Müde aber entspannt kam ich gerade aus dem winterlich kalten Berlin zurück, wo ich in einer Jury mitgewirkt habe, um zu entscheiden, was gute Werbung in Deutschland ist. Wie gesagt: Ich war entspannt – bis vor wenigen Minuten noch. Dann nämlich hatte ich die Stormarn-Beilage von heute gelesen, unsere städtische Praktikanten-Postille…!
Am Montag hatte ich noch genauso erfreut wie überrascht zur Kenntnis genommen, dass die Redaktion der Stormarn-Beilage gesteht, dass ihre Leser “deutliche Kritik” an dem Blatt üben. Zwar nur “gelegentlich”, wie man erwähnt, das aber meint: Nur wenn die Redaktion zum Tag der offenen Tür einlädt. Doch diese Kritik ist offenbar so deutlich ausgefallen, dass man nicht umhin gekommen ist, die negative Meinung der Leser an der Arbeit der Redaktion zu veröffentlichen.
Und heute? Heute können wir Leser weiter kritisieren. Das fängt auf der Titelseite an mit dem Beitrag: “Ahrensburgs Kirche prüft Wert des Gemeindezentrums St. Johannes”. In diesem Text ist zu erfahren, was schon bekannt ist, nämlich dass die Stadt mit einer Kita in das Gemeindezentrum der Johannes-Kirche einziehen möchte. Aber: Nirgendwo lesen wir ein Sterbenswörtchen, dass die Kirche zuvor die JoKids aus diesem Gebäude rausgeworfen hat. Die JoKids waren eine Initiative von Eltern, die hier in eigener Regie einen Kindergarten gegründet und mit eigenem Geld unterhalten haben, ohne dass die Stadt auch nur einen Cent dazuzahlen musste. Und dieser Kindergarten, das weiß ich aus persönlicher Betroffenheit, war ein vorbildlich geführter. Und nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern haben geweint, als ihnen die Türe verschlossen wurde. Weiterlesen