Was hat EDEKA mit dem Hamburger Abendblatt gemeinsam? Antwort: gar nichts.

Stellen Sie sich vor, liebe Leser, die Handelskette EDEKA würde folgende Aktion machen: Es hängt ein Plakat im Supermarkt aus mit dem Aufruf an EDEKA-Kunden: „Helfen Sie unseren Kindern: Werden Sie Essen-Pate“. Dazu die Erklärung: „Ihre persönliche Spendenaktion für Familien, Alleinerziehende und Kinder in Ihrer Nachbarschaft“. Und auf die danach gestellte Frage: „Wie wird gespendet?“ kommt die Antwort: „Sie spenden Lebensmittel von EDEKA für ein Jahr im Wert von € 526,80.“

aus: Hamburger Abendblatt

Im weiteren Text der Anzeige wird gefragt: „Was haben die Empfänger davon?“ Die Antwort: „täglich eine gesunde Nahrungsquelle, gestärkte Körperkräfte, mehr Chancen für ihr weiteres Leben“.

Auf die Frage: „Wer kann spenden?“ erfolgt die Antwort: „Einzelpersonen, Familien, Stiftungen, Ungernehmen – Jeder, der junge Menschen fördern will.“

Danach dann die Frage: „Was haben die Spender davon?“ Hierzu die Antwort: „gesellschaftlicher Beitrag mit Vorbildfunktion, aktive Integration von Kindern aller Kulturkreise, mehr Perspektive für den Nachwuchs in Ihrer Region“. Am Ende dann der Text: „Essen-Paten – Lieblings-Aktion EDEKA“.

Können Sie sich vorstellen, liebe Mitbürger, dass die EDEKA auf die Idee kommen könnte, so eine Aktion durchzuführen, nämlich ihre Kunden aufzufordern, Lebensmittel bei EDEKA zu bestellen, um diese dann zu spenden an Kinder, deren Eltern durchaus in der Lage sind, diese Nahrungsmittel selber zu kaufen…?

Postskriptum: Was die abgebildete Anzeige aus dem 3. Buch Abendblatt damit zu tun hat? Ganz einfach: Das ist Werbung um Abonnenten für das Hamburger Abendblatt. Warum der Verlag die Abos an Schüler nicht selber spendet, wird nicht gesagt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. März 2017

Ein Gedanke zu „Was hat EDEKA mit dem Hamburger Abendblatt gemeinsam? Antwort: gar nichts.

  1. J. P. Kirchhoff

    Tja, im Abonnementsgeschäft der Tageszeitungen muss man jedes Mittel versuchen, um neue Leser zu gewinnen. Aber es ist bekannt: Einem geschenkten Gaul, guckt man nicht ins Maul. 😉

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