Sag mir, wo die Bäume sind, wo sind sie geblieben…?

Ein Blinddarm nützt dem Menschen nichts, aber er schadet ihm auch nicht, es sei denn, er ist entzündet. Und den Mini-Kreisel am Wulfsdorfer Weg kann man bauen, muss man aber nicht. Denn die Kosten von einer halben Million Euro stehen meiner Meinung nach in gar keinem vernünftigen Verhältnis zu dem, was man mit dem Kreisel erreicht. Hinzu kommt die monatelange Umleitung des Verkehrs inklusive des ÖPNV, die fast schon unzumutbar ist für Busfahrer und Fahrgäste wie auch für die Autofahrer. Kurzum: Die 500.000 Euro hätte die Stadt sehr viel sinnvoller in Ahrensburger Straßen und vor allem in Radwege stecken können. Aber in der Ahrensburger Politik siegt bekanntlich nicht die Vernunft bei Beschlüssen, sondern die Mehrheit von Stadtverordneten.

Doch ich komme in diesem Zusammenhang zu einem anderen Punkt, nämlich zu dem, den ich am Wochenende im Abendblatt regional gelesen habe und also lautend:

„Bereits Anfang Februar hatten Mitarbeiter des städtischen Bauhofs als Vorbereitung an der Kreuzung drei Linden gefällt, um Platz für den Kreisverkehr zu schaffen. Als Ersatz wurden nach Rathausangaben sechs neue Bäume gepflanzt.“

Die klingen sehr schön, die Rathausangaben: Für drei gefällte Linden = sechs neue Bäume! Wenn man aber weiß, dass die gefällten Linden riesengroße alte Bäume gewesen sind, dann fragt man sich als Naturfreund natürlich sofort: Wie groß sind denn die sechs neu gepflanzten Bäume – ich meine die Höhe in Metern?! Oder sind es womöglich nur Stecklinge in der Größe eines Bonsais…?

Mehr noch: Ich möchte als Bürger erfahren, woher diese Bäume überhaupt stammen – doch nicht etwa aus dem Wald von Ahrensburg? Und ich möchte wissen, wann und wo die sechs Bäume von der Stadt neu gepflanzt worden sind, damit ich sie mir anschauen kann. Hierzu erbitte ich sachdienliche Hinweise aus Verwaltung, Politik oder sonst woher.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. April 2021

4 Gedanken zu „Sag mir, wo die Bäume sind, wo sind sie geblieben…?

  1. G. Zillmer

    Ich vermute, dass die Ersatzbäume in Blumentöpfe gepflanzt wurden und auf den Fensterbänken im Rathaus stehen. Oder es sind Tannenbäume, die, wenn sie etwas größer geworden sind, zur Weihnachtszeit aufs Rondeel gestellt werden können.

  2. Brummkreisel

    Jeder Baum stellt ein Biotop dar, ist Lebensraum für Vögel und Insekten. Wer große Bäume für einen fragwürdigen Kreisel fällt, der handelt gegen die Natur. Und damit auch gegen den Menschen.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Wie schrieb doch schon der Grüne Bürgermeisterkandidat Christin Schubbert von Hobe? Er schrieb: “Jedes Kind ist einzigartig, jeder Baum auch.” Und genauso wenig, wie man Kinder fällen darf, sollte man sich das auch bei Bäumen überlegen. Zumindest am Wulfsdorfer Weg, wo es nun leider zu spät dafür ist.

  3. Kirchhoff

    Ich kann nur bestätigen, dass die Verkehrsumleitungen katastrophal und nicht zumutbar sind. Planungen aus dem Bauamt. Passt aber irgendwie in die Corona-Zeit, wo so vieles krank ist.

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