Heute verstößt die Stormarn-Beilage mal wieder gegen geltendes Presserecht. Denn das Blatt bringt zwei redaktionell gestaltete Werbebeiträge für zwei Restaurants, ohne diese Texte vorschriftsmäßig als “Anzeigen” zu überschreiben.
aus: Hamburger Abendblatt
Auch der jüngste Verlagspraktikant weiß, dass so etwas wider die guten Sitten ist, vom Recht mal ganz abgesehen. Der Presserat informiert: “Redaktionelle Sonderveröffentlichungen unterliegen der gleichen redaktionellen Verantwortung wie alle redaktionellen Veröffentlichungen.“ Das heißt fortführend: Werbung und Redaktion müssen deutlich getrennt sein. Und wenn es sich um bezahlte Werbung handelt – sogenannte Advertorials – dann muss “Anzeige” darüber stehen, um den Leser nicht in die Irre zu führen.
Im Frühjahr 2015 brachte die Stormarn-Beilage große Berichte über eine nicht genehmigte Fällaktion von naturgeschützten Bäumen auf dem Gelände vom Rohrbogenwerk, wo ja nun eine Brauerei aus dem Boden wachsen soll und ein neues Kulturzentrum. Und die Stormarn-Beilage nahm damals kein Blatt vor den Mund, nannte die Firma Kroschke als Verursacher des Naturfrevels. Und es würden Sanktionen der Stadt gegen die Firma erfolgen, so las man es.
aus: Hamburger Abendblatt
Hernach wurde die Berichterstattung in der Stormarn-Beilage dann immer dürftiger, um schließlich am 4. Juni 2015 ein Ende zu finden mit dem Hinweis: Der Unternehmer Kroschke muss neue Bäume pflanzen. Und: “Zudem wurde ein Bußgeldverfahren gegen den Unternehmer eingeleitet” – siehe den nebenstehenden Mini-Beitrag.
Darüber, ob das Bußgeldverfahren inzwischen abgeschlossen ist und vor allem darüber, wie hoch der Bußgeldbescheid ausgefallen ist, habe ich nichts mehr in der Stormarn-Beilage entdeckt. Na ja, ist ja auch nicht so interessant für uns Leser, gelle? Sonst würden wir womöglich auch anfangen, unliebsame Bäume auf unserem Grundstück abzuholzen, ohne die Zustimmung einer Umweltbehörde.
Und dann – im November des vergangenen Jahres – berichtete die Stormarn-Beilage wieder von einer Fällaktion, diesmal “am Ostring von Ahrensburg”. Das war eine recht grobe Angabe, denn Beobachter wollen wissen, dass es auf einem privaten Grundstück im Sommerpark gewesen ist, das vor noch gar nicht allzu langer Zeit seinen Eigentümer gewechselt hat. Weiterlesen →
Unter der biblischen Überschrift „Friede auf Erden“ informiert Horst Marzi, Sprecher des Vorstandes vom Bündnis90/Die Grünen: „Die Beteiligung der Bundeswehr am ‘Kriegseinsatz’ in Syrien führt zu weiterer Gewalt gegen die Zivilbevölkerung und verringert die Terrorgefahr in Deutschland in keiner Weise.“
Analog dazu hätte der Grüne auch schreiben können: „Die Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien führt zu weiterer Gewalt in Deutschland und verringert die Terrorgefahr in Deutschland in keiner Weise.“
Und dann informiert der Stadtverordnete der Grünen, Christian Schmidt, zum leidigen Thema Moorwanderwegbrücke: „Bündnis 90/Die Grünen haben ebenfalls einen Antrag zum Haushalt 2016 gestellt. Wir haben beantragt, dass die Erneuerung der Moorwanderwegbrücke nicht auf das Jahr 2019 geschoben wird, sondern bereits in diesem Jahr stattfindet. Auf Bitten der CDU-Fraktion, die darüber noch beraten will, wird unser Antrag erst in der Februar-Sitzung behandelt.“
Woher das Geld kommen soll, verraten die Grünen allerdings nicht. Meine Empfehlung: Vom Kauf des Alten Speichers gaaanz schnell abspringen, bevor es zu spät dazu ist!
