Baupläne in Ahrensburg: Wo kein Geld in der Kasse ist, lassen sich nur Luftschlösser bauen

In meinem Büro hängt eine Lithographie des von mir hoch verehrten Grafikers A. Paul Weber. Der Titel des Bildes lautet: “Antonius predigt den Fischen“ – siehe die Abbildung! Und in der Rolle des Antonius komme ich mir häufig vor, wenn ich der Stadt und ihren Verordneten predige, dass Ahrensburg über seine wirtschaftlichen Verhältnisse lebt, und vieles, was geplant war und ist, so dringend benötigt wird wie ein Blinddarm.

Lithographie: A. Paul Weber

Hier nur vier Blog-Einträge aus den letzten vier Jahren, in denen ich kritisiert habe, städtisches Geld auszugeben, das wir nicht haben, für Objekte, die wir nicht brauchen:

6. Dezember 2018: Ahrensburg: „Von einer solide aufgestellten Stadt zur höchstverschuldeten Kommune Stormarns“

18. November 2019: “Seid verschlungen, Millionen: Ahrensburger Stadtverordnete sollen heute in einer Woche darüber entscheiden, ob in unserer Stadt neue Schildbürgerstreiche gespielt werden!”

27. April 2020: “Tobias Koch (CDU) fordert eine hohe Verschuldung für die Stadt Ahrensburg im Interesse des Landes”

12. August 2921: “Wissen Sie eigentlich, liebe Mitbürger, dass im Keller unseres Rathauses eine Gelddruckmaschine steht, sodass Geld nach Belieben gedruckt werden kann?”

Aber der Blogger ist auch gehört worden. So zum Beispiel wird es weder eine Utopia-Tiefgarage unter einem Stadtpark geben noch einen Rathaus-Erweiterungsbau. Und ich bin mir sicher, dass auch der geplante Bau eines neuen „Kulturzentrums“ – sprich: Stadtbücherei und Volkshochschule in einem neuen Gebäude – keine Mehrheit finden wird, wenn dieses Vorhaben in die Abstimmung kommt und auf den Boden leerer Kassen fällt. Und der Stadtverwaltung, die sechs weitere irrsinnige Parklets aus Skandinavien für 90.000 Euro importieren wollte, wurde von den Politikern justament ein Riegel vorgeschoben.

Heute Abend versammeln sich die Stadtverordneten im Marstall. Und im 3. Buch Abendblatt lesen wir die Frage: „Wird der Badlantic-Neubau verschoben?“ Meine Antwort: Natürlich muss dieser Bau verschoben werden. Denn wo kein Geld ist, können nur Luftschlösser gebaut werden. Und dass ein neues Badlantic nicht zum Reeshoop gehört, sondern in das zukünftige Sportzentrum am Beimoor, wiederhole ich auch in diesem Zusammenhang noch einmal.

Und das Grundstück am Reeshoop könnte an einen Investor verkauft werden für den Bau von Wohnraum, den sich auch Menschen mit geringerem Einkommen leisten können, deren Arbeitskraft in der Stadt dringend benötigt wird. Und der Verkaufspreis für das Grundstück fließt in den Sportpark am Beimoor. Genauso wie der Verkaufserlös aus den Fußballplätzen hinter dem Rathaus. Und sollte das Dusch- und Umkleidehaus tatsächlich für 2,21 Millionen am Stormarnplatz gebaut werden, dann könnte in diesen Räumlichkeiten ein städtisches Bordell betrieben werden – was lustig gemeint ist, aber angesichts der vielen Duschen und Umkleideräume durchaus überdenkenswert wäre.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. Dezember 2021

3 Gedanken zu „Baupläne in Ahrensburg: Wo kein Geld in der Kasse ist, lassen sich nur Luftschlösser bauen

  1. Der Spatz vom Rathausdach

    Das Abendblatt zeigt das Freibad. Meines Wissens nach soll das aber gar nicht neu werden. Oder weiß die Redaktion mehr als die Politik?

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