Hamburg macht Marketing für Ahrensburg, und die Schlossstadt liefert Ketchup in die Hansestadt

Die Wirtschaftsförderung Ahrensburg soll, wie der Name es schon andeutet, die Wirtschaft in Ahrensburg fördern. Dafür gibt diese städtische Abteilung einen Newsletter heraus, quasi als vorgelegten Rechenschaftsbericht für ihre Tätigkeit. Und weil es in Ahrensburg scheinbar keine Firmen für Marketing gibt, fördert die Wirtschaftsförderung von Ahrensburg mit ihrem Newsletter eben eine Firma für Marketing aus Hamburg.

Die Firma heißt Weissmarketing und residiert in der Großen Elbstraße in Hamburg. Und dieses Unternehmen ist seit Jahren zuständig für die Umsetzung des Newsletters der Wirtschaftsförderung der Stadt Ahrensburg, der den Namen „Ahrensburg 360°“ trägt. Wobei es nicht das erste Mal ist, dass ich an dieser Stelle frage, warum eine Hamburger Firma für die „Umsetzung“ eines Newsletters benötigt wird, denn das kostet doch bestimmt Geld, oder? Aber es kommt noch mehr dazu:

In der aktuellen Ausgabe von „Ahrensburg 360°“ bekommen Andrea Weiss von Weissmarketing und Uwe Weiß, „der Entwicklungscoach“, zwei Seiten im fünfseitigen Newsletter der Ahrensburger Wirtschaftsförderung, um hier Werbung für sich umzusetzen, sprich: Kunden aus Ahrensburg zu akquirieren. Wozu angemerkt sein muss, dass besagter Uwe Weiß mit Andrea Weiss nur die Farbe des Familiennamens gemeinsam hat und auch sein Firmensitz nicht in Hamburg ist, sondern, in Ammersbek, unserer angrenzenden Nachbargemeinde.

Dass Anja Gust, die Wirtschaftsförderin der Stadt Ahrensburg, in der Stadt Ahrensburg keine Firma findet, die ihr in Sachen Marketing, Umsetzung eines Newsletters und Coaching behilflich sein kann, ist zwar genauso  bedauerlich wie bedenklich, zeigt aber in der Konsequenz, dass Ahrensburg eben eine weltoffene Stadt ist, die sich ihr nicht vorhandenes Fachwissen eben aus der Nachbarschaft holt. Und Hamburg bekommt dafür im Gegenzug den Gewürzketchup aus Ahrensburg auf die hanseatische Currywurst. Was man als wirtschaftliche Kompensation bezeichnen kann.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. November 2019

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