An diesem Wochenende präsentierte die Redaktion der Stormarn-Beilage die Redaktion der Stormarn-Beilage. Und wir staunenden Leser erfuhren aus erster Hand: Jeden Mittwoch versammeln sich die Damen und Herren der Redaktion am Wurststand auf dem Ahrensburger Wochenmarkt – siehe die Abbildung! Ist das nicht endlich mal eine interessante Meldung der Stormarn-Beilage – und das auch noch exklusiv?!
Nun gibt es auf dem Ahrensburger Wochenmarkt zwei Wurststände: Einer steht vor der Haustür der Redaktion, der andere vor der Haustür vom Rathaus. Die Redakteure der Stormarn-Beilage ernähren sich einseitig, nämlich ausschlließlich am Stand vor dem Rathaus, und zwar bei Sven Fümel.
Schon beim Bericht über den Ahrensburger Wochenmarkt wurde Herr Fümel mit seinen Würstchen, Pommes und Schaschlik belobigt und in den Mittelpunkt des Beitrages gestellt, während der zweite Wurststand keinerlei Erwähnung fand. Meine Empfindung: Die Ernährung in der Redaktion ist genauso einseitig wie die Berichterstattung.
Ja, wenn man solche Freunde hat wie Sven Fümel sie hat, dann muss man seine Werbung nicht mehr selber machen. Da wird der Imbiss-Chef am kommenden Mittwoch bestimmt eine Runde Senf gratis schmeißen! 😉
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, liebe Szene-Ahrensburg-Leser, aber ich fühle mich dem Internet gegenüber als Ameise mit einer gewaltigen Last auf dem Rücken. Dieses weniger wegen des grenzenlosen Inhalts vom World Wide Web, sondern vielmehr wegen der für mich undurchschaubaren Technik, die für den Blogger zur “übermenschlichen” Belastung werden kann.
Nachdem ich mit meinem Blog im Frühjahr “umgezogen” bin von Apple zu WordPress, lief alles wunderbar. Dann jedoch gab es Probleme mit dem Server. Der hackelte und wackelte und war an einem Wochenende mal wegen Reparaturarbeiten so gut wie weg vom Internet. Die vage Auskunft, die ich bekam: “Angriffe auf den Server” – was immer das zu bedeuten hat. (Möglichweise der US-Geheimdienst NSA, der endlich mal wissen wollte, was in Ahrensburg wirklich abläuft…?)
Und ab heute ist alles im grünen Bereich. Szene Ahrensburg ist in der vergangenen Nacht umgezogen auf einen neuen Server. Mein Provider hat mir versprochen: Nun läuft alles besser. Und ich drücke mir den Daumen, dass es so bleibt für alle Zeit.
Die Homepage einer Stadt ist zugleich ihre Visitenkarte. Deshalb sollte diese Homepage von den dafür Verantwortlichen gehegt und gepflegt werden wie Eltern das eigene Kind hegen und pflegen. Und das Gegenteil von hegen und pflegen ist verwahrlosen und verlottern lassen. Womit wir auch schon bei der Homepage der Stadt Ahrensburg sind.
Bereits in grauer Vorzeit habe ich darauf hingewiesen, dass Besucher der Homepage unter „Gastronomie“ die meisten Ahrensburger Restaurants nicht finden, sondern stattdessen Gaststätten in Delingsdorf, Hoisdorf und Bad Oldesloe. Ehrlich, liebe Mitbürger: Auf der Homepage der Stadt Ahrensburg wird auf Restaurants in anderen Orten aufmerksam gemacht! Das ist ähnlich, würde Aldi in seiner Werbung auf die Angebote von Lidl hinweisen.
Wenn Sie sich das einmal vor Augen führen, dann werden Sie vermutlich genauso wie ich denken: Derjenige, der dafür im Rathaus zuständig ist, sollte seinen Schreibtisch räumen und umziehen. Nach Delingsdorf zum Beispiel. Oder nach Hoisdorf bzw. Bad Oldesloe. Denn warum sollen wir in Ahrensburg einen Stadtbediensteten durchfüttern, der seinen Job nicht ernst nimmt, bzw. nicht weiß, was er überhaupt tut!
