Im Wald da sind die Räuber. Und Reporter Filip Schwen war bei Betten Bubert.

Vorgestern, also am Mittwoch, hat der Ahrensburger Bürger Hans-Hartmut Neitzke als Eilmitteilung eine E-Mail an den Reporter Filip Schwen vom 3. Buch Abendblatt geschickt. Um 14:39 Uhr. Der Mail waren zwei Fotos angehängt, die Corpora Delicti sind von einem Umweltskandal von großem Ausmaß. Denn: In Ahrensburg wurde in der vergangenen Woche massiv gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstoßen – wenn Sie das bitte HIER auf Szene Ahrensburg nachlesen wollen.

 Im April 2020 in Ahrensburg

Am darauffolgenden Tag – also gestern – stand darüber nichts im 3. Buch Abendblatt, der Stormarn-Beilage. Und heute? Heute schreibt Reporter Filip Schwen in Zusammenarbeit mit dem Kollegen Lutz Kastendieck einen Beitrag. Genauer: Einen Werbebeitrag über Bezugsquellen, wo Stormaner sich mit Schutzmasken versehen können. Hierzu zitiere ich einen Absatz mit einer ziemlich irrwitzigen Zwischenüberschrift und also lautend:

“Warteschlangen vor dem Fachhandel zeugen vom Kundeninteresse – Bei Betten Bubert und Stoffideen an der Hagener Allee in Ahrensburg sind Schutzmasken aus Baumwolle ein Renner. Immer wieder bildet sich eine Warteschlange vor dem Geschäft. Gefertigt werden die Masken von Näherinnen der Traditionshandlung aus dem Stoffbestand. ‘Es gibt sie in zahlreichen Farben und mit verschiedenen Mustern’, sagt Inhaberin Tanja Klam. Zwölf Euro kostet ein Exemplar. Wie viele sie schon verkauft hat, könne sie ad hoc nicht sagen.’Es sind mehr, als ich spontan zählen kann. Seit wir die Masken anbieten, ist der Andrang jedenfalls groß.’“

Abbildung frei aus Abendblatt Stormarn

Ob Reporter Filip Schwen für diesen redaktionellen Werbebericht eine Maske bei Betten Buber und Stoffideen als Werbegeschenk gratis bekommen hat, weiß ich natürlich nicht. Es muss aber so sein, denn der Reporter trägt sie, und zwar über seinen Augen. Hoffen wir, dass er sie heute ablegt, und morgen über das Fällen der Bäume berichtet und über den Täter und was Bürgermeister Michael Sarach dazu gesagt hat!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. April 2020

4 Gedanken zu „Im Wald da sind die Räuber. Und Reporter Filip Schwen war bei Betten Bubert.

    1. Kassandra

      In der Tat: Ein einfacher Seidenschal ist preiswerter und genügt den Anforderungen. Außerdem sieht er viel attraktiver aus.

      Ich warte jetzt darauf, dass der erste Laden in der Stadt endlich Totenmasken von Corona-Opfern anbietet. Die einfache Version in Gips gibts für 150 Euro. Die Maske in gebranntem Ton kostet 500 Euro und in der mit Blattgold belegten Form ist sie ab 1.500 Euro erhältlich. Bestellungen aus Alten- und Pflegeheimen werden mit Mengenrabatt berechnet.

    2. Willer

      Wucher? Im Vergleich zu was? Einer in Asien maschinell hergestellten Einwegmaske?
      Die Herstellung nimmt min. 20 Minuten Arbeitszeit in Anspruch zuzüglich Material. Dazu kommen noch Betriebskosten, Personalkosten, Sozialversicherungen und Steuern.
      Der Preis dürfte damit nicht wesentlich über den Selbstkosten liegen.

      1. Martens

        Klar, wer Wert darauf legt, eine handgefertigte Designer-Maske zu tragen, der muss schon etwas tiefer in die Tasche greifen als der, der sich mit einer industriellen Fertigmaske zufriedengibt.

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