Der wichtigste Beitrag über Ahrensburg steht heute im Hamburger Abendblatt. Allerdings nicht im 3. Buch.

Ein Sprichwort sagt: „Der Prophet gilt nichts im eigenen Land“. Und ich bezeichne mich als Prophet, der seit Jahren immer wieder darauf hinweist, dass wir in unserer Innenstadt nicht nur ausreichend Parkraum brauchen, sondern auch Parkmöglichkeiten, die den Kunden in der City das Shopping und Verweilen angenehm und bequem machen. Also das, was die Verwaltung und einige Betonköpfe in der Stadtverordneten-Versammlung mehr und mehr verhindern wollen.

Heute zitiere ich mal eine Prophetin aus fremdem Land. Will meinen: Eine Hamburgerin, die einen Leserbrief in der heutigen Ausgabe vom Hamburger Abendblatt geschrieben hat. Der Anlass für den Brief der Dame war die Ankündigung in der Hansestadt, dass dort die Mönckebergstraße testweise ohne Autoverkehr sein soll. Und weil der Beitrag der Leserin sehr wichtig ist, was unsere Stadt Ahrensburg betrifft, veröffentliche ich diesen Leserbrief der Hamburgerin Sabine Balser auf Szene Ahrensburg und setze dabei ihr Einverständnis voraus:

Wo sind die tollen Geschäfte?

5./6. September: „Mönckebergstraße ab März ohne Busse. Testphase dauert ein halbes Jahr“

Wann immer über dieses Thema berichtet wird, kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Mir scheint, dass sämtliche Politiker Hamburgs ausschließlich online einkaufen. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass die autofreie Mönckebergstraße als Heilsbringer für die Belebung der City herhalten muss. Warum um alles in der Welt sollte ich in die Innenstadt fahren, wenn es dort keine Angebote für einen vielfältigen Einkaufsbummel mehr gibt? Wo sind sie denn alle hin, die vielen tollen Geschäfte? Und nun schließt auch noch der Kaufhof. Was also soll ich in der Innenstadt? Ich fahre inzwischen für einen Einkaufsbummel nach Ahrensburg. Ein tolles Kaufhaus, alles unter einem Dach, super Beratung und aufmerksames, freundliches Personal. Eine nette kleine Innenstadt, in der man alles kaufen und genießen kann, wie man es möchte. Ich wohne in einer Millionenstadt, aber wenn ich vernünftig „shoppen“ gehen möchte, dann muss ich über die Landesgrenze fahren. Wie absurd ist das denn! Wann wachen die Politiker endlich auf und stellen fest, dass nicht der Busverkehr in der Mönckebergstraße das Problem darstellt, sondern die viel zu hohen Ladenmieten. Es gibt Beispiele aus anderen Ländern und Großstädten, in denen effizient und erfolgreich genau an dieser Schraube gedreht wurde. Besser man sorgt dafür, dass die Einzelhändler sich die Anmietung von Ladenflächen auch leisten können – der Busverkehr wäre dann ganz sicher kein Störfaktor mehr.

Sabine Balser, Hamburg

Da Szene Ahrensburg nicht nur im Rathaus gelesen wird, sondern auch bei den Stadtverordneten, können sowohl die Beamten als auch die Politiker zu diesem Leserbrief gern einen Kommentar schreiben. Oder für immer schweigen – was deren Gedanken betrifft, dass die Autos aus der Ahrensburger Innenstadt verschwinden sollen, damit die Bürger in Rokoko-Kostümen auf dem Levenhagen-Boulevard (heute: Hamburger Straße) spazieren sollen. Vorbei an verklebten Schaufensterscheiben und geschlossenen Läden, versteht sich. Und mit trüben Gesichtern.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. September 2020

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