Woran denken wir, wenn wir an Hamburg denken und an Unvermögen?

Wenn Ihnen nach Lesung der Überschrift spontan das HSV-Team in den Sinn kommt, das gestern gegen Hertha aus Berlin bewiesen hat, dass diese Rauten-Profis nur zweitklassig sind und zu Recht in die 2. Liga gehören, dann sehen Sie Hamburger Unvermögen mit Tunnelblick. Hier aber geht es um das Tunneltal. Und das betrifft alle Menschen in der Region, nämlich das Ahrensburg-Stellmoor-Meiendorfer-Tunneltal. Und in diesem Zusammenhang kann ich Ihnen einen Hamburger nennen, der wegen seines Unvermögens auch nicht in die 1. Liga der Landespolitik gehört, nämlich Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). 

Warum diese harte Kritik? Weil dieser Bürgermeister, der die Stadt Hamburg regiert, in seinem Wahlkampf versprochen hat, “DIE GANZE STADT IM BLICK” zu haben, bis heute aber noch immer nicht begriffen hat, dass sowohl Meiendorf als auch Rahlstedt zu Hamburg gehören.

Sie glauben das nicht? Dann lesen Sie bitte die Pressemitteilung vom 21.05.2022 des Hamburger Landschafts- und Klimaschutzverbands, wo es nicht zuletzt auch um um die Stadt Ahrensburg und ihr größtes Kulturerbe geht:

Ausbau der Bahntrasse im FFH-Gebiet “Ahrensburg-Stellmoor-Meiendorfer-Tunneltal“ – Podiumsdiskussion zum Thema mit dem Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein und dem Hamburger Ersten Bürgermeister

Sehr geehrte Damen und Herren,

Anlass unseres Offenen Briefes vom 02.05.2022  – siehe unten! – an den Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher, ist seine Antwort auf die Einladung der Ahrensburger Stadtverordneten zur Teilnahme an einer Diskussionsrunde zu einem der größten bundesdeutschen Verkehrsprojekte. Herr Tschentscher verweigert seine Teilnahme an der Veranstaltung mit der Begründung, sich nicht in Angelegenheiten von Schleswig-Holstein einmischen zu wollen.

Bei dem zur Diskussion stehenden Verkehrsprojekt handelt es sich um den geplanten Gleisanschluss an den unfertigen Fehmarnbelttunnel und betrifft damit konkret den Ausbau der Bahntrasse Ahrensburg-Stellmoor-Meiendorfer-Tunneltal. Meiendorf gehört als Ortsteil vom Stadtteil Rahlstedt bereits seit 1937/38 zu Hamburg. Gerade auf dem Gebiet von Meiendorf entstünden schwerste Schäden durch die Planung. Dort würde u.a. ein Habitat allerhöchster Schutzstufe zerstört.

Diese Unkenntnis konnte nicht unbeantwortet bleiben. So hat der Hamburger Landschafts- und Klimaschutzverband Herrn Tschentscher über die Senatskanzlei folgenden Offenen Brief zukommen lassen und ihn nachdrücklich zur Teilnahme an der Diskussionsrunde aufgefordert.

Mit freundlichen Grüßen
Hamburger Landschafts- und Klimaschutzverband Andreas Fritzsche – Vorstand –
Weiterführende Informationen
www.tunneltal.de
www.buergerinitiative-bahnstrecke-hh-hl.de
www.laermschutz-wandsbek.de/
www.s-bahn-4.de

Offener Brief an den Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Herrn Peter Tschentscher über die die Senatskanzlei, den Fraktionen zur Kenntnisnahme vom 02.05.2022:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Tschentscher,

das Thema der Diskussionsrunde ist der Ausbau der Bahntrasse der “S4” auf vier Gleise, mit Brückenbauwerken und Lärmschutzwänden.
Die geplante Ausbaustrecke führt auf Hamburger Boden mitten durch ein Naturschutzgebiet, das dem höchsten europäischen Schutzstatus als Flora-Fauna-Habitat und dem grenzüberschreitenden Schutz durch NATURA 2000 unterliegt. In solchen Gebieten dürfen per Gesetzeskraft keine Verschlechterungen vorgenommen werden. Zudem zerschneiden die geplanten unüberwindbaren Bauwerke einen bedeutenden Biotopverbund. Darüber hinaus befinden sich hier die weltweit einzigartigen Fundstellen von nacheiszeitlichen Rentierjägerkulturen. Eine der beiden Kulturen trägt den Namen “Hamburger Kultur”.

In Bezugnahme auf die Ihnen zugeschriebene Stellungnahme im Hamburger Abendblatt (Anlage) stellt der Hamburger Landschafts- und Klimaschutzverband fest: Das durch die Ausbaupläne der der “S4” betroffene Flora-Fauna-Habitat in Hamburg-Meiendorf gehört zu dem Verantwortungsbereich des Hamburger Bürgermeisters
Es ist folglich kein Einmischen in die Belange von Schleswig-Holstein, wenn Sie die Einladung aus Ahrensburg annehmen. Im Gegenteil ist Ihre Teilnahme für die Glaubwürdigkeit der Senatspolitik von Bedeutung.
Wir bitten Sie daher dringend, sich für NATUR- und KLIMASCHUTZ stark zu machen und Ihr Bekenntnis Hamburgs durch Teilnahme an der Diskussion zu bekunden.

In Sorge um ein herausragendes Biotop Hamburgs grüßt Sie freundlich
für den Hamburger Landschafts- und Klimaschutzverband
Andreas Fritzsche, Hamburger Landschafts- und Klimaschutzverband e.V.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. Mai 2022

3 Gedanken zu „Woran denken wir, wenn wir an Hamburg denken und an Unvermögen?

  1. Harald Dzubilla Artikelautor

    Ich vermute, die beiden Herren kennen sich zwar noch flüchtig von früher, kennen sich aber heute nicht mehr. Ob Jochen Proske (SPD) hier vielleicht vermitteln könnte?

  2. j

    Vielleicht gehen ja die Ohren auf, wenn die GRÜNEN als alleiniger Koalitionspartner in der Regierung von Schleswig-Holstein sind. Übrigens — was machen eigentlich die GRÜNEN aus Ahrensburg? Was macht der NABU aus Ahrensburg. Von denen hört und liest man so gut wie gar nichts.

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