Und auf der Homepage der Stadt Ahrensburg gibt es unter „Veranstaltungen“ eine Veranstaltung im Rosenhof. Aber nicht im Rosenhof in Ahrensburg – oh nein, liebe Leser, sondern im Rosenhof in Großhansdorf. Dort hält am 14. 11. 2013 ein Professor einen Vortrag. Thema: „Macht Geld glücklich? Einkommen und Zufriedenheit“. Näheres über diesen Vortrag ist nur unvollständig zu erfahren, da der Text auf der Seite arg beschnitten ist – siehe die Abbildung! Der Eintritt beträgt € 5.00, der für die Schüler und Studenten im Rosenhof aber um 1 € ermäßigt ist.
Leider kann ich am 14. November nicht in den Rosenhof nach Großhansdorf fahren, weil ich just an diesem Tage einen Kongresstag in Frankfurt moderiere, auf den – Achtung, Scherz! – noch nicht auf der Homepage von Ahrensburg unter „Veranstaltungen“ hingewiesen wird. 😉 Gerne wäre ich in Großhansdorf dabei, um die Geld-und-Glück-Frage des Professors mit „ja“ zu beantworten. Das werden auch die Bewohner im Rosenhof tun, denn hätten die Damen und Herren kein Geld, wären sie auf keinen Fall glücklich in der dortigen Senioren-Wohnanlage.
Zurück zur Homepage von Ahrensburg: Selbst auf der Seite “Rathaus Journal” stehen hier auf dem Titel immer noch zwei falsche Seitenangaben, auf die ich schon vor einer Woche hingewiesen habe. Das weiß man natürlich im Rathaus, aber dort kommt der verantwortliche Pressesprecher, der für die Redaktion der Bürgermeister-Postille verantwortlich zeichnet, nicht auf die nahe liegende Idee, das zu berichtigen. Klar, warum auch, ist ja mit Arbeit verbunden.
Eine Empfehlung für alle Musikfreunde: “Große Geburtstags-Gala 60 Jahre Vince Weber”, und zwar am 18. Oktober 2013 im und um den Marstall herum. Mit dabei: Inga Rumpf, Gottfried Böttger, Pfefferminz, Reiner Regel, Günther Brackmann und “30 weitere Musiker und Überraschungsgäste”. So steht es auf dem Plakat
Dazu muss man wissen: Es ist eine Benefiz-Veranstlatung für den Boogie-Pianisten Vince Weber, der nach einem Schlaganfall leider nicht mehr selber in die Tasten greifen kann. Dafür aber wird er singen zu seiner Geburtstags-Gala. Alle Künstler treten gratis auf, um ihrem Kollegen Vince unter die Arme zu greifen.
Das ist eine lobenswerte Session, liebe Mitbürger, die vorbildlich ist, um tatkräftig zu helfen, wo Hilfe vonnöten ist. Und wer dabei ist, wird auch noch Spaß haben.
Schade nur, dass das Plakat für diese Veranstaltung so amateurhaft gestaltet wurde!
Heute bekommt der Konsument allerlei geschenkt von Läden und Firmen, häufig auch in Form von Gutscheinen. Meistens jedoch steckt in diesen “Geschenken” ein Haken, was meint: Der Empfänger kommt nicht ungeschoren davon.
So fand ich gerade in meinem Briefkasten einen Flyer von Schweinske, dem Schweineladen im Bahnhofsgebäude, wo gaaanz früher mal ein “Wienerwald” gewesen ist. Auf dem Flugblatt steht: “Morgens, mittags, abends: Schöner schlemmern!” Was “schlemmern” bedeutet, weiß ich nicht, denn ich kenne nur: schlemmen. Vielleicht soll “schlemmern” eine Anlehnung sein an “Schlemmermeyer”, den Laden im AEZ, wo es eine sehr leckere Bratwurst mit genauso leckerem Kartoffelsalat (ohne Mayo) gibt?
Wie dem auch sein mag, es ist mir egal. Immerhin habe ich drei Gutscheine von Schweinske in der Hand. Über einen Becher Kaffee, einen 0,2l Softdrink und “für ein frisch gezapftes Bier 0,3l”. Und ich erkenne: Die symbolisierte Schweineschnauze steht bei Schweinske sowohl für ein ö als auch a, o und für eine 0. Sehr kreativ. Genauso wie das fröhliche Schweinchen im Schriftzug mit dem Hinweis: “…macht glücklich!”
Leider habe ich dann noch etwas erkennen müssen, und zwar schmerzhaft: Ich kann gar nicht zu Schweinske gehen und einfach bloß meine drei Gutscheine einlösen! Sondern: Zum Kaffee muss ich auch ein Frühstück bestellen. Und zu Softdrink und Bier eines der “Hauptgerichte aus der Speisekarte ab 18 Uhr”!
