Es gibt Leute, die den Nagel immer auf den Kopf treffen. Und es gibt 96 Abstellplätze für Autos, die von der Stadt nach amtlicher Vorschrift neu geschaffen werden müssten!

Weil das Thema „Parkplätze in der Innenstadt“ ein viel diskutiertes Thema ist und auf Szene Ahrensburg intensiv gelesen wird, schreibe ich heute ein paar sonntägliche Gedanken dazu. Der Grund war ein Gespräch, das ich gestern Mittag auf dem Rondeel geführt habe mit einem mir unbekannten Herrn, der mir erklärt hatte, dass er null Probleme habe, am Samstag einen Parkplatz in der City zu finden, notfalls in einem Parkhaus. Als ich ihm sagte, dass der Autofahrer dort fürs Parken zwei Euro zahlen muss, sah er mich an und sprach zu mir: „Sie sehen nicht so aus, als könnten Sie sich keine zwei Euro fürs Parken leisten!“

Und dann pauschalierte der Mann, indem er mir erklärte, dass alle Kunden, die in Ahrensburg einkaufen, sich ja wohl auch noch die Parkgebühr leisten können. Und damit war das Gespräch zum Thema Parkplatzsuche zu Ende. Jedenfalls für mich.

Meine lieben Mitbürger, ich finde, dass Leute, die von sich pauschal auf andere Menschen schließen, pure Egoisten sind. Sie sehen sich und glauben, dass sie das leuchtende Vorbild sind für alle anderen Bürger. Diese Leute vergessen dabei, dass sehr viele Menschen eben nicht nur einmal am Samstag für zwei Stunden in die Innenstadt kommen, sondern häufiger. Und nicht nur Kunden der Geschäfte, Restaurant- und Ärztebesucher, Mandanten et cetera kommen, sondern ein Großteil sind Menschen, die ihren Arbeitsplatz in der Innenstadt haben. Und viele, die dabei auf ein eigenes Auto angewiesen sind, die können es sich nicht leisten, täglich in einem Parkhaus zu parken. So fahren sie suchend durch die Innenstadt und versuchen, irgendwo am Rand einer Wohnstraße einen freien Parkplatz zu finden.

Die Stadt Ahrensburg schmeißt für jeden Scheiß unser Geld aus dem Fenster. Aber sie ist nicht in der Lage, einen Parkplatz zur Verfügung zu stellen, wo Mitarbeiter von Firmen in der Innenstadt zu einem vernünftigen Pauschalpreis parken können. Lieber schmeißt man Millionen Euro in den Rachen der Bahn, weil IOKI ja so ungemein trendy ist, weil elektrisch betrieben.

Ich lasse an dieser Stelle nicht unerwähnt, das ich selber über einen angemieteten Stellplatz in der City verfüge und damit persönlich null Problem habe, mein Auto abzustellen und so lange in der Stadt herumzulaufen wie ich möchte, ohne dabei ständig auf die Uhr schauen zu müssen, ob mein Ticket abgelaufen ist oder die Parkzeit im Parkhaus sich summiert. Aber ich schließe nicht von mir auf andere Bürger – siehe oben!

Und ausgangs noch eine Ergänzung. Ich habe gestern erfahren, dass Baudirektor Peter Kania, der immer erklärt hatte, dass für den Erweiterungsbau des Rathauses 46 Pflichtplätze erstellt werden müssen, welche er in der Utopia-Tiefgarage unter dem Stormarnplatz eingeplant hatte, dass dieser Träumer nun im Bau- und Planungsausschuss die Hose heruntergelassen und erklärt hat: Nicht nur die Stellplätze für den Rathaus-Erweiterungsbau müssen erstellt werden, sondern auch die Stellplätze für das geplante „Kulturzentrum“ (sprich: Stadtbücherei + Volkshochschule) müssen nun anderswo erstellt werden. Kurzum: Es sind insgesamt 96 Stellplätze.

Das wird lustig im Schilda des Nordens. Die Dame Levenhagen (Grüne) und der Herr Doktor Steuer (WAB) sollen außer sich gewesen sein, als die davon erfuhren. Denn das würde bedeuten: Tiefgaragen unter den städtischen Gebäuden. Die Kosten: gigantisch. Und die Begleichung hätte natürlich der Steuerzahler zu übernehmen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. September 2021

5 Gedanken zu „Es gibt Leute, die den Nagel immer auf den Kopf treffen. Und es gibt 96 Abstellplätze für Autos, die von der Stadt nach amtlicher Vorschrift neu geschaffen werden müssten!

  1. Gehfreudiger

    Die Ahrensburger Kauf- und Geschäftsleute mögen hier oder Mittwoch im BPA (Bau- und Planungsausschuss) bitte darstellen, wie viele Parkplätze sie für ihre Mitarbeiter brauchen, wie viele sie auf dem eigenen Gelände zur Verfügung stellen können, wie viele sie in umliegenden Parkhäusern angemietet haben, wie viele Mitarbeiter sich täglich selbst auf die Suche machen müssen und für den Parkplatz aus eigener Tasche bezahlen müssen. Wir brauchen möglichst präzise belastbare Zahlen, sonst drehen wir uns bezüglich der Parkplätze noch jahrelang im Kreisel.
    Der neue Bürgermeister soll sich schlussendlich auch noch um andere (wichtigere) Dinge kümmern als nur um Parkplätze.
    Punkt.

  2. Tobias Brauner

    Mir hat meine Stammfrisöse schon angekündigt, dass sie nicht mehr zum Arbeiten nach Ahrensburg kommt, sollte ihr derzeit noch kostenloser Parkplatz etwas außerhalb des Zentrums in einen kostenpflichtigen umgewandelt werden. Es lohne sich dann für sie nicht mehr in Ahrensburg zu arbeiten. Bei gutem Wetter werde ich natürlich mit dem Fahrrad nach Bargteheide fahren, um weiterhin von ihr die gewohnt gute Handwerksarbeit genießen zu dürfen. Bei schlechtem Wetter mit dem Auto …. Und mit mir werden weitere Stammunden mit dem Auto der Handwerksleistung hinterher fahren. Wenn das dann umweltfreundlich sein soll …. Letzte Zweifel bleiben.

    1. Fritz Lucke

      2 Euro reichen wohl nicht immer, wir waren gestern nur kurze Zeit zum Essen im Mendoza, Parkkosten in einem dortigen Parkhaus = 3,60 Euro

  3. Wohnen in Ahrensburg, Einkaufen woanders

    Eigentlich gilt bundesweit die Maxime “Parkgebühren am Straßenrand teurer, als im Parkhaus” !
    Hier fehlt aber ein integriertes Parkraum-Management.
    Die höheren Kosten der Parkhäuser müssen aus den Gebühreneinnahmen im öffentlichen Raum quer subventioniert werden.
    Dann werden die gähnend leeren Parkhäuser auch genutzt.
    Und die Kurzzeitparker finden leichter einen freien Platz.

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