Wie von Zauberhand: CCA-Eingang Große Straße wieder voll belegt!

Als ich gestern über die Große Straße in der Schlossstadt Ahrensburg fuhr, da fiel mein Blick auf das dortige City Center Ahrensburg, kurz CCA genannt. Und siehe hier: Lebendiges Treiben hinter den Schaufensterscheiben! Dort, wo vor Jahren mal der Fischhändler Schloh seine Meerestiere verkauft und Gäste bewirtet hat, dort ist nun im strahlenden Licht der Lampen ein neues Restaurant entstanden. Und auf der anderen Seite offenbar ein Fachgeschäft. Und richtig voll war es hier gestern schon am späten Nachmittag, wie ich im Vorbeifahren festgestellt habe – wenn Sie bitte mal auf das nachstehende Foto klicken wollen!

Die Wahrheit sieht freilich ein bisschen anders aus. Sie steht im ersten Stock vom CCA, und zwar in der Gestalt von Olivia Jones bei Takko. Verkleidet hat sich Oliver Knöbel dort als Zauberfee, schwingt sein Stöckchen und spricht: “Tadaaa!” Die Folge: Der Takko-Laden war vollkommen leer bis auf die Ware. Aber genau das ist wohl auch von Takko beabsichtigt, denn zu Füßen von Olivia steht die Werbung für den “Shop Online!° von Takko. Der Laden dient offensichtlich nicht als Verkaufsstätte sondern nur zur Dekoration vom CCA. Womit wir auch schon wieder beim Eingang in der Großen Straße sind. Denn:

 Was die Zauberfee Olivia mit dem besagten Restaurant im CCA zu tun hat, wollen Sie wissen? Ganz einfach: Magie! In Wahrheit ist es nämlich im Eingang immer noch so leer wie das Oberstübchen eines Großhansdorfer Pöblers. Der Betrieb hinter den Schaufensterscheiben wird nur vorgegaukelt, was meint: Der Laden ist nicht voll belegt, sondern voll beklebt. Bedruckte Folien, also genauso, wie wir das schon im Innern des Hauses kennen.

Herrje, nun ist das aber peinlich! Nicht allein für das CCA, sondern auch für die Stadt Ahrensburg. Besucher und Kunden von außerhalb fassen sich doch nur an den Kopf, wenn sie sehen, wie in einem Einkaufszentrum nur Kulissen installiert werden, um Fülle und Betrieb vorzutäuschen. Und warum? Weil die Investoren immer noch viel Geld sehen wollen für die Miete, vermute ich. Jedenfalls musste Fisch-Schloh damals allein für die Ladenmiete sehr viel mehr arbeiten als für den eigenen Lebensunterhalt.

Am 25. Juni 2009 wurde das CCA eröffnet. Die meisten Mieter haben wohl 10-Jahres-Verträge, die also in diesem Jahr ablaufen. Da fragt man sich: Wer bleibt da noch und wer wird gehen? Ketten wie Deichmann, Müller, C&A und sky können sich solche Mieten zwar leisten, aber Gewinne machen müssen sie auch. Und ob Müller dafür aus Prestigegründen zwei Etagen haben muss, um Budni, Rossmann und dm Paroli zu bieten, weiß ich nicht. Aber dass die Müller-Fliale im CCA sich für das Unternehmen wirtschaftlich rechnet, wage ich nach eigenem Ermessen zu bezweifeln.

Das CCA scheint aber trotzdem ein gutes Geschäft zu sein. Zum einen für den Eigner der Tiefgarage. Zum anderen für Folienhersteller.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. März 2018

15 Gedanken zu „Wie von Zauberhand: CCA-Eingang Große Straße wieder voll belegt!

  1. Frau Behnemann

    Komisch, dass die AWO sich dort nicht eingemietet hat, die nehmen doch sonst alle leerstehenden Läden in der Innenstadt – siehe u. a. Manhagener Allee.

