Deutscher Meister im Beamten-Mikado: Peter Kania aus Ahrensburg

Laut offizieller Mitteilung der Stadt Ahrensburg gibt es in der Großen Straße 27 eine „öffentlich nutzbare behindertengerechte Toilette“, und zwar in der Raiffenbank. Und jetzt gibt es auch noch eine weitere Toilette in der Großen Straße, und zwar vor der Raiffeisenbank. Das Dumme ist nur: Um diese Toilette herum ist ein Zaun errichtet, sodass niemand dort pinkeln kann – außer vielleicht Peter Kania. Und damit bin ich mitten im Thema.

Die neue Toilette in Ahrensburg (Foto vom heutigen Tage) war genauso wichtig wie eilig, weshalb die Stadtverordneten sie mehrheitlich beschlossen hatten. Das war vor zwei Jahren! Und genau so lange hat Bauamtsleiter Peter Kania, der Ersatzmann für Angelika Andres, benötigt, ob das Fertigmodell nach Ahrensburg transportieren zu lassen. Und seit vier Wochen steht das Ding nun dort in der City, ohne dass bis heute jemand dafür gesorgt hat, dass die Toilette in Betrieb genommen werden kann. Wie gesagt: Dieser neue Ahrensburger Luxus-Lokus war vor zwei Jahren genauso wichtig wie eilig!

Bauamtsleiter Peter Kania ist nicht nur von Beruf Beamter, sondern er ist auch Deutscher Meister im Beamten-Mikado. (Sie kennen dieses Spiel doch: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren.) Und dieses Murmeltier aus dem Ahrensburger Rathaus-Denkmal will auch noch eine Tiefgarage auf dem Stormarnplatz bauen mit einem urbanen Stadtpark auf dem Betondeckel plus Skateranlage. Etwas Vergleichbares gibt es in ganz Deutschland nicht, weshalb Peter Kania sich damit ein landesweites Denkmal setzen würde, das er dann posthum von der Stadt als unterirdisches Mausoleum bekommen könnte … wenn Familie Levenhagen ein bisschen Platz machen würde.

Als Vorbild für die Tiefgarage hat Bauamtsleiter Kania auch eine Fata Morgana vor Augen, nämlich eine Tiefgarage in einer Dünenlandschaft. So etwas gibt es in Belgien, hat er ernsthaft erklärt, um zu dokumentieren, dass das Ahrensburger Projekt ein Klacks für ihn sein wird. Und wenn der Auftrag der Stadtverordneten morgen käme, könnte der gemeine Bürger damit rechnen, dass der erste Spatenstich schon im Jahre 2044 erfolgen wird, da zuvor noch ein Architektenwettbewerb stattfinden soll und eine europaweite Ausschreibung erfolgen muss.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. Juni 2020

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