Bare Münze verliert 9,9 % an Wert – automatisch!

Heute bekommt der zahlende Abendblatt-Leser ein Kapitel redaktionelle Werbung vorgesetzt. Werbetexterin Isabella Sauer schreibt über „Coinstar“-Automaten, von denen „einige auch in Stormarn“ stehen, und der Abendblatt-Leser erfährt im Stormarn-Teil, „wie das Modell funktioniert und was es kostet“.

Um es kurz zu erklären: Der Bürger wirft gesammeltes Kleingeld in einen Automaten und bekommt dafür keine Ware in der Ausgabe, sondern eine Gutschrift. Die kann er in einem Laden einlösen. Was nach erster Lesung gut und schön klingt, aber im Kleingedruckten erfährt der Bürger, dass er fürs Einwechseln seiner Münzen 9,9 % „Zinsen“ bezahlen muss.

Kurz gesagt: Sie stecken gesammeltes Kleingeld im Gesamtwert von 100 Euro in den Automat und bekommen dann eine Gutschrift über 91 Euro. Was einen Wechselverlust von 9 Euro bedeutet.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen beim Einkaufen ergangen ist, aber ich habe bis heute nie ein Problem gehabt, bei Einkäufen nicht nur mit Scheinen, sondern auch mit barer Münze passend zu bezahlen.

Und wenn Kinder, die in ihrem Sparschwein 50 Euro in Münzen gespart haben, am Automaten nur 45,50 Euro bekommen, dann lernen die Kids dabei frühzeitig, wie unser kapitalistisches Wirtschaftssystem funktioniert, wo ihre Eltern von den Banken auch Zinsen für ein Guthaben auf dem Konto abgezogen bekommen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. Oktober 2021

Ein Gedanke zu „Bare Münze verliert 9,9 % an Wert – automatisch!

  1. Einreder

    Das könnte faktisch sogar günstiger sein, als das Kleingeld bei der Bank einzuwechseln. Da werden auch happige Gebühren fällig. Ausserdem muss man sich erst den offiziellen Beutel besorgen, befüllen, abgeben und dann gebannt auf das Ergebnis warten, was einige Arbeitstage dauert.

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