Die Sache mit der Anonymität: “Ich will mich waschen, aber nicht nassmachen!”

Ich habe heute einen Kommentar nicht freigeschaltet. Das tue ich sehr selten, aber ich muss es mitunter tun, weil „Sauberkeit im Netz“ ein Thema ist, das ich für mein Blog Szene Ahrensburg in Anspruch nehme. Was nicht heißt, dass hier alles gestrichen wird, was kritisch ist oder sarkastisch-ironisch-satirisch zum Ausdruck gebracht wird – im Gegenteil. Sondern ich streiche Kommentare, die sich anonym gegen einen anderen Menschen richten, der seine Worte unter seinem Namen auf Szene Ahrensburg geschrieben hat. Und für den habe ich als Administrator eine Sorgfaltspflicht. Denn wie soll dieser einem Anonymus begegnen, von dem er gar nicht weiß, wer das überhaupt ist?!

Vom anonymen „Ahrensfelder“ habe ich soeben eine E-Mail bekommen. Mit seinem echten Namen. Er schreibt mir:

„Hallo Herr Dzubilla,

Ich bin Fan von Ihrem Blog. Das ist jetzt aber Zensur.

In dem Artikel habe ich lediglich zitiert und meine Meinung vertreten und nicht wie andere launisch und übertrieben. Es ist weder eine gefälschte Emailadresse, noch versuche ich Meinungen zu schüren. Ich möchte meinen Namen lediglich nicht im Netz lesen aber zu diesem Thema etwas sagen. Die Dorfgemeinschaft ist auch eher anonym. 

Schade“

Ich habe dem Mann wie folgt geantwortet: Ich kann verstehen, wenn Menschen ihren Namen nicht im Internet lesen wollen. Aber dann können sie im Internet auch nichts veröffentlichen. Wenn Sie das „Zensur“ nennen, dann kann ich das nicht nachvollziehen. Versuchen Sie doch mal, einen Leserbrief im Hamburger Abendblatt anonym veröffentlichen zu lassen! Und last but not least: Ich hafte mit meinem Namen für alle Texte, die ich auf Szene Ahrensburg freischalte.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 31. Januar 2022

2 Gedanken zu „Die Sache mit der Anonymität: “Ich will mich waschen, aber nicht nassmachen!”

  1. Kirchhoff

    Ich glaube, der “Ahrensfelder” hat nicht den richtigen Durchblick. Wenn ein eingetragener Verein “Dorfgemeinschaft Ahrensfelde e.V.” angeblich anonym ist, dann wäre auch eine Ahrensburger Stadtverordnetenversammlung anonym.

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