Eine Made steckt in Holstein, und zwar in der Sparkasse

Eigentlich soll  Werbung ja dazu dienen, die Kunden aufzuklären. Über Waren und Dienstleistungen, über Qualität und Preise und besondere Angebote. Aber immer wieder gibt es Werbung, wo der Konsument davor steht und sich fragt: Was will mir der Werbedichter damit sagen…?

Sparkasse HolsteinVor so einer Werbung stand ich gerade, meine lieben Mitbürger. Genauer: Ich saß, denn es handelte sich bei der Werbung um eine Anzeige in der Stormarn-Beilage, über die ich gestolpert bin. Der Inserent: Sparkasse Holstein in Ergänzung mit Deka, LBS und Provinzial. Die Botschaft: “Kinder, denkt an eure Zukunft.” Und dieser Befehl steht auf einem Plakat, das von Frauen gehalten wird, die offensichtlich Mütter sind. Vermutlich alleinstehende Mütter, denn von Vätern ist dort nirgendwo die Rede, weder in Wort noch in Bild. Außerdem: Die Mütter sehen ziemlich jung aus, obwohl sie Kinder haben müssen, die bereits über eigenes Geld verfügen.

Und unter dem Foto lesen wir: “Auch ihre Mutter würde es wollen.” Was bedeutet das? Es bedeutet nicht: “Auch Ihre Mutter will es”, sondern: “würde es wollen”, steht dort. Das ist die Ersatzform im Konjunktiv II von “wollen”, wenn ich das aus aus der Deutschstunde in der Stormarnschule noch richtig in Erinnerung habe. Und der Konjunktiv ist die Möglichkeitsform, was bei der Aussage der Sparkasse Holstein meint: Es könnte sein, dass auch Ihre Mutter es will. Und mit “es” ist “Die Sparkassen-Altersvorsorge” gemeint von der Sparkasse Holstein. Aber genau davor wird gewarnt, nämlich vor dem Wurm, der darin steckt, und zwar die “Made in Holstein”.

Nein, es kann nicht sein, dass “Made” hier englisch gemeint ist. Denn warum, um alles in der Welt, sollte die Sparkasse Holstein ihre Heimat verleugnen und suggerieren, dass Holstein in England liegt?! (Anmerkung für vermeintliche Besserwisser: “Made in Germany” ist ein Begriff, der weltweit verstanden werden soll, im Gegensatz zu “Made in Holstein”.)

Um es kurz zu sagen: Ich finde, diese Anzeige ist ziemlich bescheuert getextet und gestaltet. Aber wie der Name schon sagt: Sparkasse! Die sparen sogar am Geld für eine gute Werbeagentur. Oder – war das Absicht, um die Werbung auf diese Weise gratis auf Szene Ahrensburg zu bringen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. Oktober 2013

Ein Gedanke zu „Eine Made steckt in Holstein, und zwar in der Sparkasse

  1. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    da sind wohl Begriffe verwechselt worden: Da ist nicht die Made drin, da ist der Wurm drin. Gestern öffnete ich die Post von der GVV-Privatversicherung in Köln mit Briefkopfdatum 30.09.2013. Das sind ganz Schnelle und ganz Helle. Die gratulieren mir als Mandatsträger nach der Kommunalwahl und bieten mir “exklusiven privaten Versicherungsschutz des Kommunalversicherers” mit günstigen “ab” Preisen an. Die GVV-Privat versichert ausschließlich die Beschäftigten in den Kommunen sowie die kommunalen Mandatsträger. Wer in häuslicher Gemeinschaft lebt (Konkubinen und Kegel), wird ebenfalls begrüßt. Ach, Stadtrat mit Anhang müsste man sein.
    Sicherlich ist es sinnvoll, schon bei der Geburt altersversorgt zu sein. Eine Unfallversicherung scheint mir sinnvoller zu sein.
    Mit versicherten Grüßen
    Wolfgang König

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