Abstauber: Die Sparkasse Holstein will wieder einmal Trikotwerbung gratis treiben

Nein, es ist nicht das erste Mal, dass ich über die Trikotwerbung der Sparkasse Holstein schreibe. Denn diese Aktion gibt es alle Jahre wieder. Und sie funktioniert so: Kunden der Sparkasse haben in eine Lotterie eingezahlt. Von dem Geld ihrer Kunden kaufen die Sparkassler dann Trikots für Jugendmannschaften im Breitensport, auf denen die Werbung der Sparkasse Holstein angebracht ist. Und diese Werbetrikots sollen Sportvereine von der Sparkasse bekommen, weshalb die Regionalredaktion Stormarn vom Hamburger Abendblatt heute auf die Werbetrommel schlägt – siehe die Abbildung links!

Warum ich das kritisiere? Weil die Sparkasse Holstein dafür, dass Kinder und Jugendliche für die Geldfirma Reklame laufen, keinen Cent in die Kassen der Vereine zahlen will! Was meint: Die Sparkasse Holstein erschleicht sich die Trikotwerbung kostenlos, zumal die Trikots von den Kunden bezahlt werden. Und die jungen Sportler werden quasi gezwungen, als Litfaßsäulen für die Sparkasse zu fungieren, wenn sie nicht auf der Ersatzbank sitzen wollen.

In meinen Augen ist das kein Fairplay. Und auch die Stormarn-Redaktion hätte über ihren Werbebeitrag das Wort „Anzeige“ setzen und dafür kassieren müssen bei den Sparkasslern, die dort ein Abstauber-Tor geschossen haben.

Nebenbei bemerkt: Wer hat die Trikotwerbung im deutschen Fußball erfunden? Bei aller Bescheidenheit: Das war ich. Und es war im Jahre 1970, als man das Trikot noch Jersey genannt hat und darauf keine Werbung gestanden hat. Damals schrieb ich in der Zeitschrift der deutschen Verlegerverbände („ZV+ZV“) eine Glosse über die Möglichkeit, die Spieler zu “kickenden Litfaßsäulen” zu machen – siehe Abbildung rechts!

Und das hatte zu jener Zeit der Boss von „Jägermeister“, gelesen, nämlich Günter Mast. Und Anfang 1973 liefen dann die Fußballer von Eintracht Braunschweig mit “Jägermeister” auf der Brust über den grünen Rasen. Mein Honorar: Ein 6er Karton „Jägermeister“ von Günter Mast mit einem persönlichen Dankesbrief aus Wolfenbüttel. Immerhin etwas.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. April 2021

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