Wenn Sie diesen Blog-Eintrag gelesen haben, werden Sie mit Sicherheit zur Erkenntnis gelangen: Gegen Ahrensburg war Schilda eine Universitätsstadt

Es gibt Augenblicke, meine lieben Mitbürger, in denen ich geneigt bin, einigen Herrschaften in der Stadt Ahrensburg mal kräftig in den verlängerten Rücken zu treten. Und ich bin sicher: Wenn Sie heute das 3. Buch Abendblatt gelesen haben, dann werden Sie mein Gefühl teilen. Womit ich beim Thema des Tages bin: „Dusch- und Umkleidehaus am Stormarnplatz für 2,21 Millionen Euro“.

Zitat: Abendblatt – Symbolbild mit grünen Tomaten auf den Augen: Szene Ahrensburg

Reporterin Janina Dietrich nennt das Dusch- und Umkleidehaus inzwischen „Sporthaus“, obwohl darinnen gar kein Sport betrieben wird. Und ihr Aufmacher lautet: „Nun doch: Ahrensburg baut ein Sporthaus“. Ein Bauvorhaben, das Bürgermeister Michael Sarach noch im letzten Moment verhindern wollte mit dem Hinweis auf die Lärmschutzverordnung. Hierzu erklärt ein Grünhorn in der Zeitung: „Da es sich um eine Altanlage handelt, ist mehr Lärm gestattet, selbst wenn wir den Kunstrasen mal erneuern sollten“, sagt Christian Schubbert (Grüne).”

Und da bekannt sein dürfte, dass der Werbeartikelhändler Schubbert von den Grünen als Bürgermeisterkandidat für Ahrensburg ins Rennen geschickt wurde, freue ich mich schon heute auf die Diskussion aller BM-Kandidaten bei öffentlichen Auftritten nebeneinander! Und damit es bis dahin nicht in Vergessenheit gerät, zitiere ich weiter im Wortlaut über Bürgermeisterkandidat Schubbert:

„Er zeigt sich erleichtert, dass das Projekt nun doch umgesetzt wird: ‘Das ist ein gutes Zeichen für den Sport und die Vereine in Ahrensburg.’ Seit 2017 werde bereits über das Vorhaben geredet. ‘Die derzeit genutzten Duschen im Bruno-Bröker-Haus haben Nachkriegsniveau’, sagt er. ‘Sie sind verschimmelt und nicht barrierefrei.’“

Notieren Sie sich in diesem Zusammenhang bitte folgende Frage an den Werbeartikelhändler Christian Schubbert: „Sie sind Stadtverordneter seit dem Jahre 2008. Warum, um alles in der Welt, haben Sie in diesen 13 (dreizehn) Jahren nicht dafür gesorgt, dass die Duschen im Bruno-Bröker-Haus endlich saniert worden sind und heute nicht auf Nachkriegsniveau sind?! Waren Sie unfähig dazu? Oder haben Sie dreizehn Jahre lang bewusst weggeguckt? Und nun sollen wir Bürger für Ihr Versäumnis mit 2,21 Millionen Euro büßen?! Geht’s noch, Herr Schubbert?!”

Bürgermeister Michael Sarach ist inzwischen offensichtlich zur Einsicht gelangt, dass das geplante Dusch- und Umkleidehaus ein absoluter Unfug ist, zumal auch der größte Sportverein der Stadt, nämlich der ATSV, nicht mehr dahintersteht. Und wir lesen im 3. Buch Abendblatt:

„Die Politiker halten sehenden Auges an dem Beschluss fest“, sagt Sarach. „Mit den Konsequenzen werden wir umgehen müssen.“

Ja, und dann kommt wieder einmal Peter Kania, Bauamtsdirektor und Vollpfosten im Rathaus in einer Person. Zuerst mal kommt der Mann zur richtigen Erkenntnis:

„Aus stadtplanerischer Sicht empfehle die Verwaltung mittelfristig, die Fußballfelder zu verlegen oder auf einen Platz zu reduzieren, sagt Kania. Zumal die Felder auf dem Stormarnplatz nur eine Minimalgröße hätten und auch eine dringend benötigte neue Sporthalle an dem Standort nicht realisierbar sei.”

Und danach folgt dann der absolute Hammer im Text, den ich zweimal lesen musste, um das Gesagte einmal zu glauben:

Kaniaval in Ahrensburg: Narr Peter I. beim Interview mit Janina Dietrich (Symbolbild)

„Sollten sich die Politiker irgendwann dazu entscheiden, die Fußballfelder auf dem Stormarnplatz aufzugeben, könne das Sporthaus umfunktioniert werden. ‚Es ist extra so konzipiert, dass eine Umnutzung kein Problem ist’, sagt der Bauamtsleiter. Möglich sei zum Beispiel, in dem Gebäude Ateliers für Künstler einzurichten. ‘So etwas fehlt aktuell in Ahrensburg noch.’“

Haben Sie das richtig gelesen? Ein Gebäude für 2,21 Millionen Euro als Ateliers für Künstler, was dann natürlich noch einmal zweckmäßig umgebaut werden muss, denn Künstler werden dort wohl nicht so häufig duschen wie Fußballer.

Zur Erinnerung: Die Galerie im Marstall, die der Stadt gehört, steht nicht nur leer, sondern sie steht auch Ahrensburger Künstlern nicht zur Verfügung, weil Katharina Schlüter, Kuratorin der Sparkassenstiftung, dort ihrem höchst eigenartigen Hobby nachgeht, das mit Stiftungsgeldern bezahlt wird.

Mehr noch: In der Stadt Ahrensburg lebt jedes vierte Kind unterhalb der Armutsgrenze. Und diese Kinder bekamen in Vergangenheit blaue Fähnchen auf der Schlosswiese und dürfen heute im Badlantic kostenlos baden, duschen und sich umziehen.

Normalerweise werden Menschen erst nach ihrem Tod durch ein Straßenschild in Erinnerung gehalten. In Ahrensburg ist das anders; hier gibt es bereits ein Straßenschild, das nach einer lebenden Person in der Stadt beschriftet ist. Allerdings gibt es noch eine Diskussion darüber, wem dieses Straßenschild gebührt – dem Werbeartikelkaufmann Christian Schubbert von den Grünen oder dem Bauamtsdirektor Peter Kania im Rathaus? Meine Meinung: Im Zweifelsfall steht diese Wegbezeichnung für beide:

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. Juli 2021

11 Gedanken zu „Wenn Sie diesen Blog-Eintrag gelesen haben, werden Sie mit Sicherheit zur Erkenntnis gelangen: Gegen Ahrensburg war Schilda eine Universitätsstadt

  1. Observator

    In den Ausschreibungsunterlagen für die Kandidatur zum Bürgermeisteramt habe ich nirgendwo einen Passus gefunden, dass der Bürgermeister von Ahrensburg auch intelligent sein muss. Insofern hat Christinan Schubbert-jetzt-nicht-mehr-von-Hobe beste Chancen, ins Rathaus einzuziehen.

  2. Peter Holzer

    Herr Schubbert spricht von “Sport”. Wieviele Sportarten gibt es in Ahrensburg? Und welche der Sportler dürfen in dem Duschhaus duschen?

  3. Peter Silie (grün)

    Was tut der Herr Schubbert nicht alles für die Roter Stern Kickers und seinen Kollegen Ali Haydar Mercan.

  4. kunipitt

    Wie viel Behindertensport wird auf dem Stormarnplatz eigentlich ausgeübt ?
    Ich habe noch keine Rolli-Fahrer Feldhandball spielen sehen auf Kunstrasen.

    1. Florian Meyer

      Hallo Kunipitt,

      jeden Dienstag von 16:30h bis 17:30h bietet Roter Stern Kickers Fußball für Menschen mit Handicap an.

      Handball müsste dann vielleicht die Handball-Abteilung des ATSV anbieten. Vermutlich würde das aber eher klassisch in der Halle stattfinden.
      Aber gute Idee. Schlag das dort doch Mal vor.

  5. Fritz Lucke

    Was bedeutet denn bei einem Politiker “Altanlage”??
    Wird ein altes Gebäude umgesetzt??
    Werden Abbruchmaterialien verbaut??
    Oder ist das nur eine Art Gestaltungsmissbrauch??

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