Der Landrat und die Kunst als Nebeneinkünfte

Vorab bemerkt: Ich halte unseren Landrat Klaus Plöger (SPD) für einen ehrenwerten Mann. Mehr noch: So einen wie ihn hätte ich mir als Bürgermeister von Ahrensburg gewünscht. Der Mann ist fachlich kompetent und menschlich locker und humorvoll. Schade, dass er sich nicht noch einmal für das Amt des Landrats zur Verfügung stellen will, Menschen wie er sind selten in Politik und Verwaltung.

Landrat Klaus Plöger als Besucher einer Stadtverordneten-Versammlung

Landrat Klaus Plöger
als Besucher einer Stadtverordneten-Versammlung im Marstall

Was mich nachdenklich macht: Der NDR berichtete soeben, dass der Landrat einen jährlichen Zusatzverdienst von 20.678 Euro hat. Auch das sei ihm gegönnt, denn diese Einkünfte sind rechtlich zulässig. Nur zwei Nebenjobs machen mich misstrauisch: Plöger sitzt im Aufsichtsrat des Energieversorgers Hansewerk AG, das vorher E.on Hanse hieß. Und bei E.on Hanse denke ich daran, dass dieses Unternehmen über Jahre aus dem Vertrag mit der Stadt Ahrensburg bezüglich des Badlantics der Gewinner war, während die Stadt draufgezahlt hat, weil der Vertrag aus der Pepper (SPD) Ära ein Scheißvertrag war. Hätte der Landrat hier nicht auf Seiten der Stadt stehen müssen?

Und dann ist da noch etwas: Klaus Plöger ist Vorstandsvorsitzender der Sparkassen-Stiftung Stormarn. Wenn er dafür Geld bekommt, dann ist dieses Geld sogar steuerfrei. Und dann weiß ich auch, warum der Landrat einige Ausstellungen im Marstall eröffnet hat, von denen ich sicher bin, dass ein “Normalmensch” wie Klaus Plöger sich geschämt hat, dort seinen Kopf hinzuhalten – auch wenn er das niemals bestätigen wird.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. Oktober 2015

Einzelhandel in Ahrensburg: Theorie ist gar nichts, wenn nicht praktische Taten folgen

Heinrich Grüter, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Mittel und Großbetriebe des Einzelhandels Nord, hat in Ahrensburg gesprochen, und zwar vor Einzelhändlern zum Thema: “Trends im Einzelhandel – vitale Städte”. Die Stormarn-Beilage berichtet heute darüber – siehe Abbildung!

aus: Hamburger Abendlbatt

aus: Hamburger Abendlbatt

Grüter sagte: “Ohne ein Zusammenwirken von Politik, Verwaltung und Wirtschaft vor Ort sieht es düster aus für die Fußgängerzonen.” Und Grüter sagte außerdem: “Es gibt – wenn auch Jahre zu spät – endlich ein Stadtmarketing und ein Einzelhandelskonzept.” 

Hierzu habe ich zwei Anmerkungen: In Ahrensburg wirken Politik, Verwaltung und Wirtschaft nicht zusammen sondern gegeneinander, was die Belebung der Innenstadt-Läden betrifft. Und wenn der Experte Grüter erklärt: “Es gibt – wenn auch Jahre zu spät – endlich ein Stadtmarketing” – dann ist der Mann nicht informiert. Die Wahrzeit ist: Es gibt KEIN Stadtmarketing. Zwar gibt es seit Ende 2014 eine Frau im Rathaus, die für Stadtmarketing zuständig ist, die aber nach Aussagen des Bürgermeisters erst 2016 ein Konzept vorlegen wird. Ein Konzept, wohlgemerkt! Dass so ein Konzept erst einmal diskutiert wird, bevor es denn – wenn überhaupt  – umgesetzt werden kann, das steht auf einem völlig anderen Blatt Papier. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Oktober 2015

Eine Stimme im Rückblick auf die Bürgermeister-Wahl

Es ist beschämend ist, dass in Ahrensburg nur rund jeder dritte Einwohner zur Stichwahl des Bürgermeisters gegangen ist. So haben sich der Bürgervorsteher genauso geäußert wie der Kandidat Hansen und der Blogger Dzubilla. Dieses “beschämend” gilt für mich für die Tatsache als solche, nicht aber in toto für alle Bürger, die von ihrem Recht der Wahlverweigerung Gebrauch gemacht haben. Denn viele von ihnen haben Gründe, die beschämend sind, und zwar für Verwaltung und Politik.