  2. Bella Donna

    Früher einmal sprachen Zauberkünstler Worte wie „Abrakadabra“ und „Hokuspokusfidibus 3 x schwarzer Kater“ und „Simsalabim“. Heute rufen sie der Einfachheit halber: „CeCeAh!“ Und genauso wie Ahrensburg dieses „Einkaufszentrum“ (haha!) gebraucht hat, genauso braucht Ahrensburg ein Kino, wo die Säle ebenfalls leerstehen werden. Aber das wollen die Stadtverordneten natürlich (noch) nicht zugeben. Soll wohl eine Überraschung werden für später. #lach#
    Und dazu noch eine Frage: Warum sitzen Mitarbeiter der Stadt (Stadtwerke) in Büroräumen im City-Center und nicht in Containern oder Baracke wie die Kollegen der Verwaltung? Sind die vielleicht etwas Besseres?

  3. Rohde

    Das Hamburger Abendblatt Stormarn vermeldet heute: “Ahrensburgs Plan für mehr Platz ist geplatzt”. Können Sie mir mal verraten, wer dieses “Ahrensburg” sein soll, das den geplatzten Plan gehabt hat?

  4. Rüdiger

    Damals wurde den Stadtverorndneten über eine “Befragung” ein hoher Bedarf an Geschäftsflächen vorgegaukelt. Jetzt wird den Stadtverordneten vorgegaukelt, dass Ahrensburg einen Monumentalbau mit 7 Kinosälen braucht.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Genau. Aber meinen Bedarf für einen Flughafen in Ahrensburg lassen die Damen und Herren sich nicht vorgaukeln. Warum nicht? Bin ich etwas bloß ein Gaukler 2. Klasse…?!?

  5. Frank B.

    @Herr Dzubilla: Wenn Sie Investor mit einem ganz speziellen Draht zum Bürgermeister wären, käme für Ahrensburg auch ein Flughafen in Frage.

  6. Frauke

    Wieso zieht die derzeit ausgelagerte Stadtverwaltung denn eigentlich nicht in der Übergangszeit ins CCA? Zugegeben, man müsste dann wohl noch mal auf Büroarbeit umfolieren, aber dafür wacht ein Sicherheitsdienst ganztägig über sie, in der Mittagspause wartet ein umfangreiches Entertainment- und Shoppingerlebnis in unserem überregional bekannten Einkaufspalast auf unsere Verwaltungsangestellten und ein lauschiges Plätzchen findet man auch gleich vor der Tür. Eine echte Win-Win-Situation also.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Aber: Die Miete im CCA ist viel zu hoch. Solche Mietpreise können sich allenfalls die Stadtwerke Ahrensburg leisten, die dort residieren. Und die wiederum zocken das Geld bei ihren Kunden ab. Ich habe meine Verträge schon vor Jahren bei den Stadtwerken gekündigt und seither viel Geld gespart.

      Aber wenn die Stadtbücherei in die Galerie im Marstall umziehen würde, dann könnte man das Gebäude der Bücherei für Rathausmitarbeiter verwenden, statt dass man diese in Containern und Baracke outsourct! Nicht mal der Bürgermeister würde sich in so einen Container setzen, wo das Stadtmarketing von Ahrensburg sitzt, um als Chef der Verwaltung eine sichtbare Solidarität mit seinen Mitarbeitern zu beweisen.

  7. Frauke

    Ja, Sie haben natürlich Recht, Herr Dzubilla, bei den Mieten müsste man schon beim Personal etwas einsparen. Vielleicht wäre diese Lösung als Ersatz für den ein oder anderen Stadtvertreten möglich und passt dann auch in das “derzeitige Stadtbild”: https://www.meinepappfigur.de/ 😉

    PS: Ob man das Rathaus wohl auch umfolieren könnte? Vielleicht wäre von der Form so etwas in dieser Richtung möglich: https://www.gdansk.de/files/gdansk/img/contentbilder/danzig-rathaus/lange-gasse_rathaus_000.jpg

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