Wohnungen, Büros und Geschäften, da der “öffentliche Grund” der Bahnunterführung zweimal genutzt werden kann.
    Zum Vergleich:
    In Wandsbek wurde schon vor vielen Jahren ein Baukomplex mit diversen Kinos über ein bestehendes Einkaufszentrum statisch quasi in die Luft gebaut.
    Und:
    In diesem Blog wurde bereits verschiedentlich mein konkret ausgearbeiteter Vorschlag vorgestellt, den unübersichtlichen Bereich südöstlich des U-Bahnhofs Ahrensburg-West bis an die Bogenstraße heran massiv zu überbauen. Für jede denkbare Kombination von Nutzung. Unter anderem für “1.000 bezahlbare Wohnungen”. Es würde ein neuer architektonischer “Stadteingang Ahrensburg West” entstehen.
    HJL

    1. Mathias E.

      Hallo,
      mal zu den Parkplätzen in Ahensburg und der ewigen Diskussion: Ich fahre fast jeden Tag mit dem Rad durch Abg und an Allen hier so oft diskutierten “wenigen” Parkplätzen vorbei. Der Lokschuppenn ist jeden Tag nur halb voll. Alte Reitbahn sind immer Plätze frei -auch an beiden Markttagen. Der Matschplatz hinter dem Rathhaus ist auch an Markttagen immer beparkbar.
      Vielleicht sollten sich entspechende Herren mal morgens um neun mal nach A-West begeben und versuchen, das Rad da abzustellen. Alle Geländer der Brücke sind in Zweierreihen dicht gestellt.

      Und danach vom Blockhouse mit dem Rad an Markttagen durch die Stadt fahren. Es gibt dort keine Regeln. Mal ausprobieren!
      Bockt :-/ !!

      Meine Meinung

      1. Harald Dzubilla Artikelautor

        Dass der Lokschuppen “jeden Tag nur halb voll” ist, ist ein Gerücht. Natürlich waren vor, zu und nach Pfingsten die Parkplätze weniger belegt als üblich. Das Thema Parken ist auch mit dem Thema Parkgebühren verbunden. Da parken die Pendler lieber sämtliche Wohnstraßen in Bahnhofsnähe voll statt zu zahlen. Gucken Sie doch mal bei Aldi auf den Parkplatz und zählen dann die Kunden im Laden, dann wissen Sie, wo Pendler parken.

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