Haben Sie in letzter Zeit etwas von Felizitas Thunecke gehört? Hier, auf Szene Ahrensburg, sind schwere Vorwürfe gegen die Veranstalterin laut geworden, und die Dame schweigt, als ginge sie das alles nichts an. Das ist mutig. Oder dumm. Saudumm.
Der Schirmherr und seine Herrin
Auch die übrigen Organisatoren der Benefiz-Veranstaltung für Flüchtlinge machen es wie der Vogel Strauß und stecken ihre Köpfe in den Sand. Genauso der Schirmherr der Veranstaltung, unser aller Bürgermeister: Michael Sarach, nimmt keine Stellung zu den Vorwürfen und muss sich fragen lassen: Wen schätzt der Meister denn eigentlich mit seinem Schirm…?
In diesem Zusammenhang steht auch die von einer Leserin aufgeworfene Frage, warum damals keine Angabe über die Spenden-Erlöse nach der Veranstaltung für Vince Weber zu finden ist. Auch hierzu schweigt Felizitas Thunecke wie ein Grab. Warum? Ist sie vielleicht über Nacht aus Ahrensburg fortgezogen und hat damit auch die Musiknacht hinter sich gelassen? Denn dort, wo der Bürgermeister in Vergangenheit ebenfalls als Schirmherr fungiert hat, müsste sie ja wohl oder übel auftauchen. Und dann würden Stormarn-Beilage, MARKT und ahrensburg24 sie bestimmt fragen: „Frau Thunecke, was ist denn nun mit der Benefiz-Kohle…?“
Heute berichtet die Stormarn-Beilage über das, was schon bekannt ist, nämlich dass zwei Investoren ein Kino in Ahrensburg bauen wollen. Der eine will das auf dem Parkplatz Alte Reitbahn tun, der andere auf dem Edeka-Gelände in der Bahnhofsstraße. Und die Stormarn-Beilge macht kein Hehl daraus, welcher Vorschlag der Redaktion am besten gefällt – wenn Sie sich mal die Titelseite von heute anschauen wollen! So etwas nennt man redaktionelle Manipulation.
aus: Hamburger Abendblatt
Aber kommen wir zum Höhepunkt, der auch als Gipfel bezeichnet werden kann. Wir lesen in der Stormarn-Beilage::
“Der Entwurf sieht rund 70 Parkplätze vor, die am Rand des etwa 4500 Quadratmeter großen Grundstücks angeordnet sind. ‘Die Erfahrung zeigt, dass das an gewöhnlichen Tagen ausreicht’, sagt Melchers-Manager Müller. Wenn Kassenfüller wie der neue ‘Star Wars’ oder ‘James Bond’ anliefen, könnten Besucher ihre Autos auch im benachbarten Park-and-ride-Haus Alter Lokschuppen abstellen. Das sei tagsüber voll belegt, abends und an Wochenenden aber nicht.”
Das ist schon ein Hammer: Ein privater Betreiber bietet seinen Kunden ein öffentliches Parkhaus an! Ein Parkhaus, für das die Stadt gerade richtig tief in die leere Stadtkasse gegriffen hat, um es zu sanieren. Und ein Parkhaus, das ausschließlich dem Park-and-Ride-System dienen soll, bei Tag genauso wie am Abend und in der Nacht. (Und dass die Besucher das Parkhaus nicht nur bei “Kassenfüllern” belegen werden, lässt sich vorausahnen.)Weiterlesen →
Gäste, die in der Ahrensburger Innenstadt ein Restaurant besuchen wollen, finden dort eher einen freien Platz am Tisch als einen Parkplatz vor der Tür der Gaststätte. Das soll im kommenden Jahr anders werden, haben die städtische Verwaltung und deren beigeordnete Politiker laut Stormarn-Beilage soeben beschlossen, und zwar sinngemäß: Wir begrüßen ein neues Restaurant außerhalb der Innenstadt, und zwar in der Bogenstraße, wo die Stadt mal teure Bodenproben bezahlt hat, deren Kosten wir nun bestimmt wieder zurückerstattet bekommen werden.
aus: Hamburger Abendblatt
Es soll dort also nicht nur eine Brauerei ansiedeln, was gut und schön ist, sondern mit der Brau- soll auch eine riesige Gaststätte kommen. Ebenso sollen hier Events stattfinden, womit quasi ein weiteres Kulturzentrum in Ahrensburg geschaffen wird. Klar, meine lieben Mitbürger: Kultur kann man gar nicht genug in unserer Stadt haben!
