Eigentlich bin ich ein tapferer Bürger. Womit ich meine: Wenn ich in eine Stadtverordneten-Versammlung gehe oder in eine Ausschuss-Sitzung, dann bleibe ich in aller Regel auch bis zum bitteren Ende des Meetings dort sitzen. Schon aus Respekt gegenüber den ehrenamtlich tätigen Politikern. Heute habe ich allerdings eine Ausnahme gemacht, bin aus der Sitzung vom Bau- und Planungsausschuss schon nach 1 ½ Stunden geflohen.
Zuerst einmal stand auf der Agenda das Thema “Dusch- und Umkleidehaus” am Stormarnplatz. Hier erfolgte eine Schimpfkanonade der Politiker auf den Bürgermeister. Weil der kurz vor Auftragserteilung das Objekt in Frage gestellt hat. Wegen Lärmschutzverordnung. Und statt dem Bürgermeister dafür dankbar zu sein, dass er einen sehr guten Weg gefunden hat, um den Unfug in letzter Minuten noch zu verhindern, erntete der Verwaltungschef dafür harsche Kritik, nicht zuletzt von der Stellvertretenden Bürgermeisterin Carola Behr (CDU), die sich gar nicht mehr einkriegen wollte. Die Worte aber haben den Bürgermeister im Ausschuss nicht getroffen, weil er gar nicht erst in der Sitzung aufgetaucht war. 😉
Und dann kam das Architektenbüro an die Reihe, um seinen Siegerentwurf für das neue “Kulturzentrum” und die Tiefgarage unter dem Stormarnplatz mit urbanem Stadtpark auf Betondeckel zu präsentieren. Ein Jahrhundertbauwerk, wie es das in Deutschland kein zweites Mal gibt. Und deshalb holte der Firmenvertreter weit aus, um die Bedeutung seines Unternehmens zu darzustellen. Auf Großbildschirm. Und als er dann zu der Stelle kam, wo er stolz verkündet hat, dass sein Büro u.a. auch einen großen Stadtpark in Riad baut …
… da bin ich aufgestanden und gegangen. Warum auch sollte ich mich verarschen lassen, es reicht doch schon, dass die Mehrheit der Stadtverordneten uns Bürger verarscht mit dem Beschluss, Ahrensburg auf eine Stufe stellen zu lassen mit Riad. Und mit Ostende, wo auf der dortigen Tiefgarage eine Dünenlandschaft gebaut wurde.
Und übermorgen können Sie dann im 3. Buch Abendblatt den Bericht von Janina Dietrich über die heutige Versammlung lesen, denn die junge Dame hat bestimmt bis zum Schluss ausgeharrt und wird brav alles schriftlich niederlegen.
Das Schöne für den Bürgermeister ist, dass er Familie Levenhagen sagen kann, sie möge ihm im Mondenschein begegnen. 😉
Waren denn die Vertreter der Fußballvereine vor Ort, um für das Duschhaus zu kämpfen?
In der Einwohnerfragestunde meldete sich ATSV-Coach Matthias Nagel zu Wort. Und gleich danach entschwand er, um den Politikern demonstrativ zu zeigen: “Welche Themen ihr hier sonst noch für Ahrensburg bearbeitet, interessiert mich einen feuchten Kehricht – ich will nur duschen. Und schnell nach Hause, um im Fernsehen die EM zu gucken!” Ziemlich unsportliches Verhalten.
Lieber Herr Dzubilla, Riad passt doch, wir haben doch schon die passende Hitzewelle, fehlen nur noch die Paläste :-))
Der Kinopalast soll ja 2025 kommen! 😉
Na also, klappt doch.
Harald Dzubilla, der ungekrönte König des Auslassens relevanter Informationen…
Die Kritik der Poltik an Bürgermeister Sarach zielte zum einen darauf ab, dass er in der Stadtverordnetenversammlung ein “Fass aufmacht”, um dann im zuständigen BPA mit Abwesenheit zu glänzen und darauf, dass er mit falschen Informationen versucht hat das bereits mehrfach beschlossene bzw. bestätigte Kabinenhaus erneut zu sabotieren. Allein die Behauptung die Bundesimmissionschutzverordnung würde die aktuelle Nutzung der Sportplätze wegen der Ruhezeiten in den Abendstunden nicht zulassen ist schlicht falsch. Die entsprechenden Richtwerte liegen in der beanstandeten Zeit zwischen 20h und 22h wie am übrigen Tag bei der aktuellen Ausweisung im Bebauungsplan des Gebiets als “allgemeines Wohngebiet” bei 55dB. Ein Lärmschutzgutachten aus dem vergangenen Jahr, welches im Zuge des Bebauungsplans 80B Stormarnplatz/Innenstadt West von der Stadt in Auftrag gegeben und auf der eigenen Webseite veröffentlicht wurde ergibt recht aktuell, dass der Sportbetrieb die Richtwerte nicht überschreite. Der gleiche Bebauungsplan, der im übrigen von Herrn Sarach im Abendblatt als Argument für weitere Einschränkungen der Nutzung genannt wurde steht ganz im Gegeteil von seiner Behauptung, dass geplant ist das Gebiet im Zuge der Nachverdichtung in ein “urbanes Gebiet” umzuwidmen. Dieses erlaubt laut Bundesimmissionschutzverordnung in der Zeit von 08h bis 22h Immisionsrichtwerte von 63dB, also deutlich mehr. Hier hat Sarach einfach versucht falsch zu spielen. Das hat dann zurecht für Unmut gesorgt.
