Sind Schultaschen schwerer als Einkaufstaschen?

Wie haben wir es schon in unserer Kindheit gehört und das Gehörte dann später weitergegeben an unsere eigenen Kinder und Kindeskinder? Ich erinnere: “Wenn Du etwas nicht verstanden hast, dann musst Du nachfragen!” Und Leser von Szene Ahrensburg wissen, dass auf diesem meinem Blog ständig Nachfragen erfolgen. An die Mitarbeiter der städtischen Verwaltung genauso wie an diejenigen Politiker, die in unserer Stadt nach Gutsherrenart regieren. Und auch an andere Menschen in Ahrensburg, die Personen des öffentlichen Lebens sind.

Abbildung frei nach Abendblatt

Zuerst einmal zwei Tatbestände: Die Mehrheit der Stadtverordneten von Ahrensburg will, dass weniger Autos in die Innenstadt kommen. Und deshalb werden dort mehr und mehr Parkplätze  abgebaut. Die Argumentation: Die Menschen sollen zu Fuß, per Fahrrad und mit dem öffentlichen Personennahverkehr zum Einkaufen in die City kommen. Oder wegbleiben. Zum einen, damit Familie Levenhagen und ihre Anhänger in der Stadt auf autofreien Boulevards  im Rokoko-Kostüm lustwandeln können. Zum anderen, weil doch die Autos nicht gut sind für das Klima und die Umwelt schädigen. Weshalb die Fraktionsvorsitzende der Grünen ihren BMW-SUV ja auch vorbildlich in der Tiefgarage des Rathauses versteckt, wo sie überdies kostenlos parken darf.

Und nun schauen Sie an, was die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt heute berichtet: “CDU: Bau der Parkpalette in Ahrensburg soll August beginnen” – siehe die Abbildung!

Es handelt sich dabei nicht um die CDU von Ahrensburg, sondern um die CDU im Wirtschafts-, Planungs- und Bauausschuss des Kreises Stormarn. Und die Parkpalette soll nicht etwa in der Ahrensburger Innenstadt errichtet werden, sondern an der Berufsschule der Stadt, die in der Hermann-Löns-Straße zu finden ist. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Parkpalette gebaut werden kann, ohne dass die Stadt Ahrensburg und ihre Verordnete diesem Vorhaben zustimmen.

Traum von CDU, Grünen & WAB auf dem Bauhof von Ahrensburg: Parkpalette als Endlager

Um es festzuhalten: Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass die geplante Parkpalette gebaut wird, damit die Schüler nicht weiterhin den Besuchern von Badlantic und Cottage-Sauna die Parkplätze blockieren. Aber der Bau ist der Anlass zu meiner Frage an unseren Bürgermeister und alle Politiker, die Autos aus der Innenstadt entfernen wollen: Warum werden Schüler und Lehrer an der Berufsschule die Möglichkeit bekommen, ihre Autos vor ihrem “Laden” zu parken, während Besucher und Einkäufer in der Stadt auf ihr Auto verzichten sollen…? Sind Schultaschen vielleicht schwerer als Einkaufstaschen? Oder brauchen junge Menschen ein Auto und ältere Menschen nur einen Rollator, weil der umweltfreundlich ist…?

Postskriptum: Es ist ja toll, wenn Berufsschüler sich schon ein Auto leisten bzw. darüber verfügen können. In meiner Ausbildungszeit bin ich mit der U-Bahn zur Berufsschule nach Hamburg in die Wendenstraße gefahren. Autos hatten damals allein unsere Lehrer.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. Juni 2020

6 Gedanken zu „Sind Schultaschen schwerer als Einkaufstaschen?

  1. Harald Dzubilla Artikelautor

    Im Nachtrag zu meinem Blog-Eintag ist mir noch folgende Idee gekommen, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Statt ein Duschhaus für 1,25 Millionen Euro an den Rand der Fußballplätze zu bauen, die ohnehin bald zum Beimoor verlegt werden, könnte man dort auch eine Parkpalette errichten, nämlich hier:

  2. Kirchhoff

    Aber liegt der Beschluss der Stadtverordneten über die Erstellung eine Dusch- und Umkleidehauses nicht schon vor? Nach meiner Erinnerung hat WAB-Egan doch noch vor gar nicht allzu langer Zeit die Stadt aufgefordert, dieses Gebäude endlich in Angriff zu nehmen.

  3. Hausmann

    Aber Hallo! Natürlich ist eine Schülertasche, voll mit Büchern des Wissens schwerer, als der Einkaufsbeutel eines durchschnittlichen Rentners, der morgens eine Schrippe und 100 Gramm Jagdwurst beim Discounter einholt…
    …so eine Frage…

    Ernst beiseite: Das Parkdeck in der Herrmann-Löns-Dichterstrasse soll auch dazu dienen, die Kfz der Reeshoop-Anwohner zur Nichtschulzeit aufzunehmen, leider möchte sich ja die Stadt da nicht mit ihrer „obligatorischen Viertel €-Summe“ beteiligen… So kriegen wir überhaupt keine Parkmöglichkeiten mehr in Ahrensburg.
    Wahrscheinlich sollen die Reeshöpler eher da hinten in der Schimmelmannstrasse parken…stört mich ja nicht..

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