IMG_3344Ich bringe dieses Thema heute noch einmal, weil mich der Brief des Bürgers Hans-Hartmut Neitzke erreicht hat, den dieser an Jörg Hansen gerichtet und an Szene Ahrensburg zur Veröffentlichung freigegeben hat. Was ich gern tue, und zwar ohne weiteren Kommentar, denn den können Sie dazuschreiben (ja, auch Sie, Herr Hansen! 😉 ).

Sehr geehrter Herr Hansen!

Am Abend der Ahrensburger Bürgermeisterstichwahl haben Sie auf Ahrensburg-TV geschrieben: Zitat: „Die Ahrensburger genießen lieber die letzten Sonnenstrahlen als wählen zu gehen. Ich finde das beschämend.“ Zitat Ende. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Oktober 2015

Auf der Homepage von Ahrensburg wird immer noch ein/e Bürgermeister/in gesucht

Gerde bekam ich den Hinweis: “Bei der Stadt Ahrensburg ist die Stelle der/des Hauptamtlichen Bürgermeisterin/Bürermeisters Besoldung B4 zu besetzen. Die aktuelle Amtszeit endet mit Ablauf des 30. 04. 2016. Die Amtszeit beträgt 6 Jahre.” 

Homepage der Stadt Ahrensburg vom 18. Oktober 2015

Homepage der Stadt Ahrensburg vom 18. Oktober 2015

Bis zur zitierten Stelle ist das eine eher erfreuliche Nachricht. Dann aber kommt das dicke Ende: “Der bisherige Bürgermeister stellt sich zur Wiederwahl”. Was bedeutet: Dieser “aktuelle” Beitrag auf der Homepage der Stadt Ahrensburg ist Asbach, nämlich uralt.

Die Homepage einer Stadt ist deren Visitenkarte. Und wenn Sie sich auf dieser Visitenkarte von Ahrensburg umschauen, dann erkennen Sie sofort, wie das Stadtmarketing der größten Stadt im Kreise Stormarn arbeitet: Wie Kraut und Rüben mit viel Staub und Patina. Dagegen sieht es bei Hempels unterm Sofa richtig sauber, ordentlich und gepflegt aus.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Oktober 2015

Leben wir eigentlich noch in einer “normalen” Welt hier in Ahrensburg…?

Wir haben riesige Probleme in Stadt und Kreis. Da sind weit über 6000 Kinder, die unterhalb der Armutsgrenze leben. Für diese Kinder werden alljährlich blaue Fähnchen in die Schlosswiese gesteckt, damit sie davon satt werden sollen. Und dazu kommen die Flüchtlinge, um deren Wohl es auch nicht sonderlich gut gestellt ist, und dürfen an einem Musikabend zu Testzwecken hochpreisige Schuhe (rund 300 Euro pro Paar) tragen. Und was macht die Arbeiterwohlfahrt in Ahrensburg? Die AWO führt Hortkinder ins Golfspiel ein, damit die “Chippen, pitchen und putten” lernen sollen.

Bildschirmfoto 2015-10-18 um 14.59.18Nein, liebe Mitbürger, das ist kein schlechter Witz, sondern das können Sie nachlesen auf dem Werbeportal von Lilliveeh (Partner: Stadtwerke Ahrensburg), wo die Schreiberin sich nicht entblödet zu erklären, dass es der “ausdrückliche Wunsch” der Kinder nach “demokratischer Entscheidung” ist, dass sie in den Ferien das Golfprogramm absolvieren.

Klar, denn da die Eltern dieser AWO-Hort-Kinder alle Golf spielen, wissen die Kleinen ja, was Golf ist und denken bei “Golfmobil” nicht an eine Fahrt mit dem Volkswagen zum Golf von Mexiko. Und anschließend werden die Eltern für ihre Kinder den Aufnahmeantrag für den Golf-Klub stellen.

Frage: Hat mal jemand überlegt, der AWO in Ahrensburg die Gemeinnützigkeit abzusprechen? Denn das, was hier angekündigt wird, ist in meinen Augen nur gemein und nicht nützig.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Oktober 2015

Jekami der Bürger bei der Stadtgestaltung – hatten wir das nicht schon mal, Herr Sarach…?

Kaum ist Michael Sarach als Bürgermeister wiedergewählt worden, gehen seine Spielchen mit den Bürgern auch schon munter weiter. Beweis: Die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt verkündet heute: “Bürger beteiligen sich an der Planung ihrer City”. Und darunter ist der Bürgermeister erkennbar abgebildet mit Andrea Becker und Juliette Schickel, die vereint ein Plakat in Händen halten.

