Ein Wolkenkuckucksheim am Bahnhof: Über das Wohnen zwischen Werbung und Wirklichkeit

Wer sich in Marketing & Werbung auskennt, der weiß natürlich, warum die Lebensmittelmärkte ihre Waren nicht so gern lose verkaufen sondern lieber fertig verpackt. Denn die Verpackung wickelt nicht nur die Ware ein, sondern auch den Kunden. Weil das, was auf der Verpackung abgebildet ist, selten mit dem Inhalt übereinstimmt. Den Unterschied nennt der Fachmann: Product-Design.

Heute mal ein Corpus Delicti, das nicht aus dem Regal vom Supermarkt stammt, sondern vom Bahnhof. Genauer: Das neue Haus am U-Bahnhof Ahrensburg-West, wo das Dat Backhus eingezogen  ist, über das ich gerade berichtet habe. Dieses Gebäude ist ein Wohnhaus. Und im Bilde (links) sehen Sie, wie attraktiv es ausschaut –  so, wie es der Investor in seiner Werbung dargestellt hat, um Kunden einzuwickeln zu überzeugen. Und wer das Bild sieht, der denkt doch, dass man in diesem schönen Haus wohnt wie in einer Oase, oder etwa nicht…?

Heute habe ich mal ein Foto gemacht vom Haus, das inzwischen gebaut ist. Okay, die Außenanlagen mit den Hecken und Rasenflächen sind noch nicht fertiggestellt – aber können Sie schon ahnen, liebe Leser, wie das Bild ausschauen wird, wenn die restlichen Arbeiten alle erledigt und die Mieter eingezogen sind…?

Je nun, die Menschen, die in dieses Wohnhaus einziehen, haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sind sehr, sehr nahe am U-Bahnhof. Und wenn sie berufstätig sind und mit der Bahn fahren, dann sparen sie dadurch jeden Tag viel Zeit. Und sollte es mit der Oase vor der Haustür nicht so hinhauen wie es auf dem Werbebild gezeigt wird, dann haben die Bewohner immer noch die Rückseite des Hauses, wo sie auf ihrem schönen Balkon sitzen und den Ausblick genießen können:

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Januar 2020

2 Gedanken zu „Ein Wolkenkuckucksheim am Bahnhof: Über das Wohnen zwischen Werbung und Wirklichkeit

  1. E. Lottermoser

    Praktisch wäre es, wenn man von dem Haus einen Direktzugang zum Bahnsteig gebaut hätte, sodass die Bewohner bei schlechtem Wetter bequem und trocken zur Bahn kommen. Vielleicht lässt sich das ja noch machen?

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