Die Stormarn-Beilage informiert heute wieder einmal über die Kinderarmut in Stormarn, nachdem der Kinderschutzbund erneut darauf hingewiesen hat. Die Redaktion berichtet: „Kinderschützer fordern politische Konsequenzen“. Und das wurde in Ahrensburg scheinbar gehört. Gestern nämlich wurde im Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss einstimmig beschlossen, 144.000 Euro aus der Stadtkasse bereitzustellen.
Dieses Geld allerdings soll den Kindern nicht direkt zukommen, sondern es fließt in das große weiße Herrenhaus am Rande der Stadt. Dort, wo einmal im Jahr die blauen Fähnchen in der Wiese stecken und an die Kinderarmut erinnern. Und in das große weiße Herrenhaus, auch Schloss genannt, können Kinder, die in Armut leben, in der Adventszeit hineingehen und sich aufwärmen – wenn der Bürgermeister und Vorsitzende der Schlossstiftung ausnahmsweise mal auf den Eintrittspreis verzichten würde.
Ja, ich weiß, liebe Mitbürger, dass dieser Blog-Eintrag polemisch ist, und dass das eine mit dem anderen direkt nichts zu tun hat. Aber wenn ich erlebe, wie leicht und fröhlichen Herzens unsere Damen und Herren Politiker das Geld der Bürger für das Schloss einstimmig ausgeben und das Thema Kinderarmut in Ahrensburg in diesem Zusammenhang von niemandem auch nur mit einem Nebensatz erwähnt wird, dann tue wenigstens ich es.