Zitate: Hamburger Abendblatt

Zitate: Hamburger Abendblatt

Kennen wir solche “Bürgerbeteiligung” an der Planung unserer City nicht bereits aus der Vergangenheit? Auf der Homepage der Stadt konnte man bis  vor einiger Zeit noch zu den damaligen Vorschlägen der Bürger gelangen. Das ist mir heute nicht mehr gelungen: Die Seite existiert nicht mehr. 

Ich habe mal spaßeshalber (obwohl es eigentlich gar nicht spaßig ist) zwei Beiträge der Stormarn-Redaktion unter die Veröffentlichung von heute gestellt. Am 7. 9. 2012 schrieb das Blatt: “Rathausplatz bleibt Rathausplatz” und ergänzte: “Bürger-Ideen für Ahrensburg wandern zu den Akten der Rahmenplanung. Umgestaltung ungewiss.”

Und am 16. 4. 2013 lasen wir: “Ahrensburg plant 22 Jahre – ergebnislos” und: “Der Rathausplatz soll zum Stadtjubiläum mit Blumen verschönert werden – aber abgesehen davon bleiben, wie er ist. Umbau-Konzepte liegen seit Jahren in der Schublade. Warum holt sie niemand heraus?”

In der Tat: Warum holt sie niemand heraus?

In meinen Augen ist es höchst albern, die Bürger “an der Planung zu beteiligen” nach dem Motto: “Welches Schweinderl hätten’s denn gern?” Sinnvoll wären von Fachleuten erstellte Konzepte, über deren Umsetzung die Bürger dann mitreden, und zwar in Form einer demokratischen Abstimmung und nicht im kleinen Kreis von Leuten, die viel Zeit haben, um sich in solche Kreise zu begeben. Die meisten Bürger der Stadt sind nämlich berufstätig, haben Familie und wenig Zeit, in Arbeitskreisen herumzudiskutieren, wo immer diejenigen Leute sich Gehör verschaffen, die das lauteste Organ haben, sprich: am stimmgewaltigsten sind.

Hat noch jemand Fragen dazu…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. Oktober 2015

Christian Conring: Eine ganz, ganz herzliche Gratulation für Michael Sarach. Was sagen wohl Conrings Wähler dazu?

Der Bürgermeister-Wahlkampf ist schon so gut wie vergessen, die Folgen werden wir noch zu spüren bekommen. Ich halte dazu etwas fest, was AhrensburgTV in Bild und Ton festgehalten hat, nämlich ein Statement von Christian Conring (CDU), dem unterlegenen Kandidaten um das Amt des Bürgermeisters. Er sagte:

Quelle: AhrensburgTV

Quelle: AhrensburgTV

„Ich möchte die Gelegenheit nutzen, dem Amtsinhaber ganz, ganz herzlich zu seinem Wahlsieg zu gratulieren und Michael Sarach für die zweite Amtsperiode von Herzen Erfolg und Glück zu wünschen.“

Ich wiederhole: Der Gegner im Wahlkampf gratuliert dem Gewinner nicht nur zum Wahlsieg, was durchaus angebracht ist, sondern er gratuliert “ganz, ganz herzlich”. Und wenn das wirklich aus dem Herzen kommt, dann muss sich niemand mehr wundern, warum der alte Bürgermeister zugleich der neue ist.

Und dann wünscht Conring dem Bürgermeister nicht nur Erfolg und Glück, sondern das auch noch “von Herzen”. Was bedeutet das? Es bedeutet: Christian Conring wird fortan vorbehaltlos für alles stimmen, was der Bürgermeister beantragt, damit dieser Erfolg und Glück hat, das aus dem Herzen von Christian Conring kommt…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Oktober 2015

Ein frisches, belegtes Brötchen sollte man am Knack erkennen und nicht am Papp

Woran denken Sie, wenn von einem frischen Brötchen die Rede ist, welches wir bei uns auch Rundstück nennen? In meinen Gedanken muss das Brötchen genauso knackig sein wie das Rundstück. Und wenn es labberig ist, dann ist es nach meinem Geschmack alt, was meint: von gestern.

Hier gibt's frisch belegte Brötchen mit Knack!

Hier gibt’s frisch belegte Brötchen mit Knack!

Wir gehen häufig in Ahrensburg zum Frühstücken und suchen uns dazu halbe, belegte Brötchen aus. Und immer wieder müssen wir feststellen: Sie sind nicht knackig frisch, sondern pappig weich.