Das ist so ähnlich, als würde ein Autohändler mir einen Gutschein für eine Tankfüllung schicken, wo ich den Sprit aber nur in den Tank eines Autos füllen darf, das ich zuvor bei eben diesem Händler bestellen muss.
Und darum bekommt Schweinske von mir ein Sparschwein geschenkt mit 5 Euro Inhalt. Gilt aber nur in Verbindung mit einem Auftrages für drei Monate “Werbung auf einen Klick” – siehe oben rechts!
Nicht zum ersten aber hoffentlich heute zum letzten Mal stelle ich die Frage: Warum unterstützt die Stadt Ahrensburg die Verkaufsveranstaltungen einer Ahrensburger Apotheke für ein Produkt, das dem Apotheker mehr Nutzen bringt als seinen Kunden?
Die Rede ist von Flora-Apotheke und von Schüßler-Salzen. Bei Wikipedia erfahren wir:
„Schüßler-Salze sind alternativmedizinische Präparate von Mineralsalzen in homöopathischer Dosierung (Potenzierung). Die Therapie mit ihnen geht auf den homöopathischen Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler (1821–1898) zurück und basiert auf der Annahme, Krankheiten entstünden allgemein durch Störungen des Mineralhaushalts der Körperzellen und könnten durch homöopathische Gaben von Mineralien geheilt werden. Diese Annahmen sind wissenschaftlich nicht anerkannt, eine Wirksamkeit der Schüßler-Salze ist nicht nachgewiesen.“
Auch der „stern“ schrieb schon vor Jahren einen vernichtenden Bericht über besagte Schüßler-Salze. Trotzdem werden die Produkte von Apotheken frisch und fröhlich angeboten und verkauft wie so vieles, das in Wahrheit bloß Unfug ist und allein dem Apotheker hilft, nämlich seine Kasse zu füllen.
Und immer noch weist die Stadt Ahrensburg auf ihrer offiziellen Homepage unter „Veranstaltungen“ auf die Werbeveranstaltungen in der Flora-Apotheke hin, wo eine Dame die besagten Schüßler-Salze bejubelt, die wir so nötig brauchen wie unseren Blinddarm. Warum tut die Verwaltung das? Bekommt Maren Kahl, die im Rathaus dafür zuständig ist, eventuell eine Gegenleistung dafür aus der Flora-Apotheke? Vielleicht ein Tütchen Salmiakpastillen pro Veranstaltung…? Weiterlesen →
Heute vormittag bin ich nicht zum Bloggen gekommen, weil ich zum Einkaufen war. Und als ich beim Einkaufen war, nämlich bei famila, da bin ich mit meinem Wagen auch noch durch die dortige Waschstraße gefahren. Auf die bin ich aufmerksam geworden durch “Werbung auf einen Klick” auf Szene Ahrensburg. Und beim Klicken auf das Logo sah ich, dass es dort ein Sonderangebot für die Wagenwäsche gibt – also nix wie hin!
Auf dem Weg ins Gewerbegebiet kam ich an einem Gebilde vorbei. Das liegt Am Alten Markt auf der Wiese: Drei große Körbe, geflochten und zusammengefügt um einen Pfahl zu einem Dreistern. Wie ich hörte, sind die Körbe eine Leihgabe vom Lutherisch-Evangelischen Kirchenkreis Hamburg-Ost, der das Haus am Schüberg in Ammersbek betreibt.
Ursprünglich sollten die Körbe auf der Wiese vor dem Schloss stehen. Vermutlicher Gedanke: Hier können die Enten im Winter einen geschützten Unterschlupf finden. Ähnlich wie die Bienen im benachbarten Bienen-Garten. Doch das Aufstellen der Enten-Behausung wurde von der Stadtverwaltung strikt untersagt. Der Grund: Der Schlossgraben soll entschlammt werden, und da stören die Körbe. Also müssen die Enten sich eine andere Behausung suchen.
Die Körbe tragen übrigens den Namen: “Über-See”. Und wo die See ist, dort gibt es auch Muscheln, für die Ahrensburg einen Läufer aufs Rondeel gestellt hat. Woraus die Besucher unserer Stadt sofort erkennen, dass Ahrensburg etwas mit Husum gemein hat, denn Ahrensburg ist ebenfalls eine graue Stadt am Meer.
