Ahrensburg: 680.000 Euro auf einen Abstellplatz geworfen

Die Stadt Ahrensburg ist immer gut für Possen und Narreteien, die getrieben werden auf Kosten der Bürger. Wir erinnern uns an den deutschlandweit bekannten Luxus-Lokus vor dem Rathaus, wo jede Spülung mit über 50 Euro aus der Stadtkasse bezuschusst worden war. Und wir kennen die Geschichte mit dem Bahnhof Gartenholz, wo keine Züge halten durften. Und wir kennen den Blaumann, den niemand auf dem Rondeel haben wollte außer der Ex-Bürgermeisterin Pepper, und der mit Tausenden an Euro repariert werden musste bis er dann im “Schwarzbuch” vom Bund der Steuerzahler gelandet ist und seither im Exil auf dem Bauhof steht. Und wir kennen die berühmte Hecken-Posse aus der NDR-Sendung “Extra 3” und die Geschichte von der Ampel auf dem Radweg. Und nach dem Deppenkreisel im Wulfsdorfer Weg für 500.000 Euro kommt nun auch noch der Radparkplatz am Bahnhof dazu.

Montag, 19. Juli 2021, 11:30 Uhr

Im September 2020 berichtete das 3. Buch Abendblatt: “Radparkplatz am Bahnhof Ahrensburg ist fertig”. Und im Bilde sahen wir den Herrn Bürgermeister mit einer Interessenvertreterin, vor denen ein Werberad vom adfc auffällig unauffällig in den Vordergrund gerückt worden war. Die Lobby lässt grüßen.

Und heute, also knapp ein Jahr danach? Der Radparkplatz steht so gut wie leer. Meine Fotos von heute Mittag dokumentieren das. Nur im abgeschlossenen Teil standen ein paar Räder herum. Und – ja, wir haben Ferienzeit. Aber Bürger, die dort regelmüßig vorbeikommen, versicherten mir: Sehr viel anders sieht es dort auch seit der Fertigstellung der Anlage nicht aus. Gehen Sie dort doch mal selber vorbei und schauen Sie sich das Malheur mit eigenen Augen an!

Utopische Reklame am Bahnhof

Und damit komme ich zum Casus Belli: 680.000 Euro hat die Anlage gekostet. Und der Bürger fragt sich: Wer hat diesen Standort geplant? Wer hat dafür den Bedarf ermittelt anhand einer repräsentativen Untersuchung durch Marktforschung? Und welche Politiker haben die Entscheidung über die 680.000 Euro gefällt?

Postskriptum: Warum fällt so etwas eigentlich der Redaktion vom 3. Buch Abendblatt nicht auf…?!

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Juli 2021

6 Gedanken zu „Ahrensburg: 680.000 Euro auf einen Abstellplatz geworfen

  1. Kassandra

    Und dann bauen wir uns noch ein Dusch- und Umkleidehaus für 2,21 Millionen Euro und einen urbanen Stadtpark auf dem Betondach einer Tiefgarage für “Trillionen” Euro Steuergeld. Wir habens ja – nur nicht im Kopfe.

  2. Chessy

    . und es soll Politiker geben, die ihr Fahrrad nur mit Kettenschaltung fahren, weil sie Angst vorm Rücktritt haben! – Oder Grüne lieber mit SUV, dann brauchen sie auch keinen Fahrradstand am Bahnhof!

  3. Harald Dzubilla

    Am Parkplatz für Radfahrer ist ein Wegweiser angebracht. Der zeigt den Weg zur “Agentur für Arbeit”. Vielleicht wäre das der beste Weg für alle, die an dem Radparkprojekt mitgewirkt haben. Womit ich sagen will: Umschulung dringend erforderlich!

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