Warum ich bei Lidl keine Eier gekauft habe

Vor ein paar Wochen habe ich Ihnen einen Beitrag zum Thema Eier geschrieben und dokumentiert, wie die Verkäufer dieser Produkte auf den Etiketten ganz schön herumeiern – wenn Sie sich das Thema “famila: ‘Die Besten’ Eier sind ganz faule Eier” in Erinnerung rufen wollen.

2013-11-12 14.19.28Gestern war ich mal wieder bei Lidl zum Einkaufen. Dort stand ein Sonderständer mit frischen Eiern. Und was ich dort auf dem Etikett sah und las, hat mich ärgerlich werden lassen.

Schauen Sie bitte auf die Abbildung: Wir sehen ein süßes kleines Mädchen, das nicht nur der einkaufenden Mami, sondern auch dem Papi sogleich ans Herz geht, wenn sie sehen, wie die Kleine dort beim Kuchenbacken hilft. Und wir lesen: “18 frische Eier”. (Klar sind das “frische” Eier, oder glaubt jemand, dass dort im Supermarkt auch “alte” Eier verkauft werden? Zum Beispiel vom letzten Osterfest. Oder Überraschungs-Eier von Ferrero.)

Weiter lesen wir, dass die Eier “aus Bodenhaltung” stammen. Also aus der untersten Güteform – sofern man hier überhaupt von “Güte” reden kann. (Zur Erinnerung: Eier aus Legebatterien sind  hierzulande zum Glück verboten.) Und wir lesen: “Güteklasse A”, was überhaupt nichts über die Qualität der Eier aussagt. Und der Hinweis “XXL” lässt mehr an Klamotten in größeren Größen denken als an Hühnereier, oder…?!

Um solche Angebote mache ich einen Bogen. Und Lidl, wo man alles versucht, das eigene Image zu verbessern, sollte so einen Eiertanz nicht mitmachen!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. November 2013

4 Gedanken zu „Warum ich bei Lidl keine Eier gekauft habe

  1. CK

    Hallo Herr Dzubilla,

    wenn mich nicht alles täuscht haben wir die Größenangaben zu Eiern der EU zu verdanken.
    Und deshalb muss auch Lidl, ob Sie es nun für Konfektionsgrößen halten oder nicht, danach richten.

    Mfg.
    C. Köhler

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Zum einen müsste Lidl keine Eier aus Bodenhaltung ins Angebot nehmen, denn es gibt (auch bei Lidl) Eier aus Freilandhaltung. Und der Hauptpunkt meiner Kritik ist die Abbildung des kleinen Mädchens, das über die Käfighaltung von Hühnern hinwegtäuschen soll. Außerdem: XXL ist keine EU-Vorgabe für Hühnereier. Und Straußeneier werden in der EU meines Wissens nicht produziert. 😉

      1. Wolfgang Schrimpff

        Hallo Herr Dzubilla,

        da unterschätzen Sie das breitgefächerte Leistungsspektrum deutscher Agrarproduzenten aber gewaltig. Wenn Sie bitte doch einmal die Suchmaschine Ihres Rechenknechts mit dem Stichwort „Straußenei frisch“ bemühen wollen. Sie werden staunen.

        Mit herzlichen Grüßen
        Wolfgang Schrimpff

  2. CK

    Na ja, dann haben Sie ja alles richtig gemacht. Sie haben die Eier nicht gekauft, somit Lidl damit keinen Umsatz beschert. Wenn alle Verbraucher so denken würden, erledigt sich solch ein Problem ganz schnell von selber. Denn der Verkäufer (ob nun Lidl, Aldi & Co.) würde das Produkt sofort wieder aus dem Programm nehmen.
    Leider will die Mehrzahl der Verbraucher aber den höheren Preis für bessere, artgerechtere, umweltfreundlichere, etc, Produkte nicht bezahlen. Das kleine Mädchen ist wohl daher bewusst auf der Verpackung um über den Mangel der Bodenhaltung hinwegzutäuschen.
    Und nach genauerer Betrachtung soll das XXL wohl nicht für die Eiergröße sondern für die Packungsgröße stehen. Denn üblicher Weise werden Eier hierzulande in 1/2 oder 1/1 Dutzend verkauft.
    18 Stück in einer Packung für den Endverbraucher sind dagegen eher selten.

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