Das neue Restaurant passt demnach gut. Denn damit werden nicht nur die Restaurants in der Innenstadt entlastet, sondern auch die Autos der Besucher finden Abstellmöglichkeiten auf dem ehemaligen Rohrbogenwerk-Gelände, wo die Stadt nicht zwecks Gebühren die Hand am Automaten hat.
Auch für Gäste von außerhalb ist das zweckdienlich, da sie sich nicht mit ihrem Fahrzeug in die Innenstadt quälen müssen, geschweige denn, überhaupt in die City kommen müssen, um dort möglicherweise auch noch einzukaufen, denn von der Bahn aus gehen sie zum Brauhaus nicht stadtein-, sondern stadtauswärts. Praktisch, oder? Weiterlesen →
Es gibt Berichte in der Presse, die muss man dreimal lesen, um zu erkennen, dass alles, was dort steht, tatsächlich den Tatsachen entspricht. So wie heute im MARKT, dem ich entnommen habe, dass eine auswärtige Firma an Ahrensburger Firmen eine Werbefläche an einer sogenannten „fahrenden Litfaßsäule“ verkauft hat, die nun im Foto vorgeführt wird – siehe die Abbildung!
aus: Anzeigenblatt MARKT
Der Vorgang ist folgender: Die auswärtige Werbefirma, die möglichst viele Werbeflächen auf einem Auto anbringen möchte, könnte das gar nicht tun, wenn diese „Litfaßsäule“ überhaupt nicht rollen würde, und zwar in der Stadt, wo die Werbung treibenden Firmen auch ansässig sind. Und was macht die Werbefirma daraufhin? Ganz einfach: Sie stellt das Fahrzeug dem örtlichen Bauhof zur Verfügung – ob mit oder ohne Benzin- und Wartungskosten, weiß ich nicht. Und die Mitarbeiter der städtischen Firma fahren dann die Werbung für das auswärtige Unternehmen durch die Stadt, bezahlt von örtlichen Firmen … an das auswärtige Unternehmen, das damit ein gaaanz dickes Geschäft macht!
Wie beknackt das ist, lässt sich denken und rechnen. Denn der Bauhof könnte auch selber an die örtlichen Firmen herantreten und die Werbung auf einem eigenen Fahrzeug des Bauhofes anbringen. Das hätte den Vorteil, dass der Bauhof damit echt Geld verdienen und davon ein Fahrzeug selber kaufen könnte, mit dem nun die auswärtige Firma abkassiert. Weiterlesen →
Eine Erklärung zum besseren Verständnis vorab: Vor langer Zeit, als ich meine berufliche Karriere in der Werbung begonnen hatte, da gab es noch keinen Computer für Werbegestaltung in den Agenturen und Werbeabteilungen. Damals wurde alles „per Hand“ und aus dem Kopf gemacht. Will meinen: Nachdem der Grafiker der Werbeagentur eine Anzeige als grobes Scribble auf seinen Layoutblock gebracht hatte, wurde hernach für den Auftraggeber ein Reinlayout angefertigt. Dort baute man den Text als Blindtext ein und das Foto als Visual, was meint: Der Gestalter zeichnete das Bild mit farbigen Filzstiften in mehr oder weniger abstrakten Strichen, um dem Kunden eine ungefähre Vorstellung zu geben, wie die Darstellung im später entstehenden Foto ausschauen sollte.
Abbildung: Angelika Breyne
Auch um die Entwürfe für TV-Spots beim Kunden zu präsentieren wurden Storyboards in wenigen Bildern gezeichnet als Visuals, wo die Geschichte eben visualisiert wurde. Später fertigte man, um Zeit und Kosten zu sparen, häufig nur noch ein Bild, das sogenannte Key-Visual.
