Ahrensburger Realsatire: Plötzlich gibt es Klärungsbedarf, wofür der Citymanager eigentlich zuständig ist

Die Possen im Schilda des Nordens sind legendär. Eine davon trägt den Namen “Christian Behrendt” mit dem Zusatz “Citymanager”. Und wenn Sie das in die Suchmaske von Szene Ahrensburg eingeben, dann bekommen Sie Lektüre, die bis zum Ende der laufenden Woche reicht. Und Sie werden dabei Tränen vergießen – ob vor Lachen oder Weinen, müssen Sie am Ende selber entscheiden.

Gestern hat das Stormarner Tageblatt online unter der Rubrik “Kommunalpolitik” einen Beitrag gebracht mit der Überschrift: “Diskussion über fehlendes Konzept für Stadtmarketing in Ahrensburg” – siehe die Abbildung links!

Redakteurin Susanne Link erinnert in ihrem Bericht daran: “Anfang des Jahres kündigte Ahrensburgs Citymanager Christian Behrendt ein Stadtmarketingkonzept für das Jahr 2022 an. Doch bisher liegt der Öffentlichkeit keines vor. Christian Behrendt erläutert, warum.”

Der Blogger von der Szene Ahrensburg weiß, warum: Weil nämlich die Erste Stellvertretende Bürgermeistern der Stadt Ahrensburg schon vor einigen Monaten öffentlich und offiziell erklärt hat: “Die Erstellung eines Stadtmarketingkonzeptes oder eines Logos sind nicht Aufgabe des Citymanagements.”

Wenn Sie aber neugierig sind, meine lieben Mitbürger, was der amtierende Citymanager selber dazu sagt, dann erfahren Sie: „Nachdem ich das Konzept intern den Fachbereichsleitern und den Fachdienstleistern präsentiert habe, bin ich innerhalb der Verwaltung überstimmt worden’, sagt Christian Behrendt. Das Projekt ‘Stadtmarketing’ liegt deshalb vorerst auf Eis.”

Das ist in der Tat ein Hammer; aber hier kommt noch der Oberhammer im Text der Zeitung und also lautend: “Klärungsbedarf gibt es auch darüber, wofür der Citymanager eigentlich zuständig ist.”

Der Blogger verweist an dieser Stelle darauf, dass für den Job des Citymanagers eine klare Stellen- und Aufgabenbeschreibung vorliegt, die Bestandteil des Arbeitsvertrages von Christian Behrendt ist. Ich zitiere daraus:

  • Bearbeitung sowie Umsetzung von Strategien und Konzepten in Zusammenarbeit mit Stadtplanung und Akteuren der Innenstadt zur Pflege des Stadtimages sowie zur Steigerung derAufenthaltsqualität und Belebung des Ahrensburger Stadtzentrums
  • Unterstützung und Ausbau eines Netzwerks der verschiedenen Innenstadtakteure, Kontaktpflege zu allen relevanten Akteuren, Kommunikation und enge Zusammenarbeit mit Gewerbetreibenden, Vermietern, Bürgern; Moderation bei differierenden Interessenlagen, Multiplikator für Anliegen, die sich bezüglich der Innenstadt an die Stadtverwaltung richten.
  • Enge Zusammenarbeit mit Gewerbevereinen u. a., Unterstützung bei der Planung, Durchführung und Evaluierung von Veranstaltungen
  • Erarbeitung und Umsetzung eines Konzepts zum Leerstandsmanagement „Innenstadt“
  • Evaluierung des Konzeptes zur Attraktivitätssteigerung des Ahrensburger Wochenmarktes
  • Aufbau und Betreuung einer Präsenz im Web und in Social-Media-Kanälen im Zusammenhang des Citymanagements
  • Vertretung der Fachdienstleitung

Wir erkennen: Der Citymanager muss seine Strategien und Konzepte in Zusammenarbeit mit Stadtplanung und Akteuren der Innenstadt entwickeln. Und die Crux dabei sind die “Stadtplaner”, weil die schon seit Jahren nichts auf die Reihe gekriegt haben außer Humbug. Diese sogenannten Stadtplaner im Rathaus sind vergleichbar mit der Orgel in der Schlosskirche – wegen der Pfeifen, meine ich. Und von Citymanagement haben die soviel Ahnung wie dermaleinst die Rentierjäger im Tunneltal vom Internet gehabt haben.

Eckart Boegemeister 

Auf den Punkt gebracht: Die Vorgesetzte des Citymanagers ist Wirtschaftsförderin Anja Gust. Und deren Vorgesetzter ist der Bürgermeister. Und der hat als Leiter der Verwaltung darüber zu entscheiden, was der Citymanager den Stadtverordneten präsentiert oder nicht präsentiert.

Resultat: Ahrensburg dürfte die einzige Stadt in Deutschland sein, die einen Citymanager hat, aber kein Citymanagement. Weil niemand im Schilda des Nordens weiß, wer dafür zuständig ist.

Hat dazu noch jemand eine Frage . . . ?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. November 2022

2 Gedanken zu „Ahrensburger Realsatire: Plötzlich gibt es Klärungsbedarf, wofür der Citymanager eigentlich zuständig ist

  1. j

    Ja, ich habe eine Frage: Wissen Frau Behr und Herr Boergemeister eigentlich was City und Management heißen? Immerhin sind das ausländische Worte.

  2. M. Schild

    vielleicht arbeitet der “City-Manager” auf einen Titel hin, den die Stadt Ahrensburg zukünftig auch im Ortschild trägt: “Schilda des Nordens”. Vielleicht lockt das dann unzählige Touristen an, die mal schauen wollen, wie ein Schilda des Nordens so aussieht…..
    Spaß beiseite – es ist unerträglich, wofür die Stadt Ahrensburg Geld aufwendet: für einen “City-Manager”, der – von uns bezahlt – offensichtlich seine eigenen Interessen pflegt, aber nicht die der Stadt.

    Die Aussage von Frau Carola Behr ist auch unerträglich – aber wie ich mitbekommen habe, scheint die Dame nittlerweile dement zu werden, und kann sich an vieles nicht mehr so recht erinnern…..
    Es wäre schön, wenn sie dieses recht bald selbst erkennt, und den nötigen Rückschritt = Rücktritt vornimmt, bevor sie zurück getreten wird.

    Am unerträglichsten ist aber, dass die Hoffnung, die man mit einem neuen Besen – dem Herrn Boegemeister – , die sprichwörtlich gut kehren sollen, verbindet, wohl nur eine Hoffnung bleibt .

    Ebenso ist es unhaltbar, dass die Ahrensburger Bürgerinnen und Bürger einen Wach-/Sicherheitsdienst finanzieren, der als Vorempfang im weißen Zelt installiert ist und die Bürgerinnen und Bürger eher schlecht als recht zu den Büros geleitet., in denen Sie dann ihre Anliegen vortragen dürfen.
    In den letzten Wochen “durfte” ich selbst mehrere Male diese Erfahrung machen und kann nur sagen, dass ganze Prozedere ist ein Roll-back in feudale Zeiten, in denen Bürger viele Hindernisse überwinden mussten, bevor sie mit einem Adjudanten des Königs sprechen durften.

    Merkt eigentlich noch jemand, dass wir behandelt werden, wie Unteranen???

    Oder ist es vielleicht, so dass die Bürgerinnen und Bürger sich gar nicht mehr wundern und aufregen, da diese Feudalismuserscheinungen sich auch in der großen Politik immer offensichtlicher zeigen?
    Herr Habeck sucht einen Fotografen, der ihn in Szene setzen soll…. dafür werden 400.000 Euro Steuergeld ausgelobt….
    davon könnten wir viele Krankenschwestern, Pflegekräfte, Erzieherinnen besser bezahlen bzw. einstellen… und vieles mehr tun, was sinnvoller wäre.
    Aber womöglich will die Gesellschaft das gar nicht???

    Nachdenkliche Grüße in die Runde!

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