Ist es nicht schön, liebe Lesergemeinde, dass die Evangelisch-Lutherische Kirche weder Mühen noch Geld scheut, um etwas in Ahensburg zu errichten? Der Förderverein Sankt Johannes sollte aufhören zu meckern, sondert die Leihgabe einfach nur bestaunen!
PS: Sollte ich hier etwas in den falschen Hals bekommen haben, dann liegt es daran, dass ich mich verschluckt habe.
Kirsten Martensen ist tot. Ich habe zwei Tage gebraucht, um diese Nachricht zu begreifen und gedanklich zu verdauen. Ich hatte die Bargteheider Theaterchefin näher kennengelernt im Jahre 2001; und bald darauf hat sie mir das Du angeboten. Darauf war ich sehr stolz.
Im Januar 2002 habe ich einen eigenen Vortragsabend im „Kleinen Theater“ in Bargteheide gemacht. Im voll besetzten Foyer bei Speis’ und Trank und mit Sven Selle am Piano. Zum ersten Mal hatte ich vor Publikum gesungen, was mehr komisch als musikalisch gewesen ist, aber die Theater-Chefin erklärte mir: „Das war kabarettreif!“
Das komplette Eintrittsgeld habe ich Kirsten geschenkt für das Theater, das immer Geld gebraucht hat. Und bald darauf habe ich noch einmal im Rahmen einer Benefiz-Veranstaltung mit vielen Künstlern auf der Bühne gestanden zugunsten des Hauses. Und als Auktionator versteigerte ich Bilder und Sachen aus dem Fundus des Kleinen Theaters. Ich habe damals eine sehr glückliche Kirstin Martensen erlebt.
Nein, ich will nicht zuviel über mich berichten, sondern nur erklären, dass mich viel mit Kirsten Martensen verbunden hat. Leider sahen wir uns später nur noch selten. Um die Weihnachtszeit habe ich zweimal die „hauseigenen“ Kinder-Vorstellungen besucht. Und La-Le-Lu. Und das Oldie-Kabarett, natürlich. Und ich habe Kirsten erklärt: „Wenn ich auch so alt bin wie Deine Mama, dann komme ich zu Euch auf die Bühne und mache mit bei Deinem Oldie-Kabarett!“ Kirsten guckte mich über den Rand ihrer Brille an und sprach: „Aber Dir ist klar, dass Du dich dort unterordnen musst…?!“
Das war mir klar: Texte verändern und improvisieren – ne, das gab’s bei Theaterchefin Martensen nicht! Disziplin war angesagt, wenn man bei ihr zwecks Karriere auf die Bretter wollte, die die Welt bedeuten.
Bei meinem letzten Besuch in Bargteheide habe ich ihr das komplette Dutzend Hörspiele vom Ahrensburger Schlossgespenst „Schubiduu…uh“ mitgebracht und ihr gesagt, sie könne daraus was für ihre Kinderbühne machen. Sie wollte darüber nachdenken. Aber ich habe ihr Misstrauen gespürt, denn sie hat mir offensichtlich nicht abgenommen, dass ich ihr textlich und dramaturgisch völlig freie Hand gelassen hätte. Das brauchte sie einfach für ihre Arbeit, denn sie war nicht nur Theaterchefin und Regisseurin, sondern auch Autorin und Dramaturgin in einer Person. Immerhin hat sie mir abgenommen, dass ich keine Lizenzen von ihr verlangt hätte.
Nun ist Kirsten Martensen nicht mehr bei uns. Sie ist von der Bühne des Lebens abgetreten und sitzt nun ganz hoch droben in der himmlischen Loge. Sie, die so voller Elan und Lebensfreude gewesen ist, dass jeder gedacht hat, sie würde ewig leben. Aber sie ist jung gestorben. Viel zu jung. Sicher kann jemand das Kleine Theater weiterführen, aber ersetzen kann sie niemand. Und ich bin traurig und fühle mich tief unwohl, weil ich in den letzten Jahren viel zu wenig in Kirstens Kleinem Theater in Bargteheide gewesen bin.
Eigentlich soll Werbung ja dazu dienen, die Kunden aufzuklären. Über Waren und Dienstleistungen, über Qualität und Preise und besondere Angebote. Aber immer wieder gibt es Werbung, wo der Konsument davor steht und sich fragt: Was will mir der Werbedichter damit sagen…?
