Ahrensburg: Bürgern soll das Leben versalzen werden

Nicht zum ersten aber hoffentlich heute zum letzten Mal stelle ich die Frage: Warum unterstützt die Stadt Ahrensburg die Verkaufsveranstaltungen einer Ahrensburger Apotheke für ein Produkt, das dem Apotheker mehr Nutzen bringt als seinen Kunden?

Bildschirmfoto 2013-10-10 um 00.06.53Die Rede ist von Flora-Apotheke und von Schüßler-Salzen. Bei Wikipedia erfahren wir:

Schüßler-Salze sind alternativmedizinische Präparate von Mineralsalzen in homöopathischer Dosierung (Potenzierung). Die Therapie mit ihnen geht auf den homöopathischen Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler (1821–1898) zurück und basiert auf der Annahme, Krankheiten entstünden allgemein durch Störungen des Mineralhaushalts der Körperzellen und könnten durch homöopathische Gaben von Mineralien geheilt werden. Diese Annahmen sind wissenschaftlich nicht anerkannt, eine Wirksamkeit der Schüßler-Salze ist nicht nachgewiesen.“

Auch der „stern“ schrieb schon vor Jahren einen vernichtenden Bericht über besagte Schüßler-Salze. Trotzdem werden die Produkte von Apotheken frisch und fröhlich angeboten und verkauft wie so vieles, das in Wahrheit bloß Unfug ist und allein dem Apotheker hilft, nämlich seine Kasse zu füllen.

Und immer noch weist die Stadt Ahrensburg auf ihrer offiziellen Homepage unter „Veranstaltungen“ auf die Werbeveranstaltungen in der Flora-Apotheke hin, wo eine Dame  die besagten Schüßler-Salze bejubelt, die wir so nötig brauchen wie unseren Blinddarm. Warum tut die Verwaltung das? Bekommt Maren Kahl, die im Rathaus dafür zuständig ist, eventuell eine Gegenleistung dafür aus der Flora-Apotheke? Vielleicht ein Tütchen Salmiakpastillen pro Veranstaltung…?

Ich jedenfalls kann mir diese ständige städtische Werbung für die regelmäßigen Veranstaltungen in der Flora-Apotheke, die zudem auch noch Eintritt kosten, nicht anders erklären. Sie vielleicht…?

Und am 11. 11., also am Tage, wo auch der Karneval beginnt, gibt’s laut Information der Ahrensburger Verwaltung eine weitere Veranstaltung in der Flora-Apotheke, wo es um eine „Ölverkostung von kalt gepressten Ölen“ geht. Der Eintritt beträgt 4 Euro “inkl. 100ml Leinölprobe.“

Liebe Leser, können Sie sich vorstellen, dass die Verwaltung es auch auf ihrer Homepage unter „Veranstaltungskalender“ anzeigt, wenn Lidl einen Probeausschank von kalt gepressten Ölen veranstaltet? Oder Delikatessen-Boy eine Käseverkostung  für 4 Euro Eintritt inkl. 100 g. Schafskäse…?

Im Namen von Sankt Vitus hoffe ich, dass die Stadt endlich damit aufhört, als Helfershelfer dazu beizutragen, dass den Bürgern teures Salz in die Augen gestreut wird. Und hoffentlich war der Hinweis auf die Ölverkostung die letzte Schmierölung für den Apotheker!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. Oktober 2013

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