Gestern waren wir kurz in der Metro in Rahlstedt, um dort etwas zu besorgen, was wir in Ahrensburg nicht bekommen. Und weil es am Morgen war, beschlossen wir, dort in der Kantine zu frühstücken, was wir eigentlich nur in „Nofällen“ tun. Und dann erlebten wir etwas Unfassbares, nämlich:

Die halben Brötchen mit Lachs und Fleischsalat, die per Selbstbedienung aus der Auslage genommen hatten, waren knackig frisch! Und am Belag hatte man auch nicht gespart. Dass die Brötchen auch nur halb soviel gekostet haben wie in Ahrensburger Bäckereien üblich, sei diesen verziehen, denn die Metro-Kantine liegt nicht in der Ahrensburger Innenstadt.

Ich frage mich: Müssen belegte Brötchenhälften eigentlich lange vor der Ausgabe vorbereitet werden? Ist es nicht möglich, sie schnell dann zu belegen, wenn der Kunde sie bestellt?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Oktober 2015

Bei mir steht eine Schnecke auf der Leitung

Ich habe mein Büro in der Sklavenhändler-, sprich Schimmelmannstraße und war mit der Schnelligkeit meiner Internet-Verbindung immer zufrieden. Das jedoch hat sich seit einigen Tagen schlagartig verändert: Online-Verbindungen dauern so lange wie damals in der Anfangszeit des Internets, als man zwischendurch noch Kaffee kochen konnte, bevor eine Verbindung aufgebaut war.

Werbung Stadtwerke: Alles ist toll!

Werbung Stadtwerke: Alles ist toll!

Wieso dieses plötzliche Schneckentempo? Ich wurde nachdenklich, als ich heute eine Mail der Stadtwerke Ahrensburg bekam, wo für “ultraschnelles Surfen” geworben wird im Rahmen des Glasfaserausbaus. Und das macht mich misstrauisch.

Frage an Experten: Ist es möglich, dass man von einer Seite aus die Schnelligeit im Internet plötzlich drosseln kann, um die Anwender zu nötigen, einen Glasfaserhausanschluss zu bestellen…?

Klar, ich würde das sogar tun, wenn ich das könnte. Aber in der Schimmelmannsklavenhändlerstraße gibt es noch keinen Glasfaserausbau.

Vor dem Rechner sitzen und auf Anschluss warten, ist vergeudete Lebenszeit. Frage an die Leser von Szene Ahrensburg: Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Oktober 2015

Die ehemalige Heimat der Sankt Johannes Gemeinde soll an den Verein Heimat verkauft werden

Also, die Vorgeschichte ist folgende: Die Evangelische-Lutherische Kirche benahm sich unchristlich und warf die Gemeinde vor zwei Jahren aus ihrem Gemeindehaus an der Sankt Johannes Kirche und lässt das Gebäude seitdem leerstehen, wo zuvor auch ein privater Kindergarten, die JoKids, ihre Räume hatten. Gerüchte werden in die Welt gesetzt, dass dort angeblich Schimmelbefall zu sehen ist. Deshalb war zuvor schon der Pfarrer aus seiner Dienstwohnung aus- und fortgezogen, vermutlich per Ritt auf einem Schimmel.

JohannesDie Kirche wollte das leerstehende Gebäude anschließend der Stadt als Kita verkaufen. Die Stadtverordneten ließen sich eines Besseren belehren und stimmten für die Anschaffung von Containern,  was sich als weiser Entschluss gezeigt hat.

Daraufhin versuchte die Kirche offenbar, das Gebäude auf dem freien Markt zu verscherbeln. Aber welcher Investor kauft ein Grundstück mit einem Gebäude, das abgebrochen werden müsste, um ein Wohnhaus neben einer Kirche zu bauen, die jeden Sonntag mit Glockengeläut auf den Gottesdienst hinweist…?!

Nun stehen Flüchtlinge im Fokus der Stadt; Wohnraum wird dringend benötigt. Die Kirche war offensichtlich nicht bereit, das leerstehende Gemeindehaus für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen, da man von christlichen Tugenden bekanntlich nicht viel hält. Aber verkaufen wollte man es gern, das Gemeindehaus, und zwar wiederum an die Stadt und zu einem Preis, der angeblich unter dem Marktwert liegt. Die Stadtverordneten wiederum gingem auf Abstand: Mieten ja, kaufen nicht. Und weil die Kirche nicht vermieten wollte, kam die Stadt auf die Idee: Der Verein Heimat, ein Unternehmen für sozialen Wohnungsbau, soll das Gebäude kaufen, und die Stadt würde es dann für die Unterbringung von Flüchtlingen vermieten. Und wenn die Flüchtlinge später anderswo untergebracht werden können, dann kann der Verein Heimat das Gebäude abreißen und in neuen Wohnraum investieren.
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Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Oktober 2015