Vor so einer Werbung stand ich gerade, meine lieben Mitbürger. Genauer: Ich saß, denn es handelte sich bei der Werbung um eine Anzeige in der Stormarn-Beilage, über die ich gestolpert bin. Der Inserent: Sparkasse Holstein in Ergänzung mit Deka, LBS und Provinzial. Die Botschaft: “Kinder, denkt an eure Zukunft.” Und dieser Befehl steht auf einem Plakat, das von Frauen gehalten wird, die offensichtlich Mütter sind. Vermutlich alleinstehende Mütter, denn von Vätern ist dort nirgendwo die Rede, weder in Wort noch in Bild. Außerdem: Die Mütter sehen ziemlich jung aus, obwohl sie Kinder haben müssen, die bereits über eigenes Geld verfügen.
Und unter dem Foto lesen wir: “Auch ihre Mutter würde es wollen.” Was bedeutet das? Es bedeutet nicht: “Auch Ihre Mutter will es”, sondern: “würde es wollen”, steht dort. Das ist die Ersatzform im Konjunktiv II von “wollen”, wenn ich das aus aus der Deutschstunde in der Stormarnschule noch richtig in Erinnerung habe. Und der Konjunktiv ist die Möglichkeitsform, was bei der Aussage der Sparkasse Holstein meint: Es könnte sein, dass auch Ihre Mutter es will. Und mit “es” ist “Die Sparkassen-Altersvorsorge” gemeint von der Sparkasse Holstein. Aber genau davor wird gewarnt, nämlich vor dem Wurm, der darin steckt, und zwar die “Made in Holstein”.
Nein, es kann nicht sein, dass “Made” hier englisch gemeint ist. Denn warum, um alles in der Welt, sollte die Sparkasse Holstein ihre Heimat verleugnen und suggerieren, dass Holstein in England liegt?! (Anmerkung für vermeintliche Besserwisser: “Made in Germany” ist ein Begriff, der weltweit verstanden werden soll, im Gegensatz zu “Made in Holstein”.)
Um es kurz zu sagen: Ich finde, diese Anzeige ist ziemlich bescheuert getextet und gestaltet. Aber wie der Name schon sagt: Sparkasse! Die sparen sogar am Geld für eine gute Werbeagentur. Oder – war das Absicht, um die Werbung auf diese Weise gratis auf Szene Ahrensburg zu bringen…?
Wenn einer Familie das Dach über dem Kopf abbrennt, dann ist das tragisch. Wenn es aber “nur” Sachschaden ist und kein Familienmitglied dabei zu Schaden gekommen ist, dann ist das glücklich. So wie am vergangenen Wochenende in Ahrensburg geschehen.
Heute berichtet die Stormarn-Beilage über das Unglück als Aufmacher-Thema. Das Ehepaar stellt sich vor sein abgebranntes Haus und lässt sich fotografieren. Warum…? Ihren Namen wollen die beiden nicht nennen, bloß die Vornamen. Und “L.” als Familienname. Vermutlich, damit die Nachbarn nicht erfahren sollen, wie sie heißen. Und die Schlagzeile darüber lautet: “Vor den Trümmern ihrer Existenz”.
Und was ist die erste Frage, die sich der Leser hier spontan stellt, nachdem die Frage zu körperlichen Schäden der Bewohner beantwortet ist…?
Die erste Frage, die ich mir als Leser stelle: Ist das abgebrannte Gebäude versichert? Und: Gibt es eine ausreichende Hausratsversicherung? Falls ja, dann ist die Überschrift falsch, denn dann stehen die Hauseigentümer nicht “vor den Trümmern ihrer Existenz”, sondern vor den Trümmern ihres Hauses. Und können dem lieben Gott danken, dass sie und ihre Kinder unverletzt sind.
Und die Stormarn-Beilage? Der Schreiberin Mira Frenzel ist es offensichtlich nicht in den Sinn gekommen, die Versicherungsfrage zu stellen. Warum nicht? Klar, würden die Abgebrannten bekennen: “Die Versicherung trägt alle Kosten”, dann hätte Frau Frenzel ihre dramatische Schlagzeile nicht formulieren können. Und deshalb vermutlich hat sie die Frage aller Fragen nicht gestellt.
Und sollte sie das doch getan haben, und die Familie hat erklärt: “Wir sind nicht versichert”, dann wäre das eine Gelegenheit für die Redaktion gewesen, einen Versicherungsexperten zu Wort kommen zu lassen und alle Hauseigentümer darauf hinzuweisen, wie wichtig ein solcher Versicherungsschutz sein kann.
Ja, ja, Journalismus geht schwer. Und der Redaktionsleiter hat wahrscheinlich vor dem Druck mal wieder nicht drauf geguckt.