Deutschunterricht an einer Grundschule, wo die Lehrerinnen versuchen, Sommersproßen zu Sylvester unter zu mogeln

In einer Ausgabe vom MARKT hat Eckart Boege, Bürgerliches Mitglied der SPD-Fraktion, vor ein paar Wochen einen Beitrag geschrieben mit der Überschrift: „Raus aus dem Papierzeitalter, Schule muss digitaler werden“. Eine Forderung, die ich unterschreibe – und dabei auch an die Stadtverwaltung von Ahrensburg denke, wo das Digitale auf der Strecke geblieben ist, sodass wegen des Papieranfalls ein Erweiterungsbau des Rathauses erfolgen soll – was Sie bitte als indirekten Hinweis an Verwaltung und Politik erkennen wollen!

Aber kommen wir zur Schule! Unsere Tochter hat gestern ihre Schulzeit in der Grundschule beendet. Dort hatte sie in der 4. Klasse auch ein paar Wochen lang Computer-Unterricht, und zwar vor Corona und einmal pro Woche, wobei rund die Hälfte der Stunden aus irgendwelchen Gründen ausgefallen ist. Ersatzlos und ohne dass die Eltern dafür eine Begründung von der Schule bekommen hatten.

In der Corona-Krisenzeit hat sich dann deutlich gezeigt, wie wichtig digitales Lernen ist. Und es wird auch zu normalen Zeiten wichtig sein und immer wichtiger werden. Denn, meine lieben Mitbürger: Schon in der Grundschule zeigt sich deutlich, dass der Unterricht in der heutigen Form nicht mehr zeitgemäß ist und darüber hinaus in der Qualität sehr zu wünschen übrig lässt. Wobei ich in diesem meinem Blogeintrag allein auf das Fach „Deutsch“ zu sprechen komme. Und ich frage: Warum können Kinder am Ende der Grundschulzeit noch nicht mal einfachste Wörter und Sätze fehlerfrei schreiben?

In meiner eigenen Schulzeit bekamen wir Schüler in der Grundschule am Wöhrendamm in Großhansdorf die Dohrmann-Fibel mit „Willi und Dora“ – siehe die Abbildung oben! Damit habe ich Lesen und Schreiben gelernt. Und – Sie werden es nicht für möglich halten: Ich kann es immer noch! Was man heutzutage von Kindern, Jugendlichen und auch von Erwachsenen nicht uneingeschränkt behaupten kann: Es wimmelt überall von Rechtschreib- und Grammatikfehlern.

Die Kinder in der Grundschule von heute haben schon lange keine Fibel mehr, sondern „Flex und Flora“-Hefte. Und um es mal provokativ zu äußern: Mit „Fix und Foxi“-Heften und mit “Micky Maus” haben wir Kinder damals in der Grundschulzeit besser Deutsch gelernt, als die Schüler es heute mit „Flex und Flora“ tun. Und selbst Lehrer in der Grundschule beherrschen die deutsche Sprache absolut nicht fehlerfrei. Was ich nicht einfach so behaupten könnte, wenn ich dazu keine Corpora Delicti anführen würde. Das aber werde ich gleich tun.

In der 4. Klasse schreiben die Kinder ein Diktat aus sogenannten „Modellwörter-Sätzen”. Ich habe mal ein komplettes Diktat für Viertklässler an den Rand gestellt (siehe  die Abbildung unten rechts, erstes Kästchen!), das aus vier kurzen Sätzen besteht. Und Sie werden es nicht glauben: Die Schüler (ich wiederhole: 4. Klasse!) bekommen diesen Text ein paar Tage zuvor zum Üben. Und dann diktiert die Lehrerin die vier Sätze im Unterricht. Und: Viele Kinder können es nicht fehlerfrei zu Papier bringen.

Mangelhafte „Schreibkraft“ von Grundschullehrerinnen

Und nun kommt’s: Der Text des Diktates, den Sie am Rande finden, stammt aus der Hand der Deutsch- und Klassenlehrerin. Sie schreibt darinnen “Silvester” falsch, nämlich mit Ypsilon. Darauf angesprochen, erklärte diese Lehrerin allen Ernstes, dass beide Schreibweisen korrekt wären. Was natürlich Unfug ist und ein Zeichen von Charakterschwäche bei der Dame. (Nebenbei: Das v, das sie geschrieben hat, würde sie den Kindern vermutlich anstreichen, weil es wie ein u aussieht.)

Und dann wundert sich diese Lehrerin, die sich auch sonst immer wieder unbeherrscht, laut, rechthaberisch und ungerecht gegenüber den Schülern benommen hat, wenn vielen Kindern die Lust an der Schule vergeht, sobald sie zum Unterricht in den Klassenraum kommen. Und wen macht die Lehrkraft für diese Unlust der Schüler verantwortlich? Klar, die Eltern tragen die Schuld, wer denn sonst?! Und weil sie den Eltern gegenüber nicht schriftlich Stellung nehmen will, verweigert sie einfach die Bekanntgabe ihrer E-Mail-Adresse.