Es gab damals Grafiker, die konnten so gute Visuals machen, dass manch ein Werbeleiter gesagt hat: „Warum drucken wir das in der Anzeige nicht so als Zeichnung?“ Und wie gesagt, so wurde es nicht selten getan. Was die immensen Kosten für ein Foto – Fotograf, Modelle, Studio, Visagist, Friseur etc. – gespart hat. Weiterlesen →
Ein Bürgermeister muss wissen, dass die Homepage seiner Stadt im Zeitalter des Internets von großer Bedeutung ist. Jeder, der sich für eine Stadt interessiert, ob ein Tourist, ein Investor oder ein Unternehmen, das sich hier möglicherweise ansiedeln will, geht zuerst mal auf die Homepage, um erste Informationen über die Stadt zu bekommen.
Visitenkarte der größten Stadt im Kreis Stormarn
Und dann klickt der Interessent bei Google auf „Stadt Ahrensburg“, die größte Stadt im gesamten Kreis Stormarn,und bekommt die primitivste aller Homepages im gesamten Kreis Stormarn zu Gesicht. Grausam, gruselig, grottenmäßig , um nicht zu sagen: zum Kotzen – siehe Abbildung!
Dass Angelika Andres keinen Bock hat, Stadtmarketing zu machen, wurde ja schon bekannt. Es genügt der jungen Frau offensichtlich, dass wir sie fürstlich fürs Nichtstun bezahlen, da ist die Homepage der Stadt ihr sowas von egal, wie es egaler garnicht mehr sein kann.
Und Michael Sarach, der Bürgermeister? Dass der Mann beratungsresistent ist, wenn der Rat gratis ist, hat sich inzwischen ja herumgesprochen. Ist er aber auch zu begriffsstutzig, um sein Aufgabengebiet zu begreifen? Oder liegt es tatsächlich an mangelnder Intelligenz Arbeitsfreude…?Weiterlesen →
Die Haspa hat eine Anzeige geschaltet. Die ist redaktionell aufgemacht und steht auf dem Werbeportal ahrensburg24 (Partner: Stadtwerke Ahrensburg). Und die Haspa zeigt an: “Gespendet: Neuer Bus für das Kinderhaus Blauer Elefant”. Und in der Anzeige abgebildet sehen wir ein Foto vom Deutschen Kinderschutzbund, wo der Regionalleiter der Sparkasse dem Geschäftsführer vom Kinderschutzbund die Hand gibt vor dem neuen Bus.
Haspa-Anzeige auf Werbeportal ahrensburg24
Im Kleingedruckten erfährt der Leser, dass es sich nicht um den Bus handelt, sondern lediglich um einen “Zuschuss von 10.000 Euro”, der von der Haspa kommt. Doch in Wahrheit stammt nicht ein einziger Cent davon von der Hamburger Sparkasse, sondern die Kunden der Haspa haben das Geld gespendet, und die Haspa hat es nur weitergeleitet.
Denn, so lesen wir am Ende der Anzeige: “Beim LotterieSparen kaufen sich Haspa-Kunden monatlich ein oder mehrere Lose zu je fünf Euro. Davon sparen sie vier Euro, 75 Cent fließen in die Lotterie und 25 Cent an einen guten Zweck.” Und hätten die Kunden dieses Geld für einen guten Zweck nicht gezahlt, dann hätte die Haspa es auch nicht an den Kinderschutzbund weiterreichen können.
Und so frage ich die Geschäftsleitung der Haspa: Haben Sie es wirklich nötig, sich mit fremden Federn zu schmücken? Und warum, um alles in der Welt, haben Sie überhaupt diese Anzeige geschaltet? Wollen Sie damit für Ihr LotterieSparen werben, damit noch mehr Kunden davon Gebrauch machen? Hätten Sie das Geld dafür nicht besser an den Blauen Elefanten stiften können, damit für die Kinder dort ein paar Spielsachen hätten gekauft werden können…?
Fazit: Sich selber als edler Spender in der Werbung zu präsentieren, um dann letztendlich zu bekennen, dass das Geld von anderer Seite stammt, ist in meinen Augen kein ehrlicher Auftritt.