Bauausschuss: Mir ist Hören und Sehen vergangen

Ich habe das Spiel Australien gegen die Niederlande heute Abend sausen lassen und bin ins Peter-Rantzau-Haus gefahren zum Spiel vom Bau- und Planungsausschuss. Dort habe ich mir 1 ½ Stunden selber die Rote Karte gezeigt und bin heimgeradelt. Warum?

Wer hinten sitzt, versteht nicht viel, was vorn gesprochen wird!

Bauausschuss im Peter-Rantzau-Haus: Wer hinten sitzt, versteht nicht viel, was vorn gesprochen wird!

Es ist eine Zumutung, was den Besuchern geboten wird. Da sitzen die Politiker und der städtische Anhang an einer langen Hufeisentafel und unterhalten sich. So, wie man sich in einem Klassenraum der Schule unterhalten würde. Da kann jeder jeden verstehen. Aber: Wer hinten im Teil des Raumes auf den Besucherstühlen sitzt – siehe Foto! – der versteht trotz Anstrengung nur die Hälfte von dem, was vorn gesprochen wird. Obwohl zwei große Lautsprecher im Raum standen, war kein Mikrophon angeschlossen. Warum auch – man verstand sich doch am Tisch prima, jedenfalls akustisch. Auch die Stimme einer Besucherin, die “lauter!” rief, wurde lediglich zur Kenntnis genommen.

Nein, ich brauche kein Hörgerät. Gerade habe ich einen ärztlichen Hörtest ohne Beanstandung abgeschlossen. Meine Augen sind nicht optimal, aber dafür trage ich eine Brille. Doch auch mit Brille konnte ich den größten Teil der Textcharts, die von der Verwaltung an die Leinwand geworfen wurden, nicht lesen.

Nö, Leute, dazu habe ich keine Lust. Jedenfalls nicht als Bürger. Die Pressevertreter können sich ja an den Tisch nach vorn setzen, dazu verspüre ich aber kein Verlangen.

So bin ich denn gegangen, rechtzeitig zum Spanien-Spiel. Und warte darauf, was die Stormarn-Beilage uns berichten wird. Übermorgen, versteht sich.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Juni 2014

2 Gedanken zu „Bauausschuss: Mir ist Hören und Sehen vergangen

  1. Waldemar

    Lieber Herr Dzubilla,
    Und so wird aus einem öffentlichen Ausschuss eine “Murmelgruppe” . Jetzt müssen sich Ihre Leser auf die Berichterstattung durch die Stormarnbeilage verlassen. Womöglich war dies der Sinn der Übung!
    Beste Grüße
    Waldemar

  2. Hermann Jochen Lange

    Motto:
    Wahlen beruhigen das Zahlevolk –
    alles andere kann unverständlich sein.

    Der Saal des Peter-Rantzau-Hauses gehört zu den Räumlichkeiten, die anscheinend immer dann gewählt werden, wenn das gesprochene Wort der Volksvertreter vom Volk noch weniger gehört werden soll, als im Zimmer 601 des Rathauses.
    Im Zweifel sind derartige Flüsterrunden von PolitikerInnen als “nicht öffentlich” festzustellen und deshalb deren Abstimmungen als unzulässig und nichtig.

    Umgekehrt dagegen heute am Morgen im Abendblatt (19.6.14 Seite 14) eine dpa-Meldung:
    Überschrift: “98 Millionen Euro neue Schulden”.
    Das scheint unmissverständlich. Der Leser erkennt sofort den großen Erfolg der Landesregierung – oder ist es genau umgekehrt ?
    Im Text erfolgt dann die komplette Verwirrung.
    Kostprobe: “Zudem liege das Land um fast 560 Millionen Euro unter dem zulässigen strukturellen Defizit, das laut Verwaltungsvereinbarung mit dem Bund möglich wäre. “Die Auszahlung der Konsolidierungshilfe in Höhe von 80 Millionen Euro ist damit gesichert.” ”
    Alles klar ?
    An dieser Stelle kommt dann der “CDU-Finanzexperte Tobias Koch” ins Spiel: “Seit ihrem Amtsantritt haben SPD, Grüne und SSW die Ausgaben um mehr als zehn Prozent erhöht” … “Wer sich Schulen und Straßen ansieht, fragt sich wofür.” die Regierung setze die falschen Prioritäten ….”
    Herr Koch hat die vorher von ihm mitbefeuerte Schuldenmacherzeit wissentlich vergessen.
    Herr Koch sagte das im Landtag.
    Sitzt Herr Koch dann aber in der Stadtverordnetenversammlung seiner Heimat-Kommune Ahrensburg, hat er vergessen, dass die auch von ihm mitverschuldeten städtischen Schuldenberge zur Hälfte in einem Schattenhaushalt versteckt werden – damit das Zahlevolk davon nichts mitbekommt.

    Hermann Jochen Lange, Ammersbek

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