Zwischen den Absätzen: Mathe ist nicht gerade das Lieblingsfach unserer Tochter, aber sie ging dort gern zum Unterricht. Was beweist, dass Lust an der Schule auch von der Lehrerin beeinflusst werden kann und nicht allein von den Eltern.

Bitte einfach auf Donald klicken, Frau Lehrerin!

Eine Junglehrerin aus dem gleichen Kollegium an der Grundschule beschreibt ihre besonderen Kennzeichen mit: „Sommersproßen“ – vermutlich weil die “Sproßen” so groß sind. 😉 Und meiner Tochter schrieb dieselbe Lehrerin tadelnd ins Hausaufgabenheft, dass die Schülerin versucht hat, etwas „unter zu mogeln“ – siehe Abbildung oben! Auch in Sachen Interpunktion mangelt es bei der Dame an Wissen. Und dafür verlangt diese Nachwuchspädagogin dann eine Unterschrift der Eltern, um verstärkten Druck auf unser Mogelkind auszuüben. (Frage: Was wäre wohl passiert, wenn ich von dieser Lehrerin eine Unterschrift der Schulleitung verlangt hätte wegen mangelhafter Rechtschreibung? 😉 )

Wohlgemerkt: Die angeführten Rechtschreibfehler stammen von studierten Lehrkräften, die an einer Ahrensburger Grundschule unterrichten. Und ich habe die Fehler nicht etwa gesucht, sondern ich musste sie quasi auf Anweisungen der Lehrerinnen finden.

In den letzten Wochen in der Corona-Home-School habe ich erkannt, dass es höchste Zeit ist, dass der Deutschunterricht in der Grundschule reformiert werden muss. Dafür gibt es Programme im Internet, die „Flex und Flora“ für den Unterricht so sinnvoll erscheinen lassen wie Nutella zum Reinigen der Ohren. Aber das ist natürlich ein Hinweis, den ich nach Kiel richte, denn das hiesige Lehrpersonal muss das erfüllen, was von der Landesregierung vorgegeben wird.

Nun ja, es gibt Trost: Wenn unsere Kinder in der Schule nicht lernen, die deutsche Sprache korrekt zu schreiben, dann können Sie ja später immer noch ein Nagelstudio in Ahrensburg aufmachen. Wie die Emily das gerade getan hat am Rathausplatz, wo früher ein Bestattungsunternehmer ansässig war. Auf ihrem Plakat steht ein einziger Satz, in dem Emily gleich zwei Rechtschreibfehler gemacht hat – siehe die Abbildung rechts! Und da ich mir nicht denken kann, dass nicht mindestens drei Leute dieses Plakat gesehen haben, bevor es an die Wand gebracht worden ist, kann ich mir zwar vorstellen, dass wahre Schönheit von innen kommt, aber ein bisschen Bildung aus dem Inneren wäre – von außen betrachtet – auch nicht schlecht. 😉

Nein, niemand ist fehlerlos und ich schon gar nicht. 😉 Aber wenn man schon Fehler gemacht hat, dann sollte man sie wenigstens so schnell wie möglich berichtigen, liebe Emily!

Ausgangs meines Blog-Eintrages noch ein kleines Beispiel für abstruse Lerninhalte: Die Kinder in der 4. Klasse einer Grundschule können zwar vier geübte Sätze nach Diktat nicht fehlerfrei schreiben, aber im Deutschheft von „Flex und Flora“ finden dieselben Schüler vier Seiten, mit denen sie ein Haiku lernen und dichten sollen – siehe die nachstehenden Abbildungen!

Frage: Können Sie ein Haiku dichten, liebe Mitbürger…? (Dummerweise fiel diese Aufgabe ausgerechnet in die Corona-Zeit, wo wir Eltern als Ersatzlehrer fungieren mussten…! 🙁 )

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. Juni 2020

8 Gedanken zu „Deutschunterricht an einer Grundschule, wo die Lehrerinnen versuchen, Sommersproßen zu Sylvester unter zu mogeln

  1. john

    Miriam kann nichts untermogeln, wenn nichts ist. Und dass das Kind stört, das hat sie von ihrem Vater. Der stört auch immer die Beamten und die Politiker.

  2. Schubiduu...uh

    Es gibt gute Schüler und es gibt schlechte Schüler. Genauso wie es gute Lehrer gibt und schlechte Lehrer.

    Wenn schlechte Schüler einen guten Lehrer bekommen, dann können sie durchaus gute Schüler werden. Und gute Schüler, die einen schlechten Lehrer bekommen, können dadurch auch schlechte Schüler werden.

  3. Elternteil 2

    Treffend formuliert. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man schon fast darüber lachen. Keine Struktur, kein System, keine Ordnung = kein Plan? Aber von unseren Kindern wurde genau das erwartet, ohne es jemals zu vermitteln. Wir sind froh, die Schule verlassen zu können. Unser Sohn weint dieser Zeit seines Lebens keine Träne nach. Ab jetzt kann es nur besser werden. Bleibt zu hoffen, dass unsere Kinder das nicht Erlernte an anderer Stelle wieder aufholen können.

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