Stellen Familie Levenhagen und Onkel Peter demnächst auch ihr neues Schulkonzept für Ahrensburger Lehrer vor…?

Christen in Ahrensburg gehen am Sonntag um 11 Uhr in die Schlosskirche zum Gottesdienst. Christliche Demokraten dagegen wollten die Bürger davon abhalten und luden sie deshalb zu eben dieser Zeit ein zu einer Veranstaltung in die Stadtbücherei Ahrensburg. Und das wirft eine Reihe von von schwerwiegenden Fragen auf.

Die Zukunft im Lokus: Ahrensburg und seine Marketing-Experten auf dem Donnerbalken am Rondeel mit Blick  auf  ihren Kollegen Blaumann 

Die Veranstaltung der Ahrensburger CDU hat am vergangenen Sonntag stattgefunden. Nicht wie angekündigt im Rathaus, sondern es passierte in der Stadtbücherei. Und wenn der Bürger sagt: „Das kann doch gar nicht sein, am Sonntag ist unsere öffentliche Bücherei doch geschlossen!“ – dann verweise ich auf das Anzeigenblatt MARKT, wo über die Sonntagsarbeit städtischer Mitarbeiter berichtet wird. Der Aufmacher lautet: „Die Zukunft in den Fokus genommen”, was man im Hinblick auf die Stadt Ahrensburg auch als parteipolitische Utopie bezeichnen kann; ein Thema, auf das ich gleich zurückkomme.

Zuerst einmal die Frage: Dürfen städtisch bedienstete Mitarbeiter der Stadtbücherei am Sonntag arbeiten, und zwar für eine private Feier in einer öffentlichen Einrichtung? (Dass die CDU ihre Veranstaltung natürlich nicht zu normaler Arbeitszeit in der Innenstadt machen kann, ist völlig klar, weil das durch den Mangel Parkplätzen eine ziemlich leere Party geworden wäre.) Frage Nummer zwei: Wer hat die Überstunden für die Sonntagsarbeit des Personals bezahlt? Die CDU? Oder wir Bürger?

Apropos politische Utopie: Der Bericht im MARKT hat mir etwas verraten, an dem ich nicht vorbeigehen kann. Dort wird den Bürgern mitgeteilt: „…es soll ein Stadtmarketing ins Leben gerufen werden, dessen Details die CDU zusammen mit den Grünen und der WAB im Februar im Hauptausschuss vorstellen will“.

Meine lieben Mitbürger, lesen Sie diesen Satz bitte noch einmal! Und erklären Sie mir, was das zu bedeuten hat! Ich entnehme der Aussage: CDU, Grüne und WAB haben heimlich unter sich und unter Ausschluss aller Bürger ein Konzept für ein Stadtmarketing ausgetüftelt, das der SPD und der FDP und der Linken vorgestellt werden soll. Rein pro forma, versteht sich, denn wenn darüber abgestimmt wird, haben SPD, FDP und Die Linke sowieso nichts zu entscheiden, da Familie Levenhagen allein schon die Mehrheit hat. Und mit Onkel Peter an der Seite erst recht.

Und überhaupt: Was erdreisten sich Politiker, über Marketing zu entscheiden, das sie auch noch selber entwickelt haben – falls man das überhaupt als Marketing bezeichnen kann?! Ist es in Ahrensburg plötzlich die Aufgabe von Stadtverordneten, die Arbeit von Fachleuten zu übernehmen? Geht Familie Levenhagen mit Onkel Peter morgen auch in die örtliche Polizeiwache und stellt dort ihr neues Sicherheitskonzept vor, nach dem die Beamten zu verfahren haben? Und kommt Familie Levenhagen mit ihrem WAB-Anhängsel übermorgen in unsere Schulen und stellt den Lehrern ihr neues Unterrichtskonzept vor…?

Sie erinnern sich, meine lieben Mitbürger: Fachleute für Stadtmarketing haben sich mit verantwortlichen Personen der Stadt über Wochen und Monate in einer „Steuerungsgruppe Stadtmarketing“ auf die Grundlagen zu einem Marketing-Konzept für Ahrensburg verständigt. Dafür wurden aus der Stadtkasse weit über 60.000 Euro investiert. Und dazu kommt die unbezahlte Arbeitszeit von Teilnehmern.

Dieses Geld und die geleistete Arbeit haben Familie Levenhagen und Onkel Peter am Ende in die Tonne getreten. Denn diese Stadtneurotiker hatten plötzlich entschieden, dass alles, was bisher erarbeitet wurde, fürs Klo gewesen ist. Der Witz: Die Politiker waren bei den Beratungen genauso involviert wie zum Beispiel das Stadtforum und Vereine und Verbände und andere Bürger. Und: Sie waren in der Minderheit!

Letzte Frage: Ist Ahrensburg inzwischen zu einem Tollhaus geworden, wo es die Pfleger sind, die ein Rad abhaben…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 30. Januar 2020

4 Gedanken zu „Stellen Familie Levenhagen und Onkel Peter demnächst auch ihr neues Schulkonzept für Ahrensburger Lehrer vor…?

  1. Kassandra

    Wenn ich den anderen drei Parteien eine Empfehlung geben darf: Einfach keinen Vertreter in die Sitzung des Hauptausschusses entsenden. Vielleicht merken CDU, Grüne und WAB spätestens dann, wie lächerlich sie sich benehmen.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Das ist zwar ein schöner Vorschlag. 😉 Aber wenn Familie Levenhagen und Onkel Peter dort allein ihr Konzept vorstellen, dann bekommen sie keinen Widerspruch. Und Janina Dietrich würde alles ausführlich im 3. Buch Abendblatt vorstellen.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Doch, doch, dem ist so. Und dabei legen die drei Fraktionen sogar ihre eigene Befangenheit ab. Denn weil sie selber in der Sache involviert sind, dürfen sie gar nicht über eigene Belange abstimmen. Möglicherweise wird es auch hier zu einem Bürgerbegehren kommen, denn nach den ersten Vorstellungen, die das Trio abgegeben hat, schwant mir auch weiterhin Furchtbares für Ahrensburg.

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