Machen Medizinstudenten der Universität München demnächst Vorschläge, wie die Ahrensburger Stadtverwaltung in Zukunft effektiver arbeiten kann…?

Meine lieben Mitbürger, ich bin verwirrt. Und diese meine Verwirrung rührt von einer Veröffentlichung im 3. Buch Abendblatt von heute, die überschrieben ist: „Studenten präsentieren Ideen für Ahrensburgs Alten Speicher“. Wozu ich anmerken muss, dass ich den Bürgermeister im August 2019 gefragt hatte, was mit dem Alten Speicher passieren soll, und seine Antwort war: Die Stadtverwaltung wird den Politikern bis Ende 2019 Vorschläge unterbreiten – siehe die Abbildung unten rechts!

Abbildung frei nach Abendblatt – Symbolbild rechts: Blogger von Szene Ahrensburg

Nun erfahren wir, dass die Stadt sich „Entscheidungshilfe“ von außerhalb gesucht hat. Und zwar von Innenarchitektur-Studenten der Hochschule Hannover. Die haben sich vier Monate lang mit der Aufgabe beschäftigt, eine „publikumswirksame und ökonomisch tragfähige Nutzung“ für das marode Gebäude zu finden. Und – man lese und staune: Die Nutzung soll „die derzeit vorhandenen Defizite wie ein fehlendes gastronomisches Angebot und geringe Aufenthaltsqualität im direkten Umfeld des Speichers ausgleichen“, erklärt man dazu aus unserem denkmalgeschützten Rathaus.

Das empfinde ich als äußerst sonderbar. Nach meinen Vorstellungen ist es primär die Aufgabe von Innenarchitekten, dass diese sich um den Innenausbau und um die Einrichtung und Ausstattung von Neubauten kümmern und auch zuständig sind für Nutzungsänderungen, Sanierungen von Altbauten, Entkernungen und Modernisierungen. Aber dass Innenarchitektur-Studenten sich im Rahmen ihres Studiums auch Gedanken machen über soziale, kulturelle und kommerzielle Aspekte und Bedürfnisse der Einwohner und Besucher einer Stadt wie Ahrensburg, das sehe ich voller Misstrauen.

An dieser Stelle ein Gleichnis: Würden Sie sich für viel Geld einen reparaturbedüftigen Oldtimer kaufen, den drei Jahre lang auf der Straße stehen lassen und danach die Auszubildenden einer Kfz-Werkstatt befragen, wohin Sie mit Ihrem alten Auto fahren könnten…?

Was schert BM Sarach sein Wort von gestern?!

Entstanden sind in Hannover 19 (neunzehn) Entwürfe, die am kommenden Donnerstag in der Reithalle vom Marstall präsentiert werden sollen, und zwar der “Öffentlichkeit”, wie Janina Dietrich schreibt. Wie diese „Öffentlichkeit“ davon erfährt, weiß ich nicht, denn das 3. Buch Abendblatt erreicht lediglich ein paar Einwohner in der Stadt, die somit privilegiert wären. Doch diese Abendblatt-Leser sind nicht die Öffentlichkeit als solche. Und der Blogger hat bis heute keine offizielle Information aus dem Rathaus bekommen – der Herr Bürgermeister wird schon wissen, warum nicht, denn er liebt seine Kritiker wie ein Vampir den Knoblauch.

In meiner grenzenlosen Naivität hätte ich mir vorstellen können: Die Stadt Ahrensburg bildet einen Kreis von Bürgern, die aus verschiedenen Bereichen kommen. Und dieser Kreis macht Vorschläge für eine sinnvolle Nutzung des Speichers. Natürlich kann diesem Kreis auch ein Innenarchitekt beisitzen – aber einen Kreis, in dem ausschließlich Studenten der Innenarchitektur von der Hochschule in Hannover sitzen, halte ich für ziemlich bedenkenswert.

Ich bin nur ein gemeiner Bürger und bilde mit meiner Person keinen Kreis. Aber ich weiß: Der Alte Speicher muss zum Alfred-Rust-Museum werden. Mit Souvenier-Shop und einem Café-Restaurant, das den Namen „Zum Rentierjäger“ trägt und von einem Innenarchitekten entsprechend gestaltet wird.

Das wäre ein sehr, sehr wichtiger Schritt zum Stadtmarketing für Ahrensburg. Denn eines ist sicher, meine lieben Mitbürger: Ein Stadtmarketing für Ahrensburg ohne Alfred Rust und Waldemar Bonsels – sprich: Biene Maja – wäre wie ein Gewitter über unserer Stadt ohne Blitz und Donner.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 31. Januar 2020

7 Gedanken zu „Machen Medizinstudenten der Universität München demnächst Vorschläge, wie die Ahrensburger Stadtverwaltung in Zukunft effektiver arbeiten kann…?

  1. Der Spatz vom Rathausdach

    Was wäre unser Bürgermeister ohne seine Schar von Beratern! Man kann nur hoffen, dass die Stadt für die Studenten in Hannover nicht auch noch Geld zahlen muss, denn das sollte man dem BM vom Gehalt abziehen.

  2. Horst Hausmann

    Hm….ein fehlendes gastronomisches Angebot ist in Ahrensburg nur schwer auszumachen. Es gibt mehrere Italiener; allen voran die tadellose komplette Neuerung in den Räumen der ehemaligen Osteria, ferner ein Grieche, ein Steakhaus, ein Inder, das Milljöh , ein Chinese, div. Hotel-Gastronomie, und für die preisgünstige Buffet-Massenabfertigung noch ein Chinese und ein Mongole, sowie das Blockhaus als gehobene Frittenbude.
    Gut, was fehlt, ist ein ordentliches Fischrestaurant für den Abend, , ein Spanier und/oder ein Portugiese.
    Aber das wäre für Ahrensburg und seiner durchalternden Bevölkerung ev. schon zu viel….im Alter wird ja nicht mehr so viel gegessen und getrunken, und Senioren-Teller sind betriebswirtschaftlich ev. grenzwertig. Eigentlich alles OK. Was haben diese Studenten denn geraucht?

  3. Kassandra

    Wie ich auf der Rathaustoilette gehört habe, will der Bürgermeister jetzt in Sachen der ungeklärten Parkplatzsituation in Ahrensburg die Studenten der Julius-Maximilians-Universität Würzburg vom Studiengang Space Master daransetzen, damit diese das Problem lösen sollen. Die bürgermeisterliche Vorgabe lautet: Prüfung, ob sich die Decke der Tiefgarage tiefer legen lässt, wenn man etwas Luft aus den Reifen der Autos ablassen würde, sodass eine zweite und dritte Tiefebene gebaut werden kann, ohne dass man dabei im Grundwasser landet.

  4. Samuel Hilf

    Kurz kommentiert: Damit sagt der Bürgermeister: Ihr, Bürger, seid zu unfähig und dumm, über den Nutzen des Gebäudes nachzudenken, dafür bedarf es der Studenten einer Hochschule aus Niedersachsen. Aber was noch viel schlimmer ist: Die Bürger nicken, schweigen und warten ab.

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