Des weiteren ging Coach Nagel nicht unmittelbar nach seiner Wortmeldung, sondern erst nach der Einwohnerfragestunde, in der neben ihm noch ein weiterer Vertreter des ATSV, sowie die 1. Vorsitzende Nina Holers und die Abteilungsleitung der Frauenfußballabteilung Sarag Lang von Roter Stern Kickers zu Wort kamen. Alle drei gaben sich auch deutlich als Vereinsvertrer*innen zu erkennen. Beide RSK-Vertreterinnen blieben dann auch im Anschluss länger als Sie.
Quellen:
https://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_18/BJNR015880991.html
https://www.ahrensburg.de/Bauen-Umwelt-Klimaschutz/Stadtplanung-Planungsrechtliche-Beratung/Offenlage-aktueller-Bauleitpl%C3%A4ne/index.php?La=1&object=tx,2603.13149.1&kat=&kuo=2&sub=0
Ich verstehe es so, dass BM Sarach “mit allen Mitteln” versucht, im Interesse der Bürger zu handeln. Das Sporthaus zu bauen wäre verantwortungslos aus vielerlei Gründen.
So kann man sich das natürlich auch zurechtbiegen.
Lustig wie hier sonst bei kleinsten Fehlern Zeter und Mordio geschrien wird. Wenn der Verwaltungschef (der kein politisches Mandat besitzt!) aber versucht mit mindestens unlauteren Mitteln politische Beschlüsse zu kippen ist das “im Interesse der Bürger”. Wobei dieses Interesse der Bürger sich vor allem aus dem eigenen Wunschdenken begründet.
Spannendes Demokratieverständnis, dass hier herrscht.
(Wenn jemand unter der Woche nicht bis zum allerletzten Tagesordnungspunkt im Zuschauer*innenraum einer Ausschusssitzung bleibt, ist das natürlich viel weniger demokratisch. ((außer natürlich es ist der heilige Harald))
Hallo, Herr Meyer!
Wenn Sie das nächste Mal in der Schlange vor der Tafel in der Großen Straße stehen, dann erzählen Sie den Menschen mal was von dem Dusch+Umkleidehaus für 2,2 Millionen Euro. Glauben Sie mir: Die werden vielleicht Augen machen!
Eigentlich müsste der Spielbetrieb auf dem Stormarnplatz wegen dem unmittelbar angrenzenden Wohngebiet schon jetzt eingestellt werden. Eine Baugenehmigung für das Dusch- und Umkleidehaus kann es daher niemals geben. Schade dass durch unsere Stadt ein tiefer Riss geht, zumal jetzt in der Krise. https://de.wikipedia.org/wiki/Sportanlagenl%C3%A4rmschutzverordnung
Die Krise, die in Ahrensburg durch Corona verursacht wurde, ist unbedeutend gegenüber der Krise, die durch Familie Levenhagen verursacht wird und weiterhin verursacht werden soll.
Wäre es nicht angebracht, erst mal die Resultate aus der “Sportumfrage” der Stadt abzuwarten, bevor man das Zweieinhalbmillionengebäude an eine Stelle stellt, wo es in naher Zukunft gar nicht benötigt wird?
Seit Jahr und Tag werden die umliegenden Bewohner durch “sportliches” Gegröle, 08/15 Musik, lauten Ansagen und Geschrei, sowie vergessener Flutlicht-Abschaltung genervt, insbes. am Wochenende. Sonntägliche Ruhe Fehlanzeige! Es wird höchste Zeit, dass das Sportplatz-Areal einer vernünftigen, sinnvollen Nutzung zugeführt wird. Der geplante Bau des schweineteuren Duschhauses ist Geldverschwendung pur. Schilda grüßt. Sehr schön, dass der Bürgermeister interveniert. Vermutlich ist er der einzige vernünftige Mann in diesem Konglomerat aus Parteien und Rote Stern Kickers, denen die Steuergelder sowie die Anlieger vollkommen egal sind. Hauptsache, es wird eine Sau durchs Dorf getrieben! Bleibt zu hoffen, dass der ATSV sich bezüglich der Verlegung ebenfalls durchsetzt!
Der ATSV möchte die Plätze zum Beimoor verlegt haben, und der Trainer will das Duschhaus mit Umkleideräumen am Stormarnplatz bauen lassen. Ist das nicht ein langer Weg vom Rasen zum Duschen? Und dann ist der Mann nach der Einwohnerfragestunde abgehauen. War ihm offenbar nicht so wichtig, was anschließend noch diskutiert worden ist.
Der ATSV möchte also zum Beimoor Süd?
Weshalb setzt sich dann u.a. der Trainer der 1. Herrenmannschaft zum wiederholten Mal und nachdrücklich für das Kabinenhaus ein?
Weil die Haltung beim ATSV ausgesprochen divers ist. Die Fußballer*innen, also die Sportler*innen, die ganz unmittelbar von der Verlegung der Fußballfelder betroffen wären, scheinen in der Stadt bleiben zu wollen.
Wer jetzt sagt, dass der 1. Vorsitzende, der sich ja besonders intensiv um die Verlegung bemüht ja der gewählte Interessenvertreter der Mitglieder ist, sollte doch den gleichen Maßstab an die gewählten Stadtverordneten anlegen, die – im Gegensatz zu BM Sarach – ein politisches Mandat haben.
Ich schlage eine Bürgerabstimmung vor wie damals beim Bürgerbegehren um die “Quadratlinden”. Das wäre eine demokratische Lösung. Wenn aber der Lärm auf den Plätzen tatsächlich über der Zulässigkeit liegt, dann sollte man – wie demnächst an den Bahngleisen – sechs Meter hohe Lärmschutzwände um die Plätze stellen. 😉 Oder – um eine Idee des Bürgermeisters aufzugreifen – die Plätze einfach tieferlegen. Quasi wie die geplante Tiefgarage. 😉