Stadtwerke Ahrensburg: Muss die Stadt Ahrensburg in der Krise einen Gewinn machen?

 Ich habe einen bösen Brief bekommen. Von Eckart Boege, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Stadtwerke Ahrensburg. Er selber hat diesen Brief aber nicht unterzeichnet, sondern dort steht: „Mit freundlichen Grüßen Ihr Team der Stadtwerke Ahrensburg GmbH“. Aber der Inhalt des Schreibens ist alles andere als freundlich.

Der Grund: Die Stadtwerke Ahrensburg teilen mir mit, dass mein neuer Abschlag bei meiner Gasrechnung ab 01.09.2022 = 588,- Euro beträgt. Monatlich. Wozu ich vergleichsweise festhalte: Im vergangenen Jahr habe ich noch 150,- Euro pro Monat gezahlt bei einem anderen Anbieter. Bei den Stadtwerken Ahrensburg musste ich bis heute monatlich 377,- Euro im voraus löhnen. Und nun sollen es also 588,- Euro sein. Was pro Jahr 2.532,- Euro mehr ist und eine Steigerung von 55,97 % bedeutet. Und zu meinem Vorjahrestarif sogar eine Steigerung von 292 %.

 Ja, ja, ich weiß: Kriegstreiber Putin das Arschloch. Aber ich weiß auch: Aus Russland kommt Erdgas. Von den Stadtwerken dagegen bekomme ich „SchlossGas Öko“. Und Öko-Gas bedeutet meines Wissens: Dieses Gas wird in Wind- oder Wasserkraftwerken gewonnen wurde, in Biogasanlagen oder mit Photovoltaik, also Solarstromanlagen. Anbieter müssen für die Menge, die sie als Ökostrom verkaufen wollen, Herkunftsnachweise beziehen.

Ich weiß auch, dass die Stadtwerke Ahrensburg das Öko-Gas nicht im Schloss produzieren, sondern kaufen müssen. Aber: Müssen die Stadtwerke beim Weiterverkauf in der Krise auch noch Gewinne machen…?

Postskriptum: Am Wochenende bringe ich einen Leserkommentar zu den Stadtwerken Ahrensburg und deren dubiose Machenschaften.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. Juli 2022

2 Gedanken zu „Stadtwerke Ahrensburg: Muss die Stadt Ahrensburg in der Krise einen Gewinn machen?

  1. Axel Koehler

    Dies ist wirklich ein Beispiel für die mangelnde Kompetenz bei den Stadtbetrieben die nun unter dem Mantel des Putin dem Großen, nein Schrecklichen, versteckt wird
    Sie haben offensichtlich, wie so viele, aufgrund der Insolvenz anderer Gasanbieter, Anfang des Jahres einen neuen Anbieter wählen müssen. Das ist bei unserem Opa nicht anders gewesen. .er schloss also im April einen Vertrag für ein Jahr mit einem Arbeitspreis von rund 10Ct/kwh ab. Dies natürlich in dem Glauben damit ersteinmal Ruhe zu haben. Nun eine Erhöhung um um rund 60% seitens der Stadtwerke. In Euro wird erkennbar, dass er nun (noch ohne Grundpreise) also statt 3.325,– Euro neu 5.477 zahlen soll. Woher nehmen fragt er sich. Vor einem Jahr zahlte er noch unter 1.600,– (also von monatlich 130, nun rauf auf 456,– Euro, das sind über 300%).
    Nun zu meinem Unverständnis. Er hat ja schon zu Zeiten des furchtbaren Krieges einen neuen Vertrag abgeschlossen. Also hätte ein Unternehmen aufgrund der festen Vertragsbindung von einem Jahr ja auf die Idee kommen können, zum damaligen Zeitpunkt im April das Gas zu beschaffen. Sicherlich gab es ja viele neue Kunden in dieser Zeit… aber nein, das wäre ja nur fair den eigenen Kunden gegenüber und vielleicht auch ein bisschen intelligent gewesen. Huch nein, man wartete offenbar ab und bestraft nun auch die gerade neuen Kunden. Dazu wird noch genüsslich begründet, welch Hohn. ” durch die langfristige Beschaffungsstrategie konnte ein Teil der immensen Preissteigerunge abgefangen werden” . Ah es gab eine Strategie und langfristig ist für die Stadtbetriebe von Frühjahr bis zum Sommer ?? Ernsthaft? Natürlich für ein tropfendes Eis ist das schon langfristig, aber bei der Gasbeschaffuung und einer festen Bindung für ein Jahr…na ja die Strategie schau ich mir an, ich behaupte mal es gibt keine Strategie.

    Bei den Altkunden, die nicht gezwungener Maßen im Frühjahr einen neuen Vertrag abschließen mussten, stimmt es merkwürdigerweise auch für 1 bis 2 Jahre ohne jede Preiserhöhung. Im Gegensatz zu anderen, fast allen anderen Unternehmen gab es für alten Kunden seltsamerweise für ein Jahr keine Preiserhöhung. Diese Schläfrigkeit und Stategie müssen wir und er nun ausbaden.
    Das ist nicht gerade fair, welches seriöses Unternehmen erhöht denn nach einem Vierteljahr die Preise um 60% und tut so als sei nichts bekannt gewesen. Interessant wäre einmal die Bilanz der Sparte Gas bei den Stadtwerken zu sehen.Ich denke mal wie bei allen Ernergieunternehmen steigen die Gewinne exponential.

    Ausbaden müssen wir dies nun und unseren Opa finanziell unterstützen, denn die € 326,- im Monat mehr hat er nicht (Aber durch Einsparung/ Pullover sollen ja 15% möglich sein. Toll, dann sind es ja nur €280,– im Monat ).
    Aber er als Besitzer eines alten kleinen Hauses hat ja Eigentum, daher wird er sicher keine Erstattungen aus irgendwelchen Töpfen der Bundesregierung bekommen.
    Das hätte er von den Ahrensburger Stadtwerken nicht erwartet. Es wäre schön wenn da Profis arbeiten und kalkulieren würden. Aber da ist man wohl weit von entfernt. Uns kommt das vor, als würde man dort nur mit den Kunden spielen und keine Profis beschäftigen.
    Was passiert, wenn sich diese Preiserhöhungen von 300% bei den Nebenkostenabrechnungen von Mietern niederschlagen werden mag ich mir gar nicht vorstellen. Allerdings bekommen diese es so richtig wohl erst in einem Jahr mit.

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