Vor dem Rathaus: Die Toilettentür stand sperrweit offen

IMG_3730Ahrensburg kostspieliges Groschengrab steht vor dem Rathaus und ist eine öffentliche Toilette. Über die Kosten, die wir Bürger dafür zahlen, auch wenn wir das Ding gar nicht benutzen, habe ich schon mehrfach berichtet. Und die Stadtverordneten haben darüber Bauklötze gestaunt, als sie im Rahmen Einwohner-Fragestunde darüber informiert wurden.

Trotzdem steht das vollautomatische Klo immer noch dort, und wir zahlen und zahlen und zahlen. Und auf der Rückseite des Häuschens ist ein Plakat der Stadt angebracht mit der Schlagzeile: “Entspannen und wohlfühlen”.

Was mir in dieser Woche aufgefallen war: Die Tür der Toilette stand sperrangelweit offen. Nein, nicht die Tür zum Thron, sondern die Tür zur Kasse. Hat dort vielleicht jemand, statt sich selber zu entleeren, die Kasse geleert? Oder war ihm sein Geschäft zu teuer, sodass er anschließend sein Geld zurückgeholt hat…?

Bildschirmfoto 2015-07-18 um 10.03.57Natürlich könnte es auch sein, dass der Stadtkämmerer die Kasse geleert und vergessen hat, die Tür wieder zu verschließen.

In der Großen Straße ist ein Laden, wo man am Schaufenster liest: “So will ich leben!” Das machte mich neugierig, weshalb ich hinter die Beschriftung geguckt und erkannt habe: So will ich nicht leben! Denn dort steht ein Schreibtisch mit Kabelsalat – siehe die Abbildung! Kein Wunder, dass dieser Laden meistens geschlossen ist; wer mag sich schon gern hinter die Kulisse seines eigenen Lebens blicken lassen!

Nicht nur Bestattungsunternehmer verdienen am Tod der Menschen, sondern auch die Stadt Ahrensburg. Zumindest an der menschlichen Sucht, die zum Tode führt. In der Großen Straße sah ich diesbezüglich ein neues Zigaretten-Plakat, das ich als Beihilfe zum Suizid betrachte. Dort sind vier junge Frauen abgebildet mit der Überschrift: “Ohne Extras & alles inklusive”. Damit sind offenbar die Kosten für eine PlakatAll-inklusive-Bestattung gemeint, denn auf der Zigarettenpackung ist der sachdienliche Pflichthinweis zu lesen: “Rauchen kann tödlich sein” – siehe die Abbildung!

Finden Sie das auch so makaber wie ich…? (Diese Frage richtet sich natürlich nur an Nicht-Raucher!)

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Juli 2015

7 Gedanken zu „Vor dem Rathaus: Die Toilettentür stand sperrweit offen

  1. fritz lucke

    Keine Panik, Herr Dzubilla, wenn die Tür zur Kasse offen war, es kann nicht viel Geld in der Kasse gewesen sein. Die Stadt hat 2014 für ihre Bedürfnisanstalten 1.537,91 Euro eingenommen und 64.638,61 Euro ausgegeben, davon allein rd. 41.000 Euro für die von Ihnen im Foto gezeigte Toilette (Quelle: Haushaltsplan 2015 der Stadt Ahrensburg)

  2. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    groß kann der Verlust unserer Stadt nicht gwesen sein. Wir haben auch noch andere schnell erreichbare Toiletten in der Innenstadt: am Bahnhof, im Rathaus, im CCA ….. Mit einer Nessler-Karte kann man auch dort kostenfrei….. Und dann haben wir noch unendlich viele Lokalitäten. Wozu die Aufregung. Wo ein Zwang ist, ist auch ein Gebüsch.
    Aber dass unser Bürgermeister jährlich über 40.000 Euro rauswirft. Vielleich hat er auch einen langjährigen Vertrag unterschrieben.
    Herr Dzubilla, Sie haben meine Kabelsalate noch nicht gesehen!!!!!!!!
    Ich glaube, Sie haben den Werbespruch falsch verstanden. “Alles inclusive” bezieht sich auf die Gutscheine beim Zigarettenkauf. Die angebotene Auswahl ist beachtlich. Das bringt der Kampf um Marktanteile mit sich. Aber der Hinweis “ohne Extras” ist doch etwas widersprüchlich zu “alles inclusive”.
    Nun fange ich wieder das Rauchen an!
    Mit lustvollen Grüßen
    Wolfgang König

  3. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    eigentlich wollte ich ja nichts sagen (schreiben) aber im Duden folgt nach “Spermium” das Wort “sperrangelweit”. Das Wort “sperrweit” gibt es nicht.
    Mit rechthaberischen Grüßen
    Wolfgang König

  4. Wolfgang König

    Es zählt, was in unserem amtlichen Duden schwarz auf weiß steht. Sie tragen zum Abbau unserer Sprache und unserer Schrift bei.
    Seien Sie ehrlich: Ohne meine belebenden Kommentare wäre Ihr Blog doch langweilig.
    Mit lachenden Grüßen
    Wolfgang König

    1. Kassandra

      1996 hörte der Duden auf, “amtlich” zu sein. Vermutlich haben Sie noch ein Exemplar aus grauer Vorzeit.

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