Warum schweigen Ahrensburger Bürger und Geschäftsinhaber wie die Lämmer?

Früher gab es in Ahrensburg weniger Autos, aber mehr Parkplätze. Heute ist es genau umgekehrt. Und auf dem Lindenhof, wo in grauer Vorzeit einmal das Hotel Lindenhof gestanden hat, dort steht heute das Ahrensburger Kolosseum mit den Billigmärkten kik und Tedi. Die Stadt hat das Grundstück, das bis dahin ein sehr belliebter Parkplatz gewesen war, ohne Not und unter Wert an einen auswärtigen Investor verkauft, der es dann weiterverkauft hat an einen anderen auswärtigen Investor; und alle haben sich bei diesem Geschäft die Nasen vergoldet und sich bestimmt schiefgelacht über die Schildbürger der Stadt Ahrensburg.

Dem nebenstehenden  Bericht aus dem Abendblatt-Stormarn können Sie entnehmen, dass es in dem Kolosseum auch eine Tiefgarage gibt. Die ist aber nicht öffentlich sondern nur für die Bewohner des Gebäudes. Und wenn Sie sich fragen: Wo sind die Parkplätze entstanden, die für die dortigen Läden vorgeschrieben sind, dann darf ich daran erinnern: Der Käufer des Grundstücks hat die Läden davon befreit, indem er eine Zahlung von 500.000 Euro an die Stadt geleistet hat, damit diese dann für einen Parkplatz sorgt. Und das war’s dann.

Der ehemalige Lindenhof-Parkplatz war für mich eine häufige Anfahrt; und er war für die Geschäftsstraße Hagener Allee sehr wichtig, wo nicht nur die Post war, sondern wo auch auch Café, Restaurant und viele Läden sind.

Mit dem Verkauf des Lindenhofs haben Verwaltung und Politik die Bürger betrogen. Seit der Bebauung muss die Stadt auch auf die Parkgebühren verzichten. Und der Autofahrer auf seinen Parkplatz, denn bis heute hat die Stadt es nicht für nötig befunden, für einen Ersatz zu sorgen.

Analog zum Lindenhof passiert das Gleiche auf der Alten Reitbahn. Und die Bürger nehmen es so hin, als würden wir nicht in einer Demokratie leben sondern unter der Diktatur der Verwaltung. Und die Geschäftsinhaber schweigen wie die Lämmer. Und die Autofahrer, die früher von außerhalb kamen? Die werden von Politik und Verwaltung auf die Betonwiese zu famila geschickt. Oder ins AEZ nach Poppenbüttel.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. Mai 2024

8 Gedanken zu „Warum schweigen Ahrensburger Bürger und Geschäftsinhaber wie die Lämmer?

  1. Eckard

    Immerhin wurden doch zahlreiche Wohnungen geschaffen. Und soweit mir geläufig befindet sich auch ein schöner Markt für dänische Innenarchitektur in diesem Koloss. Wenn ich mir das traurige Bild aus dem Artikel anschaue, ist das doch ein erheblicher Gewinn für Ahrensburg?
    Zumal der Parkplatz des nachts leerstand (können Sie sich erinnern?) und damit eine Flächenverschwendung darstellte, denn heute können dort Leute wohnen und übernachten.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Pssst – nicht weitersagen: Auch die Läden stehen dort nachts leer! Und wo sind die Parkplätze für die Kunden des dänischen Design-Ladens, der dort nach Jahren neu eingezogen ist?

      1. Eckard

        Aber sehen Sie denn nicht, was sich über den Läden befindet?!
        Natürlich haben Läden des nachts in Deutschland nicht geöffnet, so sind die Regularien. Das Steueraufkommen dürfte trotzdem höher sein als durch die Parktickets des anscheinend nur wenig genutzten (und unansehnlichen) Parkplatz anno dünnemals.
        Ob dieses Geld im Schilda des Norderns nun sinnvoll verwendet wird, darüber lässt sich vortrefflich streiten.

        1. Harald Dzubilla Artikelautor

          Sie sind vermutlich Neu-Ahrensburger und deshalb naiv, was den Lindenhof betrifft. Hier zur Kenntnis:

          https://www.szene-ahrensburg.de/2014/03/fragen-des-buergers-zum-verkauf-des-lindenhof-gelaendes/
          https://www.szene-ahrensburg.de/2014/11/lindenhof-bebauung-parkplaetze-weg-linden-weg/

          Weitere Informationen über den Beschiss am Bürger finden Sie, wenn Sie “Lindenhof” und “Parkplatz” in die Suchmaske von Szene Ahensburg eingeben.

  2. Holger

    Die Kundenparkplätze sind genau dort, wo sie am alten Standort in der Hagener Allee waren (nämlich im öffentlichen Verkehrsraum -oder eben auch nicht). Eigene Kundenparkplätze hat es vorher meines Wissens auch nicht gegeben.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Sie irren. Heute gilt in Ahrensburg die Regel, dass jeder Ladeninhaber, der ein neues Geschäftslokal in der Innenstadt eröffnet, auch Parkplätze für Kunden nachweisen muss und nicht auf öffentliche Parkplätze verweisen kann. Außerdem: Im alten Standort in der Hagener Allee ist längst ein neuer Inhaber eingezogen.

  3. Bärbel

    Hallo Herr Dzubilla, ich wohne seit 30 Jahren im Waldgut Hagen und besitze ein Auto. Ich bin in diesen 30 Jahen weniger als 10x mit dem Auto in die Innenstadt gefahren um einzukaufen. Den Rest bin ich mit dem ganz normalen Fahrrad und großen Fahrradtaschen gefahren und habe dennoch stets alles für meine 4-köpfige Famile eingekauft. Mal fahre ich, mal fährt mein Mann. Natürlich keine Waschmaschine und keine Küche. Beides kann man liefern lassen. Beide sind wir Ü60 und wegen der guten Bewegung fit wie Turnschuhe.
    Das können die meisten nicht, denn die besitzen einen inneren Schweinhund, der immer sagt: Ach nööö, nimm das Auto für den Aufschnitt und das Brot. Ich gönne jedem seinen Schweinhund und seine Fahrt in die Stadt und seinen Parkplatz, solange ich auch einen bekomme. Und ich habe als Radfahrer allen Grund, möglichst nah am Geschäft zu stehen.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Hallo Bärbel, dann bedanken Sie sich beim Lieben Gott, dass er Sie mit Gesundheit gesegnet hat! 🙂 Andere Menschen haben nicht das Glück. Und wieder müssen kleine Kinder mit zum Einkaufen nehmen, was von Großhansdorf bis Ahrensburg mit dem Fahrrads eine ziemlich lange Strecke ist. Ich fahre selber Fahrrad und merke mit zunehmendem Alter, dass das auch nicht immer so einfach ist auf den scheußlichen Radwegen, die wir in Ahrensburg haben. Und in dunkler Jahreszeit schon garnicht! Wenn ich in der City von Ahrensburg wohnen würde, dann hätte ich mein Auto vermutlich längst abgeschafft und würde bei Bedarf ein Taxi nehmen oder einen Leihwagen mieten. Und nach Hamburg fahre ich schon seit drei Jahrzehnten nicht mehr mit dem Auto.

      Auch mit den Fahrradtaschen kenne ich mich aus und überlege jedes Mal, ob ich sie gefüllt mitnehmen soll, wenn ich von einem Laden zum anderen gehe. Und wenn ich mal vergessen habe, dass ich nicht mit dem Auto auf dem Parkplatz vom Supermarkt stehe sondern mit dem Fahrrad – dann habe ich meinen Einkaufswagen wieder zur Hälfte ausgepackt. Ich wünsche uns ein schönes Fahrradwetter, denn bei Regen, Sturm und Eis und Schnee auf den Straßen macht es mit dem Fahrrad auch